Bitcoin-Münzen liegen auf einem Tisch.

Digitalwährungen Trumps Krypto-Pläne enttäuschen Branche

Stand: 07.03.2025 11:06 Uhr

Donald Trump hat zwar ein Versprechen aus dem US-Präsidentenwahlkampf eingelöst und die Bildung einer US-Reserve für Digitalwährungen angeordnet. Aber die Details enttäuschen die Branche.

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, sein Wahlversprechen einzulösen und in einer strategischen Reserve Einheiten der bekanntesten Kryptowährung Bitcoin zu lagern, die sich bereits etwa durch Beschlagnahmungen in der Hand der US-Regierung befinden.

Dem amerikanischen Digitalwährungs-Beauftragten David Sacks zufolge werden das Handels- und das Finanzministerium sich weitere Bitcoin für diese Reserve beschaffen dürfen, allerdings ohne Kosten für die Steuerzahler. Zudem sollen danach in einem weiteren Bestand andere Digitalwährungen wie etwa Ethereum und Solana gelagert werden. Die US-Regierung werde aber nicht aktiv nach Wegen suchen, diese Bestände auszubauen.

"Das enttäuschendste Ergebnis"

Diese ersten Einzelheiten zur US-Reserve für Digitalwährungen sorgen bei Anlegern an den Kryptomärkten für Ernüchterung. Der Bitcoin fiel auf der Handelsplattform Bitstamp wieder unter die Marke von 90.000 US-Dollar.

"Für Anleger liegen Theorie und Praxis offensichtlich weiterhin zu weit auseinander. Investoren fragen sich weiterhin, wie es um den tatsächlichen Umfang und die Umsetzung im Detail bestellt ist", kommentiert Marktexperte Timo Emden von Emden Research. Zudem zeige die Reaktion, dass die Erwartungshaltung mittlerweile besonders hochgesteckt sei.

Anleger hätten gehofft, dass sich Trump nicht nur abermals als Schutzherr für Bitcoin und Co positionieren werde, "sondern das Fundament für eine Symbiose zwischen der US-Regierung und der Kryptobranche gelegt wird", so Emden.

Dies sei das enttäuschendste Ergebnis, das man für diese Woche hätte erwarten können, schrieb Charles Edwards, Gründer des auf Bitcoin fokussierten Hedgefonds Capriole Investments, in einem Beitrag auf X. "Kein aktiver Kauf bedeutet, dass digitale Reserve nur ein ausgefallener Name für Bitcoin-Bestände ist, die bereits bei der Regierung existierten."

Bestand von rund 200.000 Bitcoin

Unter anderem durch Aktionen gegen Kriminelle sind bei der US-Regierung Zehntausende Bitcoin-Einheiten gelandet. Sacks zufolge wird der Bestand auf rund 200.000 Bitcoin geschätzt. Bei einem Kurs etwa 88.000 Dollar pro Bitcoin würde das einem Wert von mehr als 17 Milliarden Dollar entsprechen.

US-Präsident Trump hatte sich im Wahlkampf Digitalwährungen betont aufgeschlossen gezeigt und Unterstützung in der Branche gewonnen. Die Regierung seines Vorgängers Joe Biden fuhr einen restriktiven Kurs gegenüber Digitalwährungen und warnte vor Geldwäsche und dem Risiko einer Destabilisierung von Finanzmärkten. Nach Trumps Wahlsieg war unter anderem der Bitcoin-Kurs stark gestiegen.