Rettungskräfte helfen bei einem Wohnhaus in Charkiw, das von einem russischen Luftangriff getroffen wurde.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Verletzte bei Angriff auf Haus in Charkiw ++

Stand: 22.09.2024 10:47 Uhr

Bei einem Angriff auf ein Wohnhaus in Charkiw wurden laut ukrainischen Angaben mindestens zwölf Menschen verletzt. Der ukrainische Präsident Selenskyj besteht weiter auf der Freigabe weitreichender Waffen. Die Entwicklungen im Liveblog.

Bei nächtlichen Drohnenangriffen hat Russland erneut Objekte der Energieversorgung in der benachbarten Ukraine angegriffen. In einem der Landkreise des Gebiets Poltawa, etwa 350 Kilometer südöstlich von Kiew, sei die Energieinfrastruktur beschädigt worden, teilte der Gouverneur der Region, Filip Pronin, auf Telegram mit. Dutzende Haushalte seien ohne Strom, die Ingenieure zur Behebung des Schadens im Einsatz. Verletzte habe es glücklicherweise nicht gegeben, schrieb Pronin.

Die Energieversorgung der Ukraine ist häufig das Ziel des russischen Beschusses. Etwa die Hälfte der Kapazitäten zur Energiegewinnung in der Ukraine wurde bislang dadurch zerstört. 

Russischen Angaben zufolge ist ein Feuerwehrmann in der von Russland besetzten Region Luhansk von einer ukrainischen Drohne getötet worden. Zwei weitere Feuerwehrleute seien verletzt worden, teilt das russische Notfallministerium auf Telegram mit. Die Drohne sei explodiert, als der Feuerwehrmann ein Feuer löschte, das von herabfallenden Drohnen ausgelöst worden sei.

Die ukrainische Luftwaffe hat eigenen Angaben zufolge 71 von 80 russischen Drohnen in der Nacht abgewehrt. Russland habe zudem zwei Lenkraketen aus den besetzten Gebieten der Region Luhansk abgefeuert, schrieb die Luftwaffe auf Telegram.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Russland hat nach eigenen Angaben 15 ukrainische Drohnen zerstört, die in der Nacht abgeschossen wurden. Sechs Drohnen seien über dem Asowschen Meer zerstört worden, vier über der Region Rostow im Süden Russlands und die übrigen über den Regionen Kursk, Astrachan, Belgorod und Woronesch. Das teilte das Verteidigungsministerium über die Messaging-App Telegram mit.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Durch russischen Beschuss eines Wohnblocks in der grenznahen Großstadt Charkiw sind nach ukrainischen Angaben mehr als 20 Menschen verletzt worden. Unter ihnen seien auch ein achtjähriges Kind und zwei Jugendliche, teilte der zuständige Gouverneur Oleh Synjehubow in der Nacht bei Telegram mit. Er veröffentlichte Fotos, die etwa Trümmer vor einem mehrgeschossigen Haus und ein abgebranntes Auto zeigen.

Auch der Bürgermeister von Charkiw berichtete auf Telegram von dem Luftangriff. Mehrere Autos stünden in Flammen, Dutzende Menschen seien evakuiert worden, sagte Ihor Terechow.

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenksyj hat angekündigt, sich bei seinem USA-Besuch in der kommenden Woche weiter um die Erlaubnis zum Einsatz westlicher Langstreckenwaffen für Angriffe auf Russland zu bemühen. "Wir werden unsere Partner davon überzeugen, und wir werden in der kommenden Woche weiter darüber sprechen, dass die Ukraine volle Langstreckenfähigkeiten braucht", sagte er in seiner abendlichen Videoansprache am Samstag. 

Die USA und Großbritannien hatten Kiew zuvor eine Absage für den Gebrauch der von ihnen bereitgestellten Langstreckenraketen für Angriff auf Russland erteilt, für "jegliche Ziele, in jeglicher Entfernung", sagte Selenskyj. "Ich glaube, sie befürchten eine Eskalation." 

Der Kreml hat einer Teilnahme an einem weiteren möglichen Ukraine-Friedensgipfel eine klare Absage erteilt. Die Ukraine will die eigenen Militärausgaben massiv aufstocken. Der Liveblog vom Samstag zum Nachlesen.