
Krieg gegen die Ukraine ++ Selenskyj trifft auch Macron und Starmer in Rom ++
Der ukrainische Präsident Selenskyj traf neben Trump auch Macron und Starmer in Rom. Bei einem Drohnenangriff auf ein Wohnhaus in der Region Dnipropetrowsk starb ein Mensch, vier weitere wurden verletzt.
Die wichtigsten Entwicklungen:
- Trump droht Putin mit Strafmaßnahmen
- Selenskyj trifft auch Starmer und Macron in Rom
- Kiew arbeitet laut Medienbericht eigenen Friedensplan aus
- Trump sieht Einigkeit bei Kernpunkten für möglichen Friedensvertrag
Bei russischen Angriffen sind im ostukrainischen Gebiet Donezk mindestens drei Menschen getötet worden. Acht Menschen seien verletzt worden, wie die Staatsanwaltschaft der Region mitteilte. Russland habe die ostukrainische Industriestadt Kostjantyniwka zunächst mit drei Gleitbomben angegriffen. Dabei sei ein Mensch getötet worden, zwei Menschen hätten Verletzungen erlitten. Bei erneutem Beschuss sei ein weiterer Mann getötet und drei Menschen verletzt worden. Einen Toten und drei Verletzte gab es den Angaben zufolge zudem nach Angriffen im Landkreis Pokrowsk.
Der russische Präsident Wladimir Putin ist nach Kremlangaben zu direkten Verhandlungen mit der Ukraine ohne Vorbedingungen bereit. Regierungssprecher Dmitri Peskow sagte, Putin habe während des gestrigen Gesprächs mit Trumps Gesandtem Witkoff bekräftigte den Verhandlungsprozess mit der Ukraine ohne Vorbedingungen wieder aufzunehmen. Witkoff war zum vierten Mal zu Gesprächen in Russland. Laut Kreml dauerte das Treffen mit Putin diesmal rund drei Stunden.
Bisher hatte Putin zwar immer wieder seine Bereitschaft zu Gesprächen mit Kiew betont. Putin hat jedoch regelmäßig seine Maximalforderungen mit Blick auf die Ukraine bekräftigt: die Kontrolle über fünf ukrainische Regionen, den Verzicht der Ukraine auf einen Nato-Beitritt und ihre Entmilitarisierung. Im weiteren Sinne fordert der Kreml-Chef eine Neuordnung der Sicherheitsarchitektur in Europa.
Trump droht Putin mit Strafmaßnahmen
US-Präsident Donald Trump hat die Bereitschaft von Kremlchef Wladimir Putin angezweifelt, den Krieg in der Ukraine zu beenden. In einem Social-Media-Beitrag verkündete Trump auf dem Rückweg vom Begräbnis des am Ostermontag verstorbenen Papstes Franziskus, Putin habe keinen Anlass gehabt, in den vergangenen Tagen Raketen auf zivile Gebiete und Städte abzufeuern.
Dabei deutete der US-Präsident an, dass es zu neuen Sanktionen gegen Moskau kommen könnte. "Es bringt mich zum Nachdenken, dass er den Krieg vielleicht gar nicht beenden will, sondern mich nur hinhält - und anders behandelt werden muss", so Trump auf seinem Onlinedienst Truth Social. Zuvor hatte er sich am Rande der Trauerfeier für Franziskus kurz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen.
Auch Treffen mit Starmer und Macron
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in Rom auch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer getroffen. Der britische Premier und der ukrainische Präsident vereinbarten, intensiv daran zu arbeiten, die positive Dynamik in den Friedensgesprächen zur Beendigung des Krieges mit Russland aufrechtzuerhalten, so ein Sprecher der Downing Street.
Das ukrainische Präsidialamt veröffentlichte ein Foto von Selenskyj, Starmer, Macron und US-Präsident Donald Trump. Laut Elysée-Palast führten sie ein "positives" Gespräch über die Ukraine.
Trump und Selenskyj treffen sich in Rom
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump haben sich in Rom am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus getroffen. Es war das erste Wiedersehen nach dem Eklat im Weißen Haus im Februar.
Selenskyj äußerte im Anschluss die Hoffnung, dass es bei den laufenden Verhandlungen um eine Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine Ergebnisse geben werde. Es sei ein sehr symbolisches Treffen gewesen, das das Potenzial habe historisch zu werden. Auch das Weiße Haus bezeichnete das Treffen als "sehr produktiv", weitere Details wolle man später bekanntgeben.
Ukraine dementiert Rückzug aus Kursk
Die ukrainische Armee hat russische Meldungen zurückgewiesen, sich aus der Region russischen Region Kursk zurückgezogen zu haben. In einer Erklärung des Generalstabs hieß es, die ukrainischen Streitkräfte setzten ihre Operationen in einigen Bezirken der Region Kursk fort.
Der Generalstab erklärte außerdem, der Einmarsch in einen anderen Teil Russlands, die Region Belgorod, werde ebenfalls fortgesetzt.

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete, dunkel: Russische Gebiete, in die die Ukraine vorgestoßen ist.
Das russische Militär hat den Einsatz nordkoreanischer Soldaten gegen ukrainische Truppen in der russischen Region Kursk bestätigt. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP. Generalstabschef Waleri Gerassimow sagte, die Nordkoreaner hätten "Schulter an Schulter mit russischen Soldaten an Kampfeinsätzen zur Abwehr des ukrainischen Vormarsches teilgenommen" und "hohe Professionalität, Standhaftigkeit, Mut und Heldentum im Kampf bewiesen".
Das russische Militär hat nach Angaben des Kremls alle ukrainischen Soldaten aus der russischen Region Kursk vertrieben. Das erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Generalstabschef Waleri Gerassimow habe Präsident Wladimir Putin die Nachricht bei einem Treffen übermittelt, zitierte die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax Peskow. Von ukrainischer Seite liegt bisher keine Bestätigung vor.
Ukraine meldet russische Drohnenangriffe
Bei einem Drohnenangriff auf ein neunstöckiges Wohnhaus in der Stadt Kamjanske in der ukrainischen Region Dnipropetrowsk ist ein Mensch gestorben. Vier weitere seien bei dem Angriff in der Nacht verletzt worden, darunter ein 11-jähriges Mädchen, teilte der Militärgouverneur der Region, Serhij Lyssak, am Samstag auf Telegram mit. Wohnungen hätten gebrannt, außerdem seien Autos beschädigt worden. Auch in anderen Gebieten gab es demnach Verletzte und Schäden durch russische Drohnenangriffe.
Zuvor hatte es am Freitagabend nach Lyssaks Angaben auch einen Angriff auf die Stadt Nikopol gegeben, die sich in der Nähe der Frontlinie befindet. Ein 46-jähriger Mann starb demnach an Verletzungen. Luftalarm gab es am Abend und in der Nacht in mehreren Regionen des Landes, darunter in der Oblast Kiew.
Kiew arbeitet offenbar Friedensplan aus
Als Antwort auf US-Pläne für eine Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat Kiew einem Medienbericht zufolge nun einen Gegenvorschlag ausgearbeitet, der Raum für mögliche Kompromisse lässt. So werde in dem Plan, der der New York Times vorliegt, etwa nicht erwähnt, dass die Ukraine das gesamte von Russland beschlagnahmte Territorium vollständig zurückerhält. Auch werde laut der Zeitung nicht auf einen NATO-Beitritt der Ukraine bestanden.
Dies sind zwei Punkte, die bisher von ukrainischer Seite als nicht verhandelbar galten. In dem ukrainischen Plan soll es nun lediglich heißen: "Der Beitritt der Ukraine zur NATO hängt vom Konsens zwischen den Mitgliedern des Bündnisses ab", schreibt die Zeitung.
Bei Gesprächen über ein Ende des russischen Krieges in der Ukraine sind nach Angaben von US-Präsident Donald Trump die meisten wichtigen Punkte für eine Einigung erzielt worden. "Sie sind einer Einigung sehr nahe, und die beiden Seiten sollten sich jetzt auf höchster Ebene treffen, um sie abzuschließen", schrieb er in einem Beitrag auf Truth Social.
Der Liveblog vom Freitag zum Nachlesen
Eine aus Russland abgefeuerte nordkoreanische Rakete soll US-Bauteile enthalten haben, meldet die Ukraine. Nach Ansicht von US-Präsident Trump bleibt die ukrainische Halbinsel Krim russisch kontrolliert.