Energiebedarf in China Deutlich mehr Kohleförderung
Der Kohle-Abbau in China ist zuletzt deutlich gestiegen. Das gab das chinesische Statistikamt kurz nach Ende des Weltklimagipfels in Glasgow bekannt.
In China wird so viel Kohle gefördert wie seit mehr als sechs Jahren nicht mehr. Das zeigen Zahlen der chinesischen Statistikbehörde. Danach haben chinesische Kohleminen im Oktober gut 357 Millionen Tonnen gefördert. Das ist ein Plus von fast sieben Prozent im Vergleich zum September.
Strombedarf drastisch gestiegen
Hintergrund ist, dass zuletzt der Strombedarf in China deutlich gestiegen ist. Rund 60 Prozent des Stroms kommen in China nach wie vor aus Kohlekraftwerken. In den vergangenen Wochen ist in der Volksrepublik immer wieder der Strom abgestellt worden, weil in rund 20 der 33 Landesteilen Chinas Kraftwerke nicht genügend Elektrizität liefern konnten. Die Staats- und Parteiführung hat daraufhin angeordnet, die Kapazitäten der chinesischen Kohlekraftwerke hochzufahren und so mehr Kohle zu fördern. Seit dem Sommer hat die kommunistische Führung auch beschlossen, landesweit mehr als 150 Kohleminen auszubauen.
Neben der Förderung und dem Verbrauch von Kohle steigt in China auch der CO2-Ausstoß Jahr für Jahr weiter. Erst ab Ende des Jahrzehnts soll der Kohlendioxid-Ausstoß der Volksrepublik zurückgehen. Kein Land der Welt stößt so viel CO2 aus wie China. Beim Pro-Kopf-Ausstoß liegt die Volksrepublik zwar noch weit hinter den USA, aber inzwischen über dem Durchschnitt der EU.
Investitionen auch in Erneuerbare
Gleichzeitig investiert die Staats- und Parteiführung massiv in den Ausbau der erneuerbaren Energien. Auch hat sie sich dem Klimaschutz ausdrücklich verpflichtet. Beim Weltklimagipfel in Glasgow hat China allerdings gemeinsam mit Indien dafür gesorgt, dass das Abschlussdokument im letzten Moment abgeschwächt wurde. Nach einem Bericht des Nachrichtenportals Politico drohte Chinas Delegation kurz vor Ende des Gipfels damit, das Abschlussdokument scheitern zu lassen, falls die Formulierungen zur Kohle nicht abgeschwächt würden.