Krise am US-Finanzmarkt Morgan Stanley prüft angeblich Notfusion
Trotz des Eingreifens der US-Regierung bei der AIG-Versicherung herrscht an der New Yorker Börse die nackte Angst. Nun gerät auch Morgan Stanley, eine der letzten unabhängigen US-Investmentbanken, immer tiefer in den Abwärtssog. Die Bankspitze prüft angeblich eine Notfusion.
Angesichts weiterer spektakulärer Umwälzungen in der Finanzbranche sind die US-Börsen erneut auf steile Talfahrt gegangen. Der Ausverkauf bei Finanzwerten beschleunigte sich teils drastisch.
Das historische Eingreifen der US-Notenbank beim angeschlagenen Versicherungsriesen AIG konnte den Anlegern die Ängste nicht nehmen: Nun geraten auch die zwei letzten unabhängigen US-Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley immer tiefer in den Abwärtssog an der Börse. Morgan-Stanley-Chef John Mack machte Spekulanten für den Kursverfall verantwortlich. Es gebe dafür keine rationalen Gründe, erklärte er in Schreiben an die Mitarbeiter der Bank.
Spekulationen über Zusammenschluss
Unterdessen berichten die "New York Times" und das "Wall Street Journal", Morgan Stanley spreche mit der US-Bank Wachovia Corp. über einen möglichen Zusammenschluss der beiden Kreditinstitute. Wachovia habe dem Chef von Morgan Stanley, John Mack, einen entsprechenden Deal angeboten, schreiben die Zeitungen unter Berufung auf Kreise, die mit den Gesprächen vertraut seien. Die Gespräche über einen Zusammenschluss seien bereits "fortgeschritten", berichtete der US-Wirtschaftssender CNBC. Auch andere Banken haben den Berichten zufolge ihr Interesse an Morgan Stanley bekundet.