US-Luftfahrtbehörde warnt vor Softwarefehler Stromausfall-Risiko beim "Dreamliner"
Die US-Luftfahrtbehörde warnt vor einem Softwarefehler beim "Dreamliner". Dieser könne zu einem Stromausfall im gesamten Flugzeug führen - auch während des Fluges. Boeing kämpft damit mit einer weiteren Panne seines Langstreckenflugzeugs.
Die Softwaresteuerung der Flugzeuge vom Typ Boeing 787-8 und -9, die unter dem Namen "Dreamliner" bekannt sind, ist fehlerhaft. Das hat der amerikanische Luftfahrtkonzern Boeing selbst der US-Luftfahrtbehörde FAA (Federal Aviation Administration) gemeldet, wie diese in einem Dokument auf ihrer Internetseite angibt.
Demnach trete das Problem nach 248 Tagen im Dauerbetrieb auf, denn dann laufe ein interner Zähler für eine Generatoreneinheit über und bringe das System zum Ausfall - ein klassischer "Bug" also. Das Problem habe Boeing selbst bei Labortests entdeckt und der Luftfahrtbehörde gemeldet.
Simple Methode zur Fehlerbeseitigung
Der Luftfahrtbehörde zufolge könnte der Fehler auch im echten Betrieb auftreten. Kritisch wäre das, wenn alle vier in einem Flugzeug vorhandenen Generatoreneinheiten zu einer ähnlichen Zeit gestartet würden und ohne Pause 248 Tage im Einsatz wären. Würden dann alle vier ausfallen, würde der Pilot die Kontrolle über das Flugzeug verlieren.
Um das in jedem Fall zu vermeiden, gibt die US-Luftfahrtbehörde nun eine effektive, aber eigentlich recht einfache Methode vor: einen Neustart des Systems. Alle 120 Tage sollen Fluggesellschaften nun die Generatoreneinheiten neu starten, dann trete der Fehler nicht auf. Zudem arbeite Boeing bereits an einem Software-Update.
Große Nachfrage - trotz vieler Pannen
Diesem Fehler kann Boeing also leicht begegnen, doch das Softwareproblem reiht sich ein in eine Reihe von Pannen beim "Dreamliner": 2013 hatten "Dreamliner"-Maschinen vielerorts Startverbot, weil immer wieder Probleme mit brennenden Akkus aufgetreten waren. Wegen eines Brandes an Bord eines "Dreamliners" hatte der Londoner Flughafen Heathrow sogar für wenige Stunden seinen Betrieb eingestellt.
Boeing hatte deshalb zwischenzeitlich die Auslieferung weiterer Maschinen gestoppt. Auch Triebwerksprobleme hatte der US-Konzern seinen Kunden, den Fluggesellschaften, vor eineinhalb Jahren mitteilen müssen.
Trotzdem ist die Nachfrage nach dem Flugzeugtyp weiterhin groß: Boeing hat weltweit nach eigenen Angaben bereits 258 "Dreamliner" ausgeliefert, weitere 847 seien bestellt.