Das russische Atomkraftwerk Kursk
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Krieg gegen die Ukraine ++ IAEA warnt vor atomarem Zwischenfall in Kursk ++

Stand: 27.08.2024 18:44 Uhr

Die Atomenergieagentur IAEA warnt vor der Gefahr eines atomaren Zwischenfalls am AKW Kursk. Ukrainische Truppen versuchen laut russischen Telegram-Kanälen, die Grenze zur Region Belgorod zu durchbrechen. Alle Entwicklungen vom Dienstag zum Nachlesen.

27.08.2024 • 22:49 Uhr

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Vassili Golod, ARD Kiew, zu russischen Angriffen auf die Ukraine

tagesschau24, 27.08.2024 18:00 Uhr

Die Staatsführung in Kiew wünscht sich nach eigenen Angaben, dass der zweite Ukraine-Friedensgipfel im globalen Süden stattfindet. "Wir möchten, dass der zweite Gipfel in einem der Länder des globalen Südens stattfindet", sagte der ukrainische Präsidentenberater Andrij Jermak bei einer Konferenz in Kiew. Er fügte an, der indische Premierminister Narendra Modi habe sich bei seinem jüngsten Besuch in Kiew zur territorialen Integrität der Ukraine bekannt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will US-Präsidenten Joe Biden im September einen Plan für den Sieg seines Landes im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg vorstellen. Die im Moment laufende ukrainische Offensive in der russischen Region Kursk sei Teil dieses Siegesplans, erklärte Selenskyj nach Medienberichten bei einer Veranstaltung in Kiew. 

Den Vorstoß in das russische Gebiet bezeichnete er demnach als Erfolg. Die Offensive stehe in Zusammenhang mit einem zweiten Friedensgipfel, den die Ukraine nach der Premiere im Juni in der Schweiz bald abhalten will.

Der Plan umfasst nach Angaben Selenskyjs verschiedene Bereiche. Es gehe etwa um den strategischen Platz der Ukraine in der Sicherheitsinfrastruktur der Welt, sagte Selenskyj. Details zu dem Plan nannte er nicht. Allerdings hatte er unter anderem immer wieder erklärt, das Land zu einem der größten Waffenproduzenten der Welt machen zu wollen.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg beruft eine Konferenz des NATO-Ukraine-Rates für Mittwoch ein. Das Treffen erfolge auf Wunsch der Ukraine und auf der Ebene der Botschafter, sagte eine Sprecherin. "Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow wird die Verbündeten voraussichtlich per Videoverbindung über die Lage auf dem Gefechtsfeld informieren." Außerdem werde es wohl um den vorrangigen Bedarf der Ukraine an Ausrüstung gehen.

Die massiven russischen Angriffe auf Energieanlagen haben nach Angaben der Caritas vor allem im Gebiet von Donezk in der Ostukraine zu großen Evakuierungen und Fluchtbewegungen geführt. "Die Lage von über 60.000 Menschen aus den Gemeinden Nowogrodiwka und Pokrowsk, wird als katastrophal bezeichnet. Sie werden gegenwärtig evakuiert", sagte Reiner Fritz, Pressereferent des Hilfswerks Caritas international, auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Die frontnahen Gebiete im Osten leiden besonders unter den augenblicklich massiven russischen Angriffen."

Das US-Präsidialamt hat einen Raketenangriff auf ein Hotel in der Ukraine verurteilt, bei dem ein Sicherheitsberater von Reuters getötet und zwei Journalisten der Nachrichtenagentur verletzt wurden. "Wir verurteilen diesen Angriff aufs Schärfste und sprechen Reuters unser tiefstes Beileid zum Verlust eines Mitarbeiter aus", schreibt ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates auf X.

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat eigenen Angaben zufolge Ermittlungen gegen einen Korrespondenten der Deutschen Welle und eine ukrainische Journalistin eingeleitet. Beiden wird vorgeworfen, illegal in die russische Region Kursk eingereist zu sein, wie der FSB mitteilte. Nick Connolly, Mitarbeiter des deutschen Auslandsrundfunks Deutsche Welle (DW), und Natalia Nagornaja, Mitarbeiterin des ukrainischen Senders 1+1, berichten demnach aus ukrainisch kontrollierten Gebieten in Kursk.

Seit Beginn der dortigen ukrainischen Offensive waren bereits ähnliche Ermittlungen gegen ausländische Journalisten eingeleitet worden. Die zuvor Beschuldigten sind zwei italienische Reporter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Rai, ein Journalist, der für den US-Sender CNN arbeitete sowie zwei ukrainische Reporterinnen. Die Journalistinnen und Journalisten berichteten unter anderem aus der Stadt Sudscha in Kursk, die laut ukrainischen Angaben vollständig von Kiew kontrolliert wird. Keiner dieser fünf Journalisten befindet sich in Russland. Bei Verurteilung würde ihnen fünf Jahre Gefängnis drohen.

Die ukrainische Armee hat nach Angaben ihres Oberbefehlshabers Olexander Syrskyj seit Beginn des Vorstoßes in das russische Gebiet Kursk 100 Ortschaften und knapp 1.300 Quadratkilometer Fläche unter ihre Kontrolle gebracht. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen. Militärbeobachter gehen davon aus, dass das Gebiet nicht ganz so groß ist. Auch könnten die ukrainischen Soldaten nach schnellem Vorrücken nicht überall das Gebiet in ihrem Rückraum kontrollieren.

