Russlands Präsident Putin empfängt nordkoreanische Außenministerin Choe Son Hui im Kreml
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Krieg gegen die Ukraine ++ Putin empfängt Nordkoreas Außenministerin ++

Stand: 04.11.2024 23:36 Uhr

Russlands Präsident Putin trifft im Kreml Nordkoreas Außenministerin Choe zu Gesprächen. Das russische Verteidigungsministerium meldet Truppenvorstöße auf ukrainisches Gebiet. Die Entwicklungen vom Montag zum Nachlesen.

04.11.2024 • 23:36 Uhr

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04.11.2024 • 23:36 Uhr

Kiew: Klitschko warnt vor Angriffen

Die ukrainischen Flugabwehreinheiten versuchten, einen russischen Luftangriff auf Kiew abzuwehren, erklärte der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt, Vitali Klitschko. "Bleiben Sie in den Schutzräumen", schrieb Klitschko auf seinem Nachrichtenkanal Telegram.

Im russischen Grenzgebiet Kursk sind nach ukrainischen Angaben bereits 11.000 nordkoreanische Soldaten eingetroffen. "Wir sehen eine Zunahme der Nordkoreaner, aber wir sehen keine Zunahme der Reaktion unserer Partner. Leider", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Seine Angaben beruhen demnach auf Erkenntnissen ukrainischer Geheimdienste. Kiew geht davon aus, dass die nordkoreanischen Soldaten bereits in Kürze aufseiten Russlands im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden.

Selenskyj bezeichnete den im August begonnenen ukrainischen Vorstoß nach Kursk trotzdem als Erfolg. So sei eine "Schutzzone" entlang der russisch-ukrainischen Grenze angelegt worden, und es seien neue russische Gefangene genommen worden für einen möglichen künftigen Austausch. "Das hat sehr bei der Befreiung unserer Leute aus russischer Gefangenenschaft geholfen", unterstrich der Präsident. Beobachtern zufolge erleidet die ukrainische Armee in dem Operationsgebiet auf russischem Territorium immer stärkere Verluste an Menschen und Material.

Der ukrainische Präsident hat angegeben, sich mit Kanadas Premierminister Justin Trudeau ausgetauscht zu haben. Selenskyj dankte Trudeau und seinem Team dafür, dass sie in Montreal in der vergangenen Woche die Konferenz zum Thema "Freilassung von Gefangenen und Deportierten" ausgerichtet hatten.

Am Rande der Konferenz sei Trudeau der ukrainische "Siegesplan" überreicht worden. Trudeau habe heute seine Zustimmugn dafür bekräftigt, so Selenskyj. Außerdem habe Kanadas Premier angekündigt, noch bis Ende des Jahres ein NASAMS-Luftabwehrsystem an die Ukraine zu liefern. Auch die Beteiligung Nordkoreas am Krieg sei Thema des Gespräches der beiden gewesen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einer Beratung mit führenden Militärs erhöhte Waffenlieferungen durch die westlichen Verbündeten herausgestellt. "Besser sind die Resultate bezüglich Lieferungen für die Artillerie geworden", sagt der Staatschef gemäß einer Mitteilung bei Telegram. Damit seien die Partner näher an den gemachten Zusagen dran. Vergangenen Mittwoch hatte Selenskyj noch beklagt, dass sein Land nur gut zehn Prozent der vom US-Kongress bewilligten Hilfe erhalten habe.

Thematisiert worden sei auch eine Ausweitung der ukrainischen Drohnenproduktion, dabei vor allem von Drohnen mit großer Reichweite. Hersteller sollen drei- bis fünfjährige Verträge erhalten. Damit soll den Produzenten eine Perspektive für Entwicklungen und Investitionen gegeben werden. 

Der Ukraine steht bereits der dritte Kriegswinter bevor. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat dem Land bei einem Besuch in Kiew deshalb zusätzliche Winterhilfen in Höhe von 200 Millionen Euro zugesichert. Mit dem Geld werde die humanitäre Soforthilfe des Auswärtigen Amts aufgestockt. Die Hilfen sollen nicht für den Energiesektor, sondern für Nothilfemaßnahmen für die Bevölkerung verwendet werden.

Vor dem Hintergrund von Berichten über eine Entsendung nordkoreanischer Soldaten zur Unterstützung der russischen Seite im Konflikt mit der Ukraine ist Nordkoreas Außenministerin Choe Son Hui am Montag in Moskau mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammengetroffen.

"Wladimir Putin hat die Außenministerin der Demokratischen Volksrepublik Korea, Choe Son Hui, empfangen", erklärte der Kreml. Zudem wurde ein Video veröffentlicht, auf dem sich beide im Beisein des russischen Außenministers Sergej Lawrow und des außenpolitischen Beraters Juri Uschakow die Hände schütteln.

Laut der russischen Übersetzung bedankte sich Choe bei Putin für das Treffen und übermittelte Grüße des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un.

Auf Deutschland könnten mit Blick auf einen mögliche Wahlsieg Donald Trumps höhere Kosten bei der Unterstützung der Ukraine zukommen. Das hat Burkhard Meißner, Oberst der Reserve und Vorstandsmitglied beim Thinktank German Institute für Defence and Strategic Studies, in einem Interview mit dem WDR ausgeführt.

Die NATO sei gerade dabei, das Verteidigungsbündnis und dessen Unterstützung der Ukraine gegenüber dem Wahlausgang in den USA zu immunisieren. Dabei werde den Europäern ein großer Teil der Aufgaben künftig zufallen, insbesondere dem wirtschaftlich vergleichsweise noch starken Deutschland, so Meißner.

04.11.2024 • 10:30 Uhr

Russland meldet Truppenvorstöße

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, seine Streitkräfte hätten in den letzten 24 Stunden vier US-amerikanische Artillerieraketensysteme und 42 ukrainische Drohnen abgeschossen. Das Ministerium erklärte außerdem, dass vier verschiedene Truppengruppierungen ihre Stellungen verbessert hätten, darunter die südliche Gruppe, die tief in die ukrainischen Verteidigungslinien vorgestoßen sei.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell tauscht sich mit Vertretern der südkoreanischen Regierung über Verteidigungspolitik und Sicherheitsfragen aus. In beiden Bereichen solle die Kooperation zwischen der EU und Südkorea auf die nächste Stufe gebracht werden, schreibt Borrell auf X im Hinblick auf Gespräche mit dem südkoreanischen Außenminister Cho Tae Yul. Die russische Aggression gegen die Ukraine sei eine existenzielle Bedrohung, so Borrell weiter. Korea sei in der besten Position, das zu verstehen.

Bei dem ersten Treffen im Rahmen eines Strategischen Dialogs zwischen der EU und Südkorea ist die Entsendung nordkoreanischer Soldaten zur Unterstützung Russlands wichtiges Thema. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap meldet, Borrell habe bei einem Gespräch mit Verteidigungsminister Kim Yong Hyun seine Besorgnis über die Entwicklung zum Ausdruck gebracht.

Die Zahl der Verletzten bei russischen Luftangriffen auf Charkiw und die umliegende Region ist auf 15 gestiegen, wie der Gouverneur der Region mitteilte. Ihm zufolge wurden bei dem Angriff unter anderem zwei Wohngebäude, zwei Supermärkte, ein Café, 21 Kioske und ein Einkaufszentrum beschädigt. Unter den Verletzten in Charkiw seien auch vier Mitarbeiter des Innenministeriums, so der Gouverneur.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ist zu ihrem achten Besuch in Kiew seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 eingetroffen. In der ukrainischen Hauptstadt will sich die Grünen-Politikerin ein Bild von der aktuellen Lage im ukrainischen Abwehrkampf machen. "Fast 1000 Tage erschüttert Putins Krieg den Alltag der Ukrainerinnen und Ukrainer - nicht aber ihren Mut und ihre Hoffnung auf ein sicheres Leben in einer freien Ukraine", erklärte Baerbock bei ihrer Ankunft am Morgen.

In Kiew sind Treffen mit dem ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha und im Anschluss auch eine Begegnung mit Präsident Wolodymyr Selenskyj geplant. "Fast 1000 Tage sehnen sich die Ukrainerinnen und Ukrainer nach Frieden", betonte Baerbock. "Seit Tag eins - und gerade jetzt - gilt unverrückbar: Deutschland steht gemeinsam mit vielen Partnern weltweit felsenfest an der Seite der Ukraine." Deutschland werde die Ukrainerinnen und Ukrainer "so lange unterstützen, wie sie uns brauchen, damit sie ihren Weg zu einem gerechten Frieden gehen können". Zuletzt hatte die Ministerin die Ukraine im Mai besucht.

Das ukrainische Militär gab an, es habe in der Nacht 50 von 80 russischen Drohnen abgeschossen.

Bei Luftangriffen auf die ostukrainische Stadt Charkiw und ihre Vororte sind nach vorläufigen Angaben des Rettungsdienstes mindestens 13 Menschen verletzt worden. Es sei unter anderem ein Supermarkt in einer Wohngegend getroffen worden, teilte der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, auf Telegram mit. Der Supermarkt habe sich neben Hochhäusern befunden. Ersten Informationen zufolge seien dabei auch Stromleitungen beschädigt worden, schrieb der Bürgermeister weiter. In den umliegenden Häusern seien Fensterscheiben zerbrochen. Der Rettungsdienst in der Region meldete Beschädigungen an Autos und anderen gewerblichen Einrichtungen.

04.11.2024 • 01:26 Uhr

Kiew erneut mit Drohnen attackiert

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist ukainischen Angaben zufolge erneut Ziel eines russischen Drohnenangriffs. Die Luftabwehr sei im Einsatz, um die Drohnen abzuwehren, teilt die Militärverwaltung mit. "Bleiben Sie in den Schutzräumen", schreibt Serhij Popko, Leiter der Kiewer Militärverwaltung, auf Telegram. Reuters-Reporter in Kiew berichten von Explosionen, die nach Luftabwehr klingen.

04.11.2024 • 02:00 Uhr

Liveblog vom Sonntag zum Nachlesen

Linken-Chef van Aken fordert, andere Optionen außer Waffenlieferungen an die Ukraine zu prüfen - zum Beispiel schärfere Sanktionen gegen Russland. Selenskyj meldet mehr als 900 russische Bombenangriffe in dieser Woche. Die Entwicklungen im Liveblog.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 04. November 2024 um 08:00 Uhr.