BDI senkt Ausfuhrprognose Exporteure befürchten Dämpfer
Die deutsche Wirtschaft hat ihre Export-Erwartungen gedämpft. Der Branchenverband BDI rechnet in diesem Jahr nur noch mit einem Plus von 1,5 bis zwei Prozent. Grund dafür sei das zuletzt enttäuschende Wachstum in Schwellenländern wie China.
Die deutsche Industrie hat ihre Exportprognose für das laufende Jahr deutlich gesenkt. Wie aus dem Außenwirtschaftsbericht des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) hervorgeht, dürften die Ausfuhren nur um 1,5 bis zwei Prozent steigen. Noch im Juni waren die Fachleute von einem Plus von 3,5 Prozent ausgegangen.
"Angesichts des schwachen ersten Halbjahrs werden die Exporte in diesem Jahr unter den Erwartungen bleiben", sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber. Als Grund nennt sein Verband das zuletzt enttäuschende Wachstum in Schwellenländern wie Brasilien oder China. Die Staaten litten unter fehlenden Reformen und dem auslaufenden Rohstoffboom.
Die noch vor kurzem gehegten Hoffnungen auf einen stärkeren Aufschwung von globaler Wirtschaft und Welthandel hätten sich bisher nicht erfüllt.
Hoffnungsschimmer Autoindustrie
Dennoch mehren sich nach Kerbers Worten die positiven Signale. Die heimische Industrie rechne noch in diesem Jahr mit einer allmählichen Erholung. "In den wesentlichen Exportbranchen stehen die Zeichen auf Wachstum." So hätten sich die Ausfuhren der Automobilindustrie in die Kernmärkte Westeuropa und USA zuletzt relativ gut entwickelt.
Der BDI hatte im August seine Prognose für das Wachstum der gesamten Wirtschaft von 0,8 auf 0,5 Prozent gesenkt. Kerber hatte dies auch damit begründet, dass das erwartete Exportwachstum kaum zu erreichen sei.
Von Januar bis Juni waren die Ausfuhren laut Statistischem Bundesamt im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozent auf 547,4 Milliarden Euro geschrumpft. Der Außenhandelsverband BGA rechnet für dieses Jahr noch mit einem Exportwachstum von drei Prozent. Dazu müsse die Nachfrage aber in den verbleibenden Monaten wieder deutlich anziehen.