Bilanz des Jahres 2008 Drei Milliarden Euro für die Bankenrettung
Die Stabilisierung des Finanzsektors hat den Bund im Jahr 2008 mehr als drei Milliarden Euro gekostet. Damals griff der Staat den strauchelnden Banken IKB, Commerzbank und BayernLB unter die Arme. Hinzu kamen Bürgschaften in Milliardenhöhe.
Die staatliche Bankenrettung hat die öffentlichen Kassen in Deutschland im vergangenen Jahr mit 3,3 Milliarden Euro belastet. Die Kapitalhilfen für die IKB, die Commerzbank und die BayernLB hätten den staatlichen Bruttoschuldenstand gegenüber 2007 um rund 13 Milliarden Euro erhöht, teilte das Statistische Bundesamt mit. Die hierfür erforderlichen Mittel seien vom Staat als Kredite aufgenommen worden. Hinzu kamen die Verbindlichkeiten von Zweckgesellschaften von rund 40 Milliarden Euro.
Die Schulden erhöhten sich dadurch insgesamt brutto um 53,5 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt vorrechnete.
Hohe Belastungen im europäischen Vergleich
Mehr Schulden liefen wegen staatlicher Rettungspakete europaweit nur in den Niederlanden (81,4 Milliarden Euro) und Großbritannien (65,9 Milliarden Euro) auf. Geringer waren die Belastungen in Frankreich (11,4 Milliarden Euro) und Belgien (15,4 Milliarden Euro), wie die europäische Statistikbehörde Eurostat erklärte.
Im Gegenzug zu seinen Rettungshilfen hat der Staat auch Werte von rund 50,2 Milliarden Euro erhalten - etwa in Form von Wertpapieren. Abzüglich dieser Werte errechnet das Statistische Bundesamt das Haushaltsloch von 3,3 Milliarden Euro.
Bürgschaften in Höhe von 66,3 Milliarden Euro
Zudem vergab die öffentliche Hand Garantien von 66,3 Milliarden Euro. Irland sprang 2008 sogar mit gut 352 Milliarden Euro für seine Banken in die Bresche, Großbritannien mit knapp 300 Milliarden Euro.