Antisemitische Äußerungen Adidas beendet Zusammenarbeit mit Kanye West
Der Sportartikelhersteller Adidas will nicht länger mit US-Rapper Kanye West zusammenarbeiten. Das gab das Unternehmen bekannt. Grund seien die "inakzeptablen, hasserfüllten und gefährlichen" Äußerungen des Rappers.
Nach antisemitischen Äußerungen von Kanye West hat der Sportartikelhersteller Adidas die Zusammenarbeit mit dem Rapper, auch bekannt als Ye, mit sofortiger Wirkung beendet. "Die jüngsten Äußerungen und Handlungen von Ye sind inakzeptabel, hasserfüllt und gefährlich", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. "Sie verstoßen gegen die Werte des Unternehmens wie Vielfalt und Inklusion, gegenseitigen Respekt und Fairness."
West hatte vor kurzem erneut Schlagzeilen mit als antisemitisch gewerteten Äußerungen gemacht. Die Produktion der gemeinsamen Produktlinie "Yeezy" werde mit sofortiger Wirkung eingestellt, hieß es in der Mitteilung. Das werde Adidas im laufenden vierten Quartal bis zu 250 Millionen Euro Gewinn kosten.
Zentralrats der Juden kritisiert Zusammenarbeit
Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte am Vortag die Geschäftsbeziehung zwischen dem Konzern und dem US-amerikanischen Rapper kritisiert. "Die täglich neuen antisemitischen Entgleisungen des Rappers sind für die Jüdinnen und Juden in Deutschland und in aller Welt unerträglich", sagte Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Schuster erwarte vom Adidas-Management "eine klare Haltung, wenn es um Antisemitismus geht". Dabei dürften unternehmerische Interessen nicht im Vordergrund stehen. Adidas hatte zunächst lediglich erklärt, die Zusammenarbeit mit West prüfen zu wollen.
Rapper designt Schuhe und Kleidung für Adidas
Seit 2015 designte Kanye West unter der Marke "Yeezy" Schuhe und Kleidung für den Sportartikelkonzern. Er fiel immer wieder mit umstrittenen Äußerungen auf, auch gegenüber Adidas. In einem Podcast hatte er gesagt: "Ich kann antisemitische Dinge sagen und Adidas kann mich nicht fallenlassen. Na und?"