Statistisches Bundesamt legt Zahlen für das dritte Quartal vor Deutsche Wirtschaft wächst weiter
Die deutsche Wirtschaft wächst, bislang kaum von der Krise beeindruckt, weiter. Im dritten Quartal legte sie um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zu, teilte das Statistische Bundesamt mit. Auch die Zahlen für die Zeit von April bis Juni wurden nach oben korrigiert. Allerdings warnten die Experten vor zu viel Optimismus.
Die deutsche Wirtschaft ist auch im dritten Quartal trotz der Schuldenkrise in Europa gewachsen: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs von Juli bis September um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Das Wachstum war in dieser Höhe von den Experten erwartet worden.
Gleichzeitig korrigierten die Statistiker das Wachstum im zweiten Quartal von 0,1 Prozent auf 0,3 Prozent nach oben. Zu Beginn des Jahres war die deutsche Wirtschaft noch um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gewachsen.
Im dritten Quartal legte die Wirtschaftsleistung auch im Jahresvergleich kräftig zu, wenn auch nicht mehr ganz so stark wie in der ersten Jahreshälfte: Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war um 2,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor - nach 3,0 Prozent im Vorquartal.
Das BIP im dritten Quartal wurde den vorläufigen Berechnungen zufolge von rund 41,2 Millionen Erwerbstätigen im Inland erbracht, das waren 495.000 Personen oder 1,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Aussichten für 2012 verschlechtert
Ökonomen erklärten das Zwischenhoch in erster Linie damit, dass die Industrieproduktion von Juli bis Ende September erneut zugelegt hat. Nach Angaben des Bundesamtes kamen positive Impulse vor allem aus dem Inland: Insbesondere gestiegene private Konsumausgaben trugen demnach zum Anstieg des BIP bei.
Dennoch ist für allzu viel Optimismus mitten in der Schuldenkrise nach Einschätzung der Experten kein Anlass: Die Aussichten für Deutschland und den Euro-Raum haben sich nach allgemeiner Einschätzung zuletzt merklich verschlechtert. 2012 wird mit einem herben Dämpfer für die Konjunktur gerechnet.
EU-weit nur noch schwaches Wachstum
EU-weit wuchs die Wirtschaft im dritten Quartal kaum noch. Das BIP stieg zwischen Juli und September im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Prozent, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat vorläufig bekanntgab. Im Euroraum legte die Wirtschaft ebenfalls um 0,2 Prozent zu. Im Vergleich zum dritten Quartal des vergangenen Jahres stieg das saisonbereinigte BIP sowohl im Euroraum als auch in der gesamten EU um 1,4 Prozent.