Wolodymyr Selenskyj
liveblog

Krieg gegen die Ukraine ++ Selenskyj meldet Stromausfälle nach Angriffen ++

Stand: 25.12.2024 23:42 Uhr

Nach russischen Angriffen auf die Ukraine ist laut Präsident Selenskyj in mehreren Regionen der Strom ausgefallen. Bei einem Angriff auf die ukrainische Stadt Krywyj Rih wurde mindestens ein Mensch getötet. Die Entwicklungen vom Mittwoch zum Nachlesen.

25.12.2024 • 23:42 Uhr

Ende des Liveblogs

Wir schließen den Liveblog für heute - vielen Dank für Ihr Interesse!

US-Präsident Joe Biden hat das US-Verteidigungsministerium angewiesen,, die Waffenlieferungen an die Ukraine fortzusetzen, nachdem er den russischen Angriff auf einige ukrainische Städte und ihr Energiesystem verurteilt hatte.

"Der Zweck dieses ungeheuerlichen Angriffs bestand darin, der ukrainischen Bevölkerung im Winter den Zugang zu Wärme und Elektrizität abzuschneiden und die Sicherheit ihres Stromnetzes zu gefährden", sagte Biden in einer Erklärung.

Russland hat am Mittwoch das Energiesystem der Ukraine und einige Städte mit Marschflugkörpern und ballistischen Raketen sowie Drohnen angegriffen, teilte die Ukraine mit. Seit Russlands Invasion der Ukraine im Jahr 2022 hat Washington der Ukraine Hilfe in Höhe von 175 Milliarden US-Dollar zugesagt.

Russische Angreifer und ukrainische Verteidiger haben sich erneut erbitterte Kämpfe um die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk im Osten der Ukraine geliefert. Im Tagesverlauf seien 35 russische Angriffe in der Umgebung der Stadt am Rande des Donbass gemeldet worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit.

Bei den versuchten Zangenangriffen auf Pokrowsk seien den russischen Angreifern schwere Verluste zugefügt worden. Allein am Vortag seien 133 russische Soldaten getötet worden. Diese Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. Das russische Militär versuche, möglichst nah an den Stadtrand von Pokrowsk vorzudringen und die linke und rechte Flanke der Verteidiger zu durchbrechen.

Ein im Mittelmeer gesunkenes russisches Frachtschiff wurde nach Angaben des Eigentümers Opfer eines "Terroranschlags". Die "Ursa Major" gehört einem Unternehmen, das militärische Bautätigkeiten für das russische Verteidigungsministeriums ausführt, meldet die staatliche Nachrichtenagentur RIA.

Das 2009 gebaute Schiff sank, nachdem eine Explosion den Maschinenraum zerstört hatte. Zwei der 16 Besatzungsmitglieder werden vermisst, teilte das russische Außenministerium mit.

Russland wirft der NATO vor, die Republik Moldau zu einem Logistikzentrum für die ukrainischen Streitkräfte umwandeln zu wollen. Zudem versuche das Bündnis, seine militärische Infrastruktur näher an Russland heranzubringen, sagte eine Sprecherin des russischen Außenministeriums. Sie verwies auf jüngste Waffenlieferungen und pro-westliche Ansichten von Präsidentin Maia Sandu.

Moldau ist gespalten zwischen pro-europäischen und pro-russischen Kräften. Der östliche Landesteil Transnistrien hat sich abgespalten und sich Russland zugewandt. Dort sind russische Soldaten stationiert.

In der Stadt Lgow in der russischen Oblast Kursk sind nach Angaben des dortigen Gouverneurs bei einem ukrainischen Artillerieangriff vier Menschen getötet worden. Fünf Menschen seien verletzt worden, teilte der amtierende Gouverneur Alexander Chinstein auf Telegram mit.

"Ein fünfstöckiges Wohngebäude, zwei einstöckige Wohngebäude und ein einstöckiger Schönheitssalon wurden schwer beschädigt", erklärte er. "Durch die Druckwelle sind Fenster in benachbarten Privathäusern zerbrochen, und mindestens zwölf Autos wurden beschädigt. Auch ein kleiner Abschnitt einer Gasleitung wurde durch die Explosion zerstört."

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Mittwoch 59 von insgesamt 78 russischen Raketen abgefangen. Außerdem seien 54 von 102 Drohnen zerstört worden, die die russischen Streitkräfte auf Ziele in der Ukraine gesteuert hätten. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.

Das russische Verteidigungsministerium spricht von einem "massiven Angriff" auf kritische Energieeinrichtungen der Ukraine, die der Rüstungsindustrie gedient hätten. Es seien Langstreckenpräzisionswaffen und Angriffsdrohnen zum Einsatz gekommen. "Das Ziel des Angriffs wurde erreicht", erklärte das russische Verteidigungsministerium. "Alle Einrichtungen sind betroffen."

Nach schweren russischen Angriffen auf die Ukraine ist in mehreren Regionen der Strom ausgefallen. Das berichtete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Plattform X. Er sprach von mehr als 70 Raketen - darunter ballistische - und mehr als 100 Drohnen, die Russland auf das Land abgefeuert habe. Ziel sei die Energieinfrastruktur gewesen. "Sie kämpfen weiter für ein Blackout in der Ukraine", warf Selenskyj den Russen vor. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Vorläufigen Berichten zufolge seien mehr als 50 Raketen und eine "signifikante" Zahl von Drohnen abgefangen worden, teilte Selenskyj mit. Doch nicht alle Angriffe hätten abgewehrt werden können. Techniker arbeiteten daran, die Stromversorgung so schnell wie möglich wieder herzustellen. 

Es hatte landesweit Luftalarm in der Ukraine gegeben. Selenskyj warf Russlands Präsidenten Wladimir Putin vor, die Angriffe bewusst an Weihnachten befohlen zu haben. "Was könnte unmenschlicher sein?", fragte er.

Die russischen Truppen haben am Morgen die Kraftwerke des größten privaten Energieunternehmens der Ukraine, DTEK, angegriffen. Es gebe schwere Schäden, teilt das Unternehmen auf Telegram mit. "In diesem Jahr ist es der 13. massive Angriff auf den ukrainischen Energiesektor und der zehnte massive Angriff auf die Energieanlagen des Unternehmens."

Russland hat die Ukraine am Weihnachtstag mit massiven Luftangriffen überzogen. Am Morgen meldete der Gouverneur der südukrainischen Region Cherson, Olexander Prokudin, dass in den vergangenen 24 Stunden ein Mensch getötet und drei weitere Menschen verletzt worden seien.

In der östlichen Region Dnipropetrowsk, wo die Temperaturen im Winter um den Gefrierpunkt liegen, erklärte Gouverneur Serhii Lysak im Onlinedienst Telegram, dass Russland bei den erneuten Angriffen insbesondere das Stromnetz ins Visier genommen habe. "Der Feind versucht, das Energiesystem der Region zu zerstören", schrieb Lysak.

Weiter erklärte er, dass bei einer Such- und Rettungsaktion nach Angriffen auf die Region am Heiligabend festgestellt worden sei, dass ein 43-jähriger Mann getötet und 17 weitere Menschen verletzt worden seien.

In der Ukraine ist wegen schwerer russischer Raketen- und Drohnenangriffe landesweit Alarm ausgelöst worden. Russische Kampfflugzeuge vom Typ Tu-95 MS schossen über dem Schwarzen Meer zahlreiche Marschflugkörper auf die Ukraine ab, wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte. "Der Feind greift wieder massiv das Energiesystem an", schrieb Energieminiester Herman Haluschtschenko auf Facebook. 

Auch die Großstadt Charkiw stand unter starkem Raketenbeschuss, bei dem mindestens vier Menschen verletzt wurden, wie die Behörden mitteilten. "Die russische Armee hat mindestens sieben Angriffe durchgeführt", teilte der Militärgouverneur der Region, Oleh Synjehubow, mit. Mehrere Brände seien ausgebrochen und es gebe Schäden an der zivilen Infrastruktur.

Explosionen wurden nach Angaben der Agentur Ukrinform auch in der Großstadt Dnipro gemeldet. Aufgrund des anhaltenden massiven Raketenbeschusses wurden in der Ukraine Maßnahmen zur Begrenzung des Stromverbrauchs ergriffen, berichtete Ukrinform unter Berufung auf den Stromnetzbetreiber Ukrenerho.

25.12.2024 • 05:08 Uhr

Selenskyj mit Weihnachtsansprache

Präsident Selenskyj lobte in seiner Weihnachtsansprache, dass Ukrainer nun wie die Menschen im Westen feierten. "Weihnachten vereint alle Ukrainer", sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. "Heute stehen wir Seite an Seite", hieß es weiter. "Und so lange wir das tun, hat das Böse keine Chance."

"Wir wollen Frieden", betonte Selenskyj. Über dem Land solle der Weihnachtsstern leuchten - und es sollten nicht Drohnen iranischer Bauart und Raketen einschlagen.

Bei einem neuen russischen Raketenangriff auf die südostukrainische Stadt Krywyj Rih sind mindestens ein Mensch getötet und gut ein Dutzend weitere verletzt worden. Eine Frau sei am Heiligabend lebend aus den Trümmern eines von russischen Raketen getroffenen Hauses gerettet worden, teilte die Militärverwaltung der Stadt mit. Die Zahl der Verletzten lag am Abend bei mindestens 15, davon waren 14 im Krankenhaus.

"Russen sind Mörder", schrieb der Chef der Präsidialverwaltung, Andrij Jermak, auf der Plattform Telegram zu einem Foto eines zerstörten Hauses. Nichts sei den Russen heilig, sie zeigten keine Menschlichkeit.

Die Heimatstadt von Präsident Wolodymyr Selenskyj war in der Vergangenheit immer wieder Ziel von zerstörerischen Raketen- und Drohnenangriffen.

25.12.2024 • 00:07 Uhr

Der Liveblog vom Dienstag

In der Nacht hat die ukrainische Luftwaffe nach eigenen Angaben 36 russische Drohnen abgefangen und zerstört. Ukrainische Kampfdrohnen haben unbekannte Ziele im Süden Russlands angegriffen. Die Entwicklungen vom Dienstag zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 25. Dezember 2024 um 06:00 Uhr.