Unwettergefahr am Wochenende

Wetterthema Gewitterlage am Wochenende

Stand: 30.05.2025 13:19 Uhr

Am Wochenende drohen gebietsweise schwere Gewitter. Wie kommt es dazu und wo ist die Gefahr wann am größten?

Von Rainer Behrendt

Eine Hochdruckzone reicht am Wochenende vom Atlantik bis zum zentralen Mittelmeer. Ihr gegenüber stehen mehrere Tiefdruckgebiete im Norden Europas. Wir liegen zwischen diesen Druckgebilden in einer westlichen bis südwestlichen Strömung. Mit ihr gelangt sehr warme Luft vom Atlantik nach Deutschland. Insbesondere die Mitte des Landes erreicht am Samstag zudem feuchte Luft aus dem Bereich Biskaya/Spanien. Die Sonneinstrahlung heizt die Luft bei uns kräftig auf und es wird zunehmend schwül. Gleichzeitig greift von Frankreich und Benelux her im Tagesverlauf ein schwacher Höhentrog auf Deutschland über. Damit verbunden wird die feucht-warme Luftmasse großflächiger gehoben und labilisiert, wodurch zahlreiche und auch ausgedehnte Gewitter entstehen können.

Stellenweise ist mit unwetterartigen Entwicklungen zu rechnen, verbunden mit Starkregen, größerem Hagel und schweren Sturmböen. Wie angedeutet gilt dies am Samstag vor allem für die mittleren Landesteile, genauer für einen Bereich von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland bis nach Thüringen, wie die linke Hälfte unserer Abbildung zeigt.
Dort besteht eine mittlere Gefahr für Unwetter. Es schließt sich nördlich, östlich und südlich ein Übergangsbereich mit geringer Gefahr an, wo Unwetter zwar möglich sind, wenn dann eher aber nur vereinzelt auftreten. Im Norden passiert nichts, ganz im Süden sind Gewitter über dem Bergland nicht ausgeschlossen, die aber weniger intensiv sein sollten.

Am Samstagabend und in der Nacht zum Sonntag halten die Gewitter gebietsweise an und können dann auch die nördlichen und vermehrt die östlichen Landesteilen betreffen. Am Sonntag tagsüber sickert von Nordwesten etwas kühlere und trockenere Luft nach Deutschland ein, die dem Seegebiet westlich Großbritanniens und Irlands entstammt. Damit geht die Gewittergefahr im Nordwesten zurück und bleibt vor allem in Richtung Osten und Süden bestehen, wohin sich die sehr warme und feuchte Luftmasse hin verlagert haben wird (rechte Hälfte unserer Grafik). Ein weiterer von Westen übergreifender und stärker ausgeprägter Höhentrog sorgt wiederum für Hebung und Labilisierung. Besonders von Süddeutschland bis in Nordosten der Republik herrscht damit Unwettergefahr durch ähnliche Begleiterscheinungen der Gewitter, wie bereits für Samstag beschrieben.

Freitag, 30. Mai 2025 (Erscheinungsdatum)