Energiekonzern bekräftigt Pläne E.ON bleibt beim Aus für 11.000 Stellen
Es bleibt dabei: Der Energiekonzern E.ON will bis zu 11.000 Arbeitsplätze streichen. Doch wer sich von den heutigen Betriebsversammlungen an mehreren Standorten Klarheit erhofft hatte, wurde enttäuscht. Der Konzern selbst sprach von "weiteren Konkretisierung der Vorüberlegungen"; Details soll es erst im Frühjahr geben.
Deutschlands größter Energiekonzern E.ON hat seine Pläne zum Abbau von weltweit 11.000 Arbeitsplätzen bekräftigt. Die Zahl der einzusparenden Stellen werde sich am oberen Ende der bisher genannten Bandbreite von 9000 bis 11.000 bewegen, teilte der Konzern zu seinen Sparüberlegungen mit. Bei Betriebsversammlungen in Essen, Hannover und Düsseldorf sollten die Beschäftigten über die Details informiert werden - doch wirklich detailliert war die Unterrichtung nicht.
In einer Mitteilung sprach der Konzern von einer "weiteren Konkretisierung der Vorüberlegungen zu Veränderungen an den deutschen Standorten". Demnach plant E.ON, Steuerungsfunktionen des Konzerns zentral im Raum Düsseldorf/Essen anzusiedeln. Hannover werde als Standort für die Erzeugungssparte erhalten bleiben. Für Hannover nennt E.ON die Zahl von 260 Arbeitsplätzen, um die die Verwaltung dort reduziert werden soll. "In welchem Maße" es zu weiterem Abbau kommen wird, werde nun ermittelt. In Essen werde die Zahl der Mitarbeiter künftig bei 1500 bis 2100 liegen und damit, so der Konzern, "annähernd so viele wie heute auch".
Weitere Details im kommenden Frühjahr
Die Handelsaktivitäten von E.ON Ruhrgas sollen mit denen der E.ON Energy Trading am Standort Düsseldorf zusammengeführt werden. Weitere Aktivitäten wie die Exploration und Produktion oder Technik und Vertrieb sollen anderen Einheiten zugeordnet werden. Die dann noch verbleibenden Geschäfte der E.ON Ruhrgas könnten neu geordnet oder verkauft werden. In Düsseldorf sollen inklusive der dort angesiedelten Konzernleitung 1300 bis 1700 Mitarbeiter beschäftigt sein. Laut "Rheinischer Post" fallen in Düsseldorf etwa tausend Stellen weg.
Weitere Überlegungen im Konzern betreffen laut E.ON-Angaben Bereiche wie Finanzen, Personal, Rechnungswesen oder Recht, wo eine "Neuaufstellung" des Personals nötig sei. Details sollten zwar erst bis Frühjahr 2012 beschlossen werden. Bereits heute sei aber absehbar, dass hier ein Abbau von 30 bis 40 Prozent der Arbeitsplätze erfolgen werde.
Strukturen von Veba, Viag und PreussenElektra
Der Konzern begründet die Einsparungen unter anderem mit dem Atomausstieg. Er kämpft aber auch mit Doppelstrukturen - in dem Konzern sind die früheren Unternehmen Veba in Düsseldorf und Viag in München aufgegangen; die Strukturen in Hannover stammen noch von PreussenElektra, heute auch Teil des E.ON-Konzerns.
Der geplante Stellenabau sorgt seit Monaten für Unruhe im Konzern. Der Konzernbetriebsrat und Arbeitnehmervertreter hatten der Konzernleitung unter Johannes Teysen mangelnde Dialogbereitschaft vorgeworfen. Der Betriebsrat befürchtet, dass allein in Deutschland bis zu 6500 Stellen abgebaut werden. Weltweit beschäftigt E.ON zurzeit gut 80.000 Menschen.