Ein Jahr früher als geplant Frankreich öffnet sich für Arbeiter aus neuen EU-Ländern
Ein Jahr früher als geplant will Frankreich seinen Arbeitsmarkt für Bürger aus den neuen EU-Staaten in Mittel- und Osteuropa öffnen. Damit schreitet Frankreichs Präsident Sarkozy schneller voran als die Bundesregierung. Die möchte den Schritt am liebsten erst 2011 machen.
Frankreich wird seinen Arbeitsmarkt ein Jahr früher als geplant für Bürger aus den neuen EU-Staaten in Mittel- und Osteuropa öffnen. Zum 1. Juli werde Paris die bisherigen Beschränkungen für insgesamt acht neue EU-Staaten beseitigen, sagte der französische Präsident Nicolas Sarkozy bei einem Besuch in der polnischen Hauptstadt Warschau.
Betroffen sind die Länder, die 2004 Mitglied der Union wurden. Neben Polen sind dies Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Estland, Lettland, Litauen und Slowenien. "Ich glaube an Europa und will dies hier in Polen zeigen", sagte Sarkozy, dessen Land zum 1. Juli für ein halbes Jahr die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt.
Vorbild für Deutschland?
Die EU-Kommission begrüßte die Entscheidung. "Das sind gute Vorzeichen für die französische Präsidentschaft", erklärte Arbeitskommissar Vladimir Spidla. Dies könne anderen Ländern als Vorbild dienen, die bisher noch den Zugang zu ihrem Arbeitsmarkt für mittel- und osteuropäische Länder beschränken. Neben Deutschland sind dies auch Belgien, Dänemark und Österreich. Nach bisherigem Stand würden die Beschränkungen in Deutschland 2009 fallen. Die Bundesregierung hatte allerdings Ende April erklärt, sie tendiere dazu, in Brüssel eine Verlängerung bis 2011 zu beantragen.