EU-Kommission will Zugbetreiber entlasten Kritik am teuren Tunnel
16,60 Euro pro Passagier zahlen Zugbetreiber für Fahrten durch den Eurotunnel, zusätzlich zu einer Pauschale. Das ist zu teuer, kritisierte nun die EU-Kommission. Sie forderte die Regierungen in Frankreich und Großbritannien auf, die Kosten zu senken.
Die EU-Kommission hat die Preise für Fahrten durch den Eurotunnel unter dem Ärmelkanal kritisiert. Diese seien überhöht, teilte die Behörde den zuständigen Regierungen in Frankreich und Großbritannien mit. Beide Länder haben nun zwei Monate Zeit für eine Reaktion, ansonsten kann die Kommission den Europäischen Gerichtshof anrufen.
Konkret geht es um die Entgelte, welche die Zugbetreiber an die Tunnelgesellschaft für die Durchfahrt zwischen Frankreich und Großbritannien zahlen. Bei Personenzügen werden demnach im Schnitt 16,60 Euro pro Passagier fällig, hinzu komme eine Pauschale pro Fahrt von 4320 Euro. Bei Güterzügen liege diese bei mindestens 3645 Euro.
"Kosten werden auf Fahrgäste abgewälzt"
Zur maximalen Höhe der Entgelte macht die EU-Kommission keine Angaben, diese müssten aber "deutlich niedriger" sein. "Die hohen Wegeentgelte werden über die Fahrkartenpreise auf die Fahrgäste abgewälzt, und Frachtunternehmen beschweren sich, dass sie es sich nicht leisten können, mehr Güter durch den Tunnel zu befördern", hieß es in der Mitteilung. Daraus resultierten Staus auf den Straßen und Umweltverschmutzung.
Bislang fahren nur Personenzüge von Eurostar durch den Tunnel. Die Deutsche Bahn hatte vergangene Woche jedoch angekündigt, dass auch ICE aus Deutschland und den Niederlanden ab 2016 die Strecke nutzen könnten.