Wetterthema Es bleibt unbeständig
Mit dem gestrigen Tag ist das Niederschlagssoll des Jahres im Bundesmittel erreicht worden. Nach den trockenen Jahren seit 2018 können das die Böden in Teilen des Landes noch immer gut gebrauchen.
In Teilen Deutschlands kam es zu ergiebigen Regenfällen, so dass Hochwasser nun ein Thema ist. Besonders viel Wasser stürzte im Schwarzwald und im Allgäu vom Himmel. In den 72 Stunden von Sonntag 7 Uhr bis Mittwoch 7 Uhr hat es in Sankt Blasien (Südschwarzwald) 170 l/m², in Dachsberg (Südschwarzwald) 155 l/m² und in Balderschwang (Allgäu) 131 l/m² geregnet. Die kleineren Flüsse im Südschwarzwald führen nun ein 2-jährliches Hochwasser, die Spitzenwerte sind aber schon überschritten. Der südliche Oberrhein erreicht seinen Scheitel am heutigen Mittwoch, der nördliche Oberrhein erst am Donnerstag. Die für Speyer erwarteten 700cm sind zu dieser Jahreszeit zwar selten, aber nicht außergewöhnlich.
Neuer kräftiger Regen steht auch schon in Aussicht. Am Donnerstagabend und in der Nacht zu Freitag zieht ein Tief von Frankreich nach Tschechien. Dabei regnet es in der Südhälfte kräftig, im Bergland kommen zum Teil wieder über 50 l/m² Niederschlag zusammen. Oberhalb von etwa 600 Metern Höhe geht der Regen zum Teil in Schnee über. In Kombination mit Orkanböen wird sich der starke Schneefall in der Nacht zu Freitag auf den Gipfeln des Schwarzwalds überaus arktisch anfühlen. Allerdings werden das nur sehr wenige Menschen miterleben.
Für die meisten Bundesbürger geht der November zwar unbeständig, aber nicht wirklich winterlich weiter. Nach wie vor sind die Meere um Europa 1 bis 2 Grad wärmer als im langjährigen Mittel. Das erhöht wegen der größeren Verdunstung die Wahrscheinlichkeit für kräftige Regenfälle, während es die Chance auf einen Wintereinbruch mit Schnee und Frost bis ins Flachland eher verringert. Das Temperaturniveau sinkt bis Samstag etwas, um bis zum Beginn der kommenden Woche wieder zu steigen. Meistens überwiegen dabei die Wolken und es gibt neben trockenen Phasen immer wieder mal Schauer oder auch für längere Zeit Regen. Am besten für Aktivitäten im Freien dürfte der Samstag geeignet sein. Er präsentiert sich überwiegend trocken und mancherorts zeigt sich die Sonne auch mal für längere Zeit.
Wie lange der unbeständige Witterungsabschnitt noch andauert, ist unsicher. In den Modellen taucht ab und zu die Option auf, dass sich in einer Woche ein Hochdruckgebiet durchsetzen könnte. Ja nach Lage des selbigen würde das im November aber nicht unbedingt mit Sonnenschein, sondern mit Nebel und Hochnebel verbunden sein. Nach anderen Modellrechnungen bleibt das Wetter aber bis auf Weiteres von Tiefdruckgebieten bestimmt.