Neue Regeln bei Meta KI-Warnhinweise statt Löschung
Meta entschärft seine Regeln gegen Inhalte, die von Künstlicher Intelligenz erzeugt wurden. Anstatt KI-generierte Fotos, Audios und Videos zu löschen, werden sie künftig mit Warnhinweisen versehen.
Der Facebook-Mutterkonzern Meta wird mehr von Künstlicher Intelligenz (KI) erzeugte oder manipulierte Fotos, Audios und Videos mit Warnhinweisen auf seinen Plattformen lassen, statt sie zu löschen. Meta will Inhalte unter anderem anhand von Metadaten der Dateien mit der Kennzeichnung "Made with AI" versehen. Außerdem soll eine hauseigene Technologie zum Einsatz kommen, die mit KI erstellte Beiträge automatisch erkennen soll.
"Wir sind der Meinung, dass Transparenz und die Bereitstellung zusätzlicher Informationen die bessere Art und Weise ist, diese Art von Inhalten zu behandeln", schrieb die Vize-Chefin der Abteilung für Inhaltsrichtlinien bei Meta, Monika Bickert, in einem Blog-Eintrag. Die Auswahl werde anhand von "branchenüblichen KI-Indikatoren" geschehen oder aufgrund von User-Hinweisen. Bei besonders kritischen Inhalten könne eine noch deutlichere Kennzeichnung erfolgen, schrieb Bickert.
Richtlinienverstöße werden weiter gelöscht
Das Unternehmen wies darauf hin, dass Inhalte, die gegen Regeln zur Wählerbeeinflussung, Mobbing, Hassrede, Belästigung, Gewalt und Aufwiegelung oder andere Richtlinien verstoßen, weiterhin gelöscht würden - unabhängig davon, ob sie menschen- oder KI-gemacht sein.
Meta folgt mit der Änderung einer Empfehlung seines unabhängigen Aufsichtsgremiums, das die Entscheidungen von Meta zur Moderation von Inhalten unabhängig überprüft. Das "Oversight Board" hatte unter anderem angesichts der in diesem Jahr anstehenden Präsidentwahl in den USA vor der Veröffentlichung irreführender, KI-generierter Inhalte gewarnt. Gleichzeitig meldete das Gremium aber auch Bedenken an, dass Löschungen die Redefreiheit einschränken könnten.
Kennzeichnung ab Mai, keine Löschung mehr ab Juni
Die neuen Kennzeichnungen sollen im Mai eingeführt werden und für Facebook, Instagram und den Kurznachrichtendienst Threads gelten. Zum Juli will Meta dann den bisherigen restriktiveren Umgang mit KI-Inhalten aufgeben. Neben Meta haben weitere große US-Techunternehmen wie Microsoft, Google und OpenAI Maßnahmen zur Kennzeichnung KI-generierter Inhalte beschlossen.
Dank Fortschritten bei der KI-Technologie wird es immer einfacher, täuschend echt aussehende Bilder - und inzwischen auch Audios und Videos - von Software erstellen zu lassen. Damit lässt sich auch die öffentliche Meinung manipulieren.