Wetterthema Witterung Ausblick Hitze in Sicht
Aktuell erleben wir einen wechselhaften Witterungsabschnitt, doch ein Wetterwechsel ist in Sicht. Zum Wochenende hin werden Sonnenschein und Hitze ein Thema.
Unsere Abbildung zeigt die in den kommenden Tagen erwarteten Temperaturen für Frankfurt am Main. Sie sind repräsentativ für Flachlandregionen in der Mitte Deutschlands. Die grundsätzlichen Dinge, die man aus der Abbildung herauslesen kann, gelten aber auch für andere Regionen des Landes. Bis einschließlich Donnerstag wird das Wetter wechselhaft verlaufen. Dabei mag es einem kühl vorkommen, das Temperaturniveau ist aber eigentlich relativ normal. Ab Freitag bestimmt dann ein Hoch unser Wetter, welches in zunehmendem Maße subtropische Warmluft heranlenkt. Aus heutiger Sicht wird die 30-Grad-Marke am Wochenende in vielen Regionen Deutschlands überschritten. Dabei kann es in Teilen der Südhälfte an 3 bis 4 Tagen hintereinander zu heißen Tagen, also zu Temperaturen von 30,0 Grad Celsius und mehr kommen. Ab drei aufeinanderfolgenden heißen Tagen spricht man von einer Hitzewelle. Ob sich daraus eine länger anhaltende Hitzewelle ergibt, bleibt abzuwarten. Derzeit sieht es danach aus, dass besonders die Nordwesthälfte in der nächsten Woche wieder etwas heruntergekühlt wird. In Teilen Deutschlands könnte es zu Beginn der nächsten Woche heftige Gewitter geben.
Das aktuelle wechselhafte Wetter ist für unser Klima sehr viel normaler als das, was uns ab dem kommenden Wochenende erwartet. Um das zu verdeutlichen, wurden die grünen Kurven der langjährigen Tagesmittel in die Abbildung mit eingetragen. Als Meteorologe beobachtet man immer wieder, dass viele Menschen mehr Sonne und Wärme für normal halten, als es die langjährigen Statistiken anzeigen. Ein sonniger und heißer Sommermonat wird als selbstverständlich hingenommen, ein eigentlich normaler und wechselhafter hingegen bemängelt. Der Juni 2023 war der zweitsonnigste und der sechstwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In der Südhälfte und ganz im Norden war er extrem trocken, in einem Streifen dazwischen hingegen nasser als im Schnitt.
An der Trockenheit in den genannten Gebieten und den niedrigen Pegelständen hat sich trotz des wechselhaften Wetters der vergangenen Tage nicht viel geändert. Als Faustformel gilt beim Regen: 1 Liter pro Quadratmeter sinkt 1 cm tief in den Boden ein. Regenmengen, z.B. aus einem Regenschauer, von unter 5 Liter pro Quadratmeter dringen gar nicht erst durch Bäume und das dichte Blattwerk der Hecken und Büsche hindurch und erreichen das Wurzelwerk nicht. Wälder profitieren davon kaum, dass meiste Wasser bleibt im Blätterdach hängen und verdunstet dort wieder. Leichte Regenschauer bringen höchstens etwas für eine freie Rasenfläche. Doch an einem einzigen strahlend sonnigen Sommertag verdunsten 5 bis 8 Liter Wasser pro Quadratmeter. Folglich liegen die Pegelstände einiger Flüsse recht niedrig. Auch der Rhein führt bereits leichtes Niedrigwasser. Der wichtigste Puffer des Rheins, der Bodensee, sinkt kontinuierlich ab und erreicht bald die niedrigsten Pegelstände des Zeitraums von 1981-2021.