Wetterthema Zahlreiche Gewitter
Schwere Gewitter haben am Dienstag und in der Nacht zum Mittwoch in Teilen des Landes gewütet. Wir blicken auf die Wettersituation und einige Messdaten.
Eine für September außergewöhnlich warme und feuchte Luftmasse bestimmte am Dienstag unsere Wetter. Am Rand eines Tiefs bei Skandinavien hatte sich über dem Nordwesten und Norden eine sogenannte Konvergenzzone gebildet. Das ist ein linienförmiger Bereich, indem in den unteren Schichten die Luft in der Horizontalen zusammenströmt und in die Höhe aufsteigt. Dieses Aufsteigen der feucht-warmen Luft gab bereits aus der Nacht zum Dienstag heraus Anlass zur Entstehung zahlreicher Gewitter von Nordrhein-Westfalen über das südliche Niedersachsen bis nach Mecklenburg, die teilweise bis in den Nachmittag hinein anhielten. Auch abseits der Konvergenzzone entwickelten sich den Tag hindurch einzelne Gewitterzellen, dies vor allem über dem Bergland. Im Zusammenhang mit einem kleinem Tief, das uns gegen Dienstagabend von den BeNeLux-Staaten her erreichte, zog schließlich ein Gewittersystem während der Nacht über Teile der Nordwesthälfte Deutschlands hinweg. Auch diese Gewitter konnten ihre Energie aus der feucht-warmen Luft schöpfen, denn ein Austausch der Luftmasse fand zunächst nicht statt.
Unsere Abbildung zeigt eine kleine Auswahl an Wetterstationen und den Regenmengen, die dort von Dienstagfrüh bis Mittwochfrüh zusammen gekommen sind. Am meisten Regen fiel in Bad Salzuflen, wo 94 Liter pro Quadratmeter (l/m²) registriert wurden. Im gleichen Zeitraum meldeten Winterberg im Sauerland 65 l/m², Berge in der Prignitz 55 l/m² und Trossingen auf der Baar 52 l/m². In Netphen im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen prasselten übrigens während nur einer Stunde 55 Liter Regen auf den Quadratmeter herunter. Die Gewitter brachten nicht nur heftigen Platzregen samt lokaler Überflutungen sondern örtlich auch Hagel und Sturmböen mit sich. Gießen und Wernigerode meldeten Windböen bis zu 83 km/h (Kilometer pro Stunde) beziehungsweise 79 km/h. Zwischen Dienstag 00 Uhr und Mittwoch 00 Uhr wurden deutschlandweit etwa 230000 Blitzentladungen gezählt.
Mittwoch, 13. September 2023 (Erscheinungsdatum)