Kind mit Drachen vor tief stehender Sonne

Wetterthema Kalendarischer Herbstanfang

Stand: 20.09.2024 08:14 Uhr

Am Sonntag sind Tag und Nacht gleich lang, und zwar überall auf der Erde.

Von Tim Staeger, ARD-Wetterkompetenzzentrum

Der meteorologische Herbst hat bereits am 1. September begonnen, der kalendarische oder astronomische Herbstanfang ist nun am Sonntag, und zwar genau um 14:43 Uhr. Danach werden auf der Nordhalbkugel in den kommenden sechs Monaten die Tage kürzer als die Nächte sein, auf der Südhalbkugel beginnt dagegen der Frühling.

An diesen sogenannten Äquinoktien, den Tag- und Nachtgleichen, also dem Frühlings- und Herbstbeginn ist die Erdachse quer zur Sonne geneigt, weswegen es an diesen besonderen Tagen weltweit näherungsweise 12 Stunden hell und 12 Stunden dunkel ist. Zudem geht die Sonne dann um 6:00 Uhr wahrer Ortszeit genau im Osten auf und um 18:00 Uhr genau im Westen unter. Der Termin des Herbstbeginns schwankt zwischen dem 22. und 23. September und wird jeweils in einem Schaltjahr nach vorne gerückt, wandert dann Jahr für Jahr an einen späteren Termin.

In der Meteorologie beginnt der Herbst jedes Jahr genau am 1. September. Das ist eine internationale Übereinkunft, um die gemessenen Daten, die auch zu Jahreszeitenmitteln zusammengefasst werden, vergleichbar zu machen. An den Vorgängen der Natur orientiert sich der phänologische Herbstbeginn, welcher sich an Vegetationsphasen bestimmter Pflanzen orientiert. Demnach hat der Frühherbst bereits im August mit der Holunderreife begonnen.

Wenn man die Stieleiche fragt, so befinden sich viele Regionen bereits seit mehreren Tagen im Vollherbst, denn dieser beginnt mit deren Fruchtreife, welcher im deutschlandweiten Mittel um den 18. September herum erfolgt. Im phänologischen Messnetz des Deutschen Wetterdienstes gab es die ersten Meldungen in diesem Jahr bereits am 11. August, im Mittel war es am 13. September, also fünf Tage früher als üblich soweit.

Als nächstes steht nun die Verfärbung des Laubes an, welche jedoch vor allem durch die Tageslänge, weniger durch die Witterung beeinflusst wird. Schließlich endet der phänologische Herbst mit dem Blattfall des Apfels und dem Nadelfall der Lärche im November.