Gewinneinbrüche weltweit Autobranche leidet unter Absatzschwäche
Nissan, Honda, Peugeot Citroen und Daimler - weltweit melden Autohersteller Gewinneinbrüche. Glücklich kann sich schätzen, wer nicht in die roten Zahlen rutschte. Daimler zählt nicht dazu: Die Stuttgarter verbuchen im zweiten Quartal einen Verlust von mehr als einer Milliarde Euro.
Die Rezession hat den Autoherstellern weltweit die Bilanzen verhagelt - trotz Verschrottungsprämien in vielen Ländern. Daimler fuhr beispielsweise im zweiten Quartal ein Minus von mehr als einer Milliarde Euro ein - vor einem Jahr hatten die Stuttgarter mit dem Verkauf von Pkw, Lkw und Bussen noch zwei Milliarden Euro Gewinn verbucht.
PSA Peugeot Citroen muss ebenfalls im ersten Halbjahr einen Verlust von 962 Millionen Euro verkraften. Im gleichen Zeitraum im Vorjahr hatte der größte Autokonzern Frankreichs noch einen Gewinn von 733 Millionen Euro ausgewiesen. Den eigenen Prognosen zufolge rechnet der Autohersteller auch nicht damit, dass bald wieder die Gewinnzone erreicht wird. Die Konzernführung erwartet für dieses Jahr einen operativen Verlust von einer bis zwei Milliarden Euro. Ursache dafür ist ein prognostizierter Einbruch des europäischen Automarkts um rund zwölf Prozent in diesem Jahr. Um seinen Konzern aus der Krise zu steuern, sucht PSA-Vorstandschef Philippe Varin das Heil außerhalb Europas: "Wir müssen ein 'Global Player' sein, wir müssen in Lateinamerika und Asien, insbesondere in China expandieren."
Gewinneinbrüche auch in Asien
Doch auch der asiatische Markt leidet derzeit. Der japanische Autobauer Nissan verkaufte beispielsweise auf dem heimischen Markt rund 22 Prozent weniger Fahrzeuge im ersten Geschäftsquartal. Weltweit lag das Minus bei 23 Prozent. Nur in China wurde ein Wachstum von 9,3 Prozent auf 145.000 Fahrzeuge verzeichnet.
Wegen der Nachfrageflaute gab der drittgrößte Autohersteller Japans einen Quartalsverlust von 16,5 Milliarden Yen (etwa 120 Millionen Euro) bekannt. Vor einem Jahr hatte Nissan noch einen Gewinn von 400 Millionen Euro verbucht. Beim Ausblick bleibt Nissan vorsichtig und erwartet weiterhin einen operativen Verlust von 800 Millionen Euro und unterm Strich ein Minus von 1,36 Milliarden Euro für das komplette Geschäftsjahr 2009/10.
Honda bleibt knapp im Plus
Auch beim zweitgrößten japanischen Autobauer Honda Motor fiel der Reingewinn im ersten Geschäftsquartal von April bis Juni um 95,6 Prozent auf 7,56 Milliarden Yen (56,6 Mio Euro). Es ist der erste Gewinnrückgang bei dem zweitgrößten japanischen Autokonzern seit vier Jahren. Das Unternehmen machte dafür vor allem den starken Yen und fallende Autopreise verantwortlich.
Honda erwartet jedoch bessere Zeiten: Die Konzernführung hob ihre Prognose für das laufende Geschäftsjahr von 40 auf 55 Milliarden Yen an. Das Unternehmen hat auch spritsparende Hybrid-Modelle im Angebot und schlug sich dank absatzfördernder Subventionen der japanischen Regierung in der Krise bislang besser als viele heimische und chinesische Konkurrenten. In den USA und Europa hinkt der Honda-Verkauf dem Markt allerdings hinterher.