Einigung in Tarifverhandlungen Druckerei-Beschäftigte bekommen mehr Geld
Nach mehreren Warnstreiks haben sich ver.di und der Bundesverband Druck und Medien in der sechsten Verhandlungsrunde auf einen Tarifvertrag geeinigt. Über 100.000 Beschäftigte bekommen mehr Geld.
Die Beschäftigten in der Druckindustrie erhalten künftig mehr Geld. Die Tariflöhne für die gewerblichen Arbeitnehmer steigen in drei Schritten - im Juli 2024, Juli 2025 und März 2026 - um insgesamt 7,8 Prozent, wie die Gewerkschaft ver.di und der Bundesverband Druck und Medien mitteilten.
In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Warnstreiks gegeben - der Schwerpunkt lag auf dem Süden Deutschlands. Mancherorts hatten auch Zeitungsleserinnen und -leser die Auswirkungen bemerkt, weil vereinzelt Tageszeitungen dünner waren.
Kundgebung in Ulm am Dienstag
Im Kampf um mehr Gehalt hatten sich etwa Beschäftigte der Druckindustrie in Bayern und Baden-Württemberg noch am Dienstag in Ulm zu einer Kundgebung getroffen. Die Gewerkschaft ver.di zählte rund 300 Teilnehmende.
"Das Angebot ist einfach lächerlich", sagte ein Demonstrationsteilnehmer dabei dem SWR, "eine absolute Frechheit." Nach Vorstellungen der Arbeitgeberseite hätten die Löhne und Gehälter zum 1. Juni um zwei Prozent erhöht werden sollen, zum 1. Juni 2025 um ein weiteres Prozent.
Deutliches Plus bei Auszubildenden
In der sechsten Tarifrunde wurde nun eine Einigung erzielt, nachdem sich die Parteien gestern in Nürnberg getroffen hatten. Der Tarifvertrag soll den Angaben zufolge erstmals zum 31. Juli 2026 kündbar sein.
Teil der Vereinbarung ist, dass die Auszubildendenvergütung überproportional um zwölf Prozent in zwei Schritten steigt. Zudem sollen die untersten Gehaltsgruppen so angepasst werden, dass niemand mehr unter 13 Euro pro Stunde an Grundgehalt verdient.