Krieg gegen die Ukraine ++ Selenskyj fordert Reaktion auf Nordkoreas Einmischung ++
Der ukrainische Präsident Selenskyj wünscht sich eine starke Reaktion auf Nordkoreas Unterstützung für Russland. In der Südostukraine sollen mindestens 17 Menschen durch russische Angriffe verletzt worden sein. Der Liveblog vom Sonntag zum Nachlesen.
- Selenskyj: Wünsche starke Reaktion auf Nordkorea-Einmischung
- Mehrere Verletzte durch russische Angriffe auf Ukraine
- Russland meldet zahlreiche Drohnenangriffe
- Ukrainischer Botschafter Makeiev kritisiert BSW
- Erneut Luftalarm über Kiew
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Selenskyj: Wünsche starke Reaktion auf Nordkorea-Einmischung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt, er wünsche sich eine starke Reaktion von Ländern, die sehen würden, dass Nordkorea sich stärker in den mehr Krieg Russlands gegen die Ukraine einmischt. In einer Videoansprache sagt Selenskyj, es gebe Satelliten- und Videobeweise dafür, dass Nordkorea nicht nur Ausrüstung nach Russland schicke, sondern auch Soldaten, die auf den Einsatz vorbereitet werden sollten.
Die südkoreanische Agentur Yonhap hatte berichtet, Nordkorea habe entschieden, insgesamt 12.000 Soldaten nach Russland zu schicken.
Serbiens Regierungschef lehnt Sanktionen gegen Russland weiter ab
Der EU-Beitrittskandidat Serbien wird sich trotz des Drucks des Westens weiterhin weigern, Sanktionen gegen Russland wegen seines Einmarsches in der Ukraine zu verhängen, sagte Serbiens Regierungschef nach seinem Telefongespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der populistische serbische Präsident Aleksandar Vucic sagte auf Instagram, er glaube, dass das Telefonat - das erste seit mehr als zwei Jahren mit dem russischen Präsidenten - zur "weiteren Entwicklung der Beziehungen und des Vertrauens zwischen Russland und Serbien" beitragen werde.
Vucic sagte nicht, ob er eine frühere Einladung Putins zur Teilnahme an einem BRICS-Gipfel der Schwellenländer unter der Führung Russlands und Chinas Ende dieser Woche in Kasan annehmen würde. Obwohl Serbien formell die EU-Mitgliedschaft anstrebt, hat es sich als traditioneller slawischer Verbündeter Russlands geweigert, sich den westlichen Sanktionen gegen Russland wegen des Krieges in der Ukraine anzuschließen.
Slowakischer Premier: Westen mitschuldig an andauerndem Krieg
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico hat dem Westen eine Mitschuld daran gegeben, dass in der Ukraine noch immer kein Frieden in Sicht sei. "Das ist ein Krieg, der mit einem Völkerrechtsbruch durch Russland begonnen hat. Aber heute unterstützt der Westen die Fortsetzung des Kriegs, um damit Russland in die Knie zu zwingen", sagte der Sozialdemokrat dem Nachrichtensender TA3.
Für gefährlich hält der Linkspopulist die vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geforderte Nato-Einladung: "Es ist keine gute Idee, die Ukraine in die Nato aufzunehmen, denn das wäre eine Gefahr für die ganze Welt. Die Ukraine sollte stattdessen neutral bleiben und dafür Sicherheitsgarantien bekommen." Ein Beitritt der Ukraine zur Nato könnte direkt in einen dritten Weltkrieg führen, warnte Fico.
Ukraine bestätigt Angriff auf russischen Sprengstoffhersteller
Das ukrainische Militär hat bestätigt, in der russischen Region Nischni Nowgorod den Sitz eines Unternehmens angegriffen zu haben, das Sprengstoff herstellt. Ein weiterer Angriff habe auf einen Militärflugplatz in der russischen Region Lipezk abgezielt. Konkrete Angaben zu entstandenen Schäden machte der Generalstab in Kiew nicht. Diese würden derzeit noch ausgewertet.
Friedenspreisträgerin Applebaum spricht sich für "militärischen Sieg" aus
Die diesjährige Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels, Anne Applebaum, hat sich bei der Übergabe der Auszeichnung in Frankfurt am Main für den Einsatz von Waffen in der Ukraine ausgesprochen. "Um zu verhindern, dass Russland sein autokratisches politisches System verbreitet, müssen wir der Ukraine zum Sieg verhelfen", forderte die polnisch-amerikanische Historikerin in ihrer Dankesrede: "Wenn wir die Möglichkeit haben, mit einem militärischen Sieg diesen schrecklichen Gewaltkult in Russland zu beenden, so wie ein militärischer Sieg den Gewaltkult in Deutschland beendet hat, dann sollten wir sie nutzen."
Ukraine meldet fast 50 Drohnenangriffe
Laut der ukrainischen Luftabwehr wurde das Land in der Nacht mit mindestens 49 Drohnen attackiert. 31 davon hätten abgefangen werden können.
Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
Auch ukrainische Behörden melden Verletzte durch Angriffe
In der südostukrainischen Industriestadt Krywyj Rih sollen durch einen russischen Raketenangriff mindestens 17 Menschen verletzt worden. Acht von ihnen hätten in Krankenhäuser eingeliefert werden müssen, wie der Militärverwaltungschef Olexander Wilkul bei Telegram mitteilte. Die russische Armee habe zwei ballistische Raketen auf die Stadt abgefeuert. Gut zwei Dutzend Gebäude, darunter Wohnhäuser, seien beschädigt worden.
Russland meldet Verletzte durch Drohnenangriff
Durch einen Drohnenangriff auf die russische Stadt Dserschinsk sollen vier Menschen verletzt worden sein. Es handele sich um vier Feuerwehrleuten, die von Granatsplittern verletzt worden seien, teilte Gleb Nikitin, Gouverneur der Oblast Nischni Nowgorod auf Telegram mit. Sie seien behandelt und anschließend nach Hause geschickt worden.
Insgesamt seien bei den Angriffen 110 ukrainische Drohen von der russischen Luftabwehr abgefangen worden, berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA. Acht davon seien über Nischni Nowgorod, das etwa 400 Kilometer östlich von Moskau liegt, zerstört worden.
Selenskyj dankt für Hilfe aus Nordeuropa
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich erfreut und dankbar über Winterhilfe für sein Land aus dem Norden Europas geäußert. Dazu gehört ein Unterstützungspaket mit einem Umfang von 240 Mio Euro aus Norwegen, wie Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache erklärte. "Das Paket zielt darauf ab, unseren Energiesektor zu unterstützen", sagte er.
"Die Wiederherstellung zerstörter Anlagen und der Aufbau einer modernen Infrastruktur sind das, was wir jetzt vor dem Winter brauchen." Selenskyj berichtete über eine weitere Hilfeleistung. Die Außenminister Schwedens, Norwegens, Islands, Finnlands, Litauens, Lettlands, Estlands und Dänemarks hatten sich in dieser Woche bei einem Besuch in Odessa auf ein Paket im Wert von 44 Millionen Euro für die Ukraine geeinigt. Davon soll Kiew Stromgeneratoren und Solarzellen kaufen können.
Gouverneure: Ukraine schießt Drohnen auf Westrussland ab
Die Ukraine hat regionalen Beamten zufolge eine Reihe von Drohnenangriffen auf den Westen Russlands gestartet. Es seien keine Verletzungen oder bedeutende Schäden gemeldet worden.
In der Region Lipezk im Südwesten Russlands lösten Drohnentrümmer mehrere kurzzeitige Brände aus, wie der Gouverneur der Region auf Telegram mitteilte. Die Gouverneure der Regionen Brjansk und Orjol, ebenfalls im Westen Russlands, berichten, dass Luftabwehreinheiten mehrere Drohnen dort zerstört hätten.
Russland: Flugabwehr zerstört Drohne über Moskau
Russland wehrt nach eigenen Angaben einen Drohnenangriff auf die Hauptstadt Moskau ab. Wie Bürgermeister Sergej Sobjanin über den Kurznachrichtendienst Telegram mitteilt, wurde mindestens eine Drohne von der Luftabwehr zerstört. Schäden oder Verletzte durch herabfallende Trümmerteile habe es nach ersten Erkenntnissen nicht gegeben.
Ukrainischer Botschafter warnt vor BSW-Forderungen
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, fordert CDU und SPD dazu auf, den außenpolitischen Forderungen des Bündnis Sahra Wagenknecht nicht nachzugeben. "Wer die Parolen des BSW übernimmt, verliert nur selbst", sagte er dem "Stern". Die "Politiker der demokratischen Parteien" sollten sich "weder auf Landes- noch auf Bundesebene von Populisten von den Grundprinzipien der Demokratie, dem Völkerrecht oder der Solidarität mit der Ukraine abbringen lassen".
Das BSW hatte eine Positionierung gegen die geplante Stationierung weiterreichender US-Raketen in Deutschland und ein Eintreten für einen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine immer wieder zur Voraussetzung für eine Koalitionsbildung gemacht.
Erneut russische Luftangriffe auf Kiew
Russland führt nach ukrainischen Angaben erneut Luftangriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew durch. Die ukrainischen Luftabwehreinheiten seien im Einsatz, um den neuen Angriff abzuwehren, schrieb Bürgermeister Witali Klitschko auf der Plattform Telegram. "Bleiben Sie in den Schutzräumen", fügte er hinzu.
Der Liveblog vom Samstag zum Nachlesen
Die G7-Verteidigungsminister haben der Ukraine langfristige Unterstützung im Kampf gegen Russland zugesagt. Die Niederlande schicken unbemannte Aufklärungsdrohnen in die Ukraine. Der Liveblog vom Samstag zum Nachlesen.