
Krieg gegen die Ukraine ++ Starmer fordert weiteren Druck auf Putin ++
Der britische Premier Starmer hat dazu aufgerufen, bei Friedensverhandlungen den Druck auf Kremlchef Putin aufrechtzuerhalten. Im Gebiet Kursk werden weitere Gefechte zwischen russischen und ukrainischen Streitkräften gemeldet.
Die wichtigsten Entwicklungen:
- Starmer fordert anhaltenden Druck auf Putin
- Ukraine meldet Abschuss von 130 Drohnen
- Weiter Kämpfe im Gebiet Kursk
- Britischer Premierminister: Putin will Zeit gewinnen
Bei dem virtuellen Treffen der "Koalition der Willigen" übernehme der britische Premierminister Keir Starmer die Rolle als "Brückenbauer" und Vermittler, sagt ARD-Korrespondentin Annette Dittert. Es gehe darum, US-Präsident Donald Trump bei der Unterstützung der Ukraine "im Boot zu behalten" und gleichzeitig eine Einheit der europäischen Länder gegen die "Hinhaltetaktik" des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu erreichen. Bereits beim vergangenen Gipfeltreffen sei es darum gegangen eine breite Allianz zu schmieden, und dieses "Momentum" wolle Starmer nun aufrechterhalten.
Der britische Premier Keir Starmer hat die internationalen Verbündeten dazu aufgerufen, den Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin für Verhandlungen über einen Frieden in der Ukraine aufrechtzuerhalten. "Und ich denke, wir haben gemeinsam eine Reihe von Möglichkeiten, dies zu tun", sagte Starmer zum Auftakt einer Videokonferenz, an der europäische Staats- und Regierungschefs sowie die Spitzen der NATO und der EU teilnahmen. Mit dabei war auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
"Ich habe das Gefühl, dass er früher oder später an den Verhandlungstisch kommen und sich auf eine ernsthafte Diskussion einlassen muss, aber - und das ist ein großes Aber für uns heute Morgen in unserem Treffen - wir können uns nicht einfach zurücklehnen und darauf warten", sagte Starmer mit Blick auf Putin. Der Kremlchef hatte zuletzt einer Waffenruhe zwar grundsätzlich zugestimmt, aber gleichzeitig eine Reihe von Bedingungen genannt. Selenskyj erklärte, Putin wolle keinen Frieden und spiele auf Zeit.
Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht zum Samstag 126 ukrainische Drohnen abgewehrt. 64 der Drohnen wurden über den westrussischen Regionen Wolgograd und Woronesch abgewehrt, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Die übrigen Drohnen seien in weiteren grenznahen Regionen abgeschossen worden. D
Russische Luftangriffe haben nach Angaben des Stromversorgers DTEK in der Nacht Energieanlagen in den Regionen Dnipropetrowsk und Odessa beschädigt. DTEK teilte mit, die Schäden an seinen Anlagen seien erheblich und einige Verbraucher in den Regionen seien ohne Strom.
Ukraine meldet Abschuss von 130 Drohnen
Die ukrainische Flugabwehr hat nach Angaben des ukrainischen Militärs in der Nacht 130 von 178 russischen Drohnen zerstört. Weitere 38 Drohnen seien "verlorengegangen", was auf elektronische Störsender hindeutet. Zudem hätten die russischen Streitkräfte zwei ballistische Raketen abgefeuert, hieß es weiter.
Weiter Kämpfe im Gebiet Kursk
Russlands Streitkräfte kämpfen nach Gebietsgewinnen in der russischen Region Kursk weiter um eine Rückeroberung aller von ukrainischen Truppen kontrollierten Flächen. In den wieder eingenommenen Gebieten habe man damit begonnen, Minen und Blindgänger unschädlich zu machen, teilte der geschäftsführende Gouverneur des Gebiets Kursk, Alexander Chinstein, über Telegram mit.
Der ukrainische Generalstab hatte zuvor Behauptungen zurückgewiesen, in Kursk seien Tausende Soldaten eingekesselt - so hatte es neben der russischen Seite auch US-Präsident Donald Trump zuletzt dargestellt. Während das russische Verteidigungsministerium von einer Rückeroberung der Stadt Sudscha berichtete, gab es dafür von ukrainischer Seite keine Bestätigung. Der ukrainische Generalstab meldete vielmehr zahlreiche Gefechte in der Region Kursk.
In Sudscha sei eine Angestellte eines Kulturzentrums bei einem Angriff der ukrainischen Streitkräfte getötet worden, teilte Chinstein weiter mit. Zwei Menschen seien verletzt worden.
US-Präsident Donald Trump ist zuversichtlich, dass Russland einer Waffenruhe in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine zustimmen wird. Vertreter seines Landes hätten mit dem russischen Präsidenten gesprochen, sagte der US-Präsident vor Medienvertretern. "Die Signale aus Russland sind ziemlich gut", so Trump. Er glaube, dass Russland dem Plan einer 30-tägigen Waffenruhe in der Ukraine zustimmen werde.
Der britische Premierminister Keir Starmer ruft die internationalen Verbündeten dazu auf, Russland mit wirtschaftlichem Druck in Verhandlungen über einen Frieden in der Ukraine zu zwingen. Sie könnten nicht erlauben, dass der russische Präsident Wladimir Putin "Spiele spielt" mit dem Vorschlag der US-Regierung von Präsident Donald Trump, sagte Starmer vor einer digitalen Konferenz mit mehreren Staats- und Regierungschefs an diesem Samstag, darunter Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).
Die bisherige Ablehnung einer Waffenruhe zeige nur, dass Putin es mit Frieden nicht ernst meine, sagte Starmer. Der russische Präsident versuche nur, Zeit zu gewinnen. Doch die Welt brauche Taten, keine "leeren Worte" oder "sinnlosen Bedingungen".
Putin hatte die Zustimmung zur vorgeschlagenen Waffenruhe im Krieg gegen die Ukraine an Bedingungen geknüpft. Bislang gibt es keine Einigung. "Stellen Sie die barbarischen Angriffe auf die Ukraine ein für alle Mal ein", sagte Starmer an den Kreml gerichtet.
Liveblog vom Freitag
Ukraines Präsident Selenskyj beschreibt die Lage in der russischen Region Kursk als sehr schwierig. Zuvor hatte der ukrainische Generalstab Äußerungen über eine Einkesselung seiner Soldaten in der Region als falsch zurückgewiesen.