Zur Abwehr des ukrainischen Vorstoßes habe Russland mittlerweile fast 30.000 Soldaten in die Region Kursk geschickt, und es würden noch mehr, sagte der Oberbefehlshaber. Insofern gehe der Plan auf, dass Moskau Truppen nach dort verlegen müsse. Allerdings haben sich allen Berichten zufolge die russischen Angriffe gerade im Gebiet Donezk nicht verlangsamt, wo die ukrainische Armee schwer unter Druck ist.

Die Ukraine will nach den Worten ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Russland zur Beendigung des Krieges zwingen. Das sei der wichtigste Punkt des Planes, sagte Selenskyj auf einer Pressekonferenz in Kiew. Der russische Präsident Wladimir Putin sei mehr an der Besetzung der Ukraine interessiert als an der Verteidigung Russlands, fügte Selenskyj hinzu. Er selbst hoffe, an der UN-Generalversammlung im September in New York teilnehmen zu können. Er stelle sich darauf ein, bei seinem USA-Besuch auch Präsident Joe Biden zu treffen.

Nach Einschätzung der internationalen Atomenergieagentur IAEA besteht in der russischen Region Kursk die Gefahr eines atomaren Zwischenfalls. Das Atomkraftwerk Kursk in der Stadt Kurtschatow arbeite nahezu unter Normalbedingungen, sagte IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi, der die Anlage zusammen mit seinem Team inspiziert hat. "Die Anlage ist noch in Betrieb, aber diese Tatsache macht die Lage noch ernster."

Seit dem 6. August wird in der an der Grenze zur Ukraine liegenden Region gekämpft. Das AKW besitze keine Schutzkuppel, was es "extrem fragil" mache, so Grossi. Er wolle die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft darauf richten, dass ein Atomkraftwerk niemals angegriffen werden dürfe. "Wir können das, was wir hier gesehen haben, nicht von den jüngsten militärischen Aktivitäten trennen."

Rafael Grossi bei einem Besuch in der russischen Stadt Kurtschatow

Chef der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA), Rafael Grossi (Mitte), bei seinem Besuch in der russischen Stadt Kurtschatow in der Nähe des AKW Kursk.

Der Krieg mit Russland kann nach Einschätzung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj letztlich durch einen Dialog beendet werden. Um ihre Vision vom Frieden voranzutreiben, müsse die Regierung in Kiew jedoch bei der noch für dieses Jahr geplanten Konferenz in einer starken Position sein, sagte Selenskyj in der Hauptstadt auf einer Pressekonferenz.

Die Ukraine hat nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj zum ersten mal eine ballistische Rakete aus eigener Produktion getestet. Diese sei "mit Erfolg getestet worden", sagte Selenskyj bei einer Pressekonferenz in Kiew. Er beglückwünschte "unsere Verteidigungsindustrie", lehnte es aber ab, weitere Details über die Rakete zu nennen.

In der Stadt Kurtschatow in der russischen Oblast Kursk hat es am Nachmittag kurzzeitig Luftalarm gegeben. Sirenen warnten vor einer Bedrohung durch eine Rakete, berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur Reuters. In Kurtschatow steht das Atomkraftwerk Kursk, das derzeit der Chef der Internationalen Atomenergieagentur, Raffael Grossi, inspiziert.

Die Ukraine hat laut dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Olexander Syrskyj, in der Region Kursk insgesamt 594 russische Soldaten gefangengenommen. Es ist das erste Mal, dass er eine Zahl nannte.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Für den russischen Vize-Außenminister Sergej Rjabkow ist eine Beteiligung der USA am Einmarsch ukrainischer Truppen in die russische Oblast Kursk "eine Tatsache". Die Reaktion der Regierung in Moskau könne möglicherweise viel härter ausfallen als zuvor, sagte Rjabkow den staatlichen russischen Nachrichtenagenturen RIA und Tass zufolge. Einzelheiten nannte er nicht. Rjabkow legte auch keine Beweise vor, die seine Äußerungen zu einer US-Beteiligung untermauern würden.

Das US-Präsidialamt hatte erklärt, es habe vorab keine Kenntnis von dem am 6. August überraschend begonnenen Einmarsch ukrainischer Truppen in Kursk gehabt.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow wertet die Forderung der Ukraine an ihre Verbündeten, die vom Westen gelieferten Waffen auch beim Vorrücken in Russland einzusetzen, als Erpressung. Für westliche Atommächte sei es gefährlich, "mit dem Feuer zu spielen", sagte Lawrow. Russland sei dabei, seine Atomwaffendoktrin anzupassen. Einzelheiten nannte er nicht. Die Doktrin sieht den Einsatz von Atomwaffen vor, falls Russlands Souveränität oder seine territoriale Integrität bedroht werden. Russland hatte bereits in der Vergangenheit mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht.

Russische Streitkräfte haben die Kontrolle über das Dorf Orliwka in der ostukrainischen Region Donezk übernommen, wie die russische Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf das Verteidigungsministerium berichtete.

Zudem teilte das russische Verteidigungsministerium nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax mit, die Streitkräfte hätten in der Nacht einen Hochpräzisionswaffenangriff auf die Ukraine durchgeführt. Beide Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Nach russischen Medienberichten über einen möglichen ukrainischen Bodenangriff in der russischen Grenzregion Belgorod hat der örtliche Regionalgouverneur erklärt, "Informationen" über einen solchen Vorstoß zu haben. "Es gibt Informationen, wonach der Feind versucht, die Grenze in der Region Belgorod zu überqueren", teilte Wjatscheslaw Gladkow