Eklat bei Hauptversammlung Aktionäre gegen Millionen-Bonus für Citigroup-Chef
Einen Bonus von fast 15 Millionen US-Dollar sollte Citigroup-Chef Pandit für das vergangene Jahr bekommen - doch die Mehrheit der Aktionäre stimmte dagegen. Ihr Votum auf der Hauptversammlung ist zwar nicht bindend, setzt die Bank aber unter Druck. Die Aktionäre sind mit dem Aktienkurs unzufrieden.
Die Aktionäre der US-Großbank Citigroup haben sich mehrheitlich gegen die Auszahlung eines Bonus in Millionenhöhe an Vorstandschef Vikram Pandit und vier weitere Top-Manager ausgesprochen. Pandit, der sich im Jahr 2010 wegen Finanznöten der Bank noch mit einem symbolischen Gehalt von einem Dollar begnügt hatte, sollte für das vergangene Jahr 14,9 Millionen Dollar (11,3 Millionen Euro) bekommen. Doch auf der Hauptversammlung in Dallas stimmten nur 45 Prozent der Aktionäre dafür. Nötig wäre aber eine Mehrheit gewesen.
Die Anteilseigner sind unzufrieden mit der Entwicklung des Aktienkurses der Bank. Die Citigroup-Aktie dümpelt seit Sommer unter der Marke von 40 Dollar. Vor Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007 lag ihr Wert bei 500 Dollar. Andere US-Banken haben sich besser von den Folgen der Krise erholt und zahlen auch wieder solide Dividenden - im Gegensatz zur Citigroup.
Citigroup: Nehmen Abstimmungsergebnis ernst
Die Abstimmung ist nicht bindend - verpflichtet die Bank also nicht, Anpassungen vorzunehmen. Die Citigroup erklärte aber, man nehme das Abstimmungsergebnis sehr ernst und werde Vertreter der Aktionäre danach fragen, "was ihnen Sorgen bereitet".
Die Bank hatte am Montag einen Gewinnrückgang von zwei Prozent im ersten Quartal auf 2,9 Milliarden Dollar bekanntgegeben. Dieses Ergebnis war besser als von Analysten erwartet, der Kurs stieg daher um fast vier Prozent. Er erreichte damit aber nur 35,32 Dollar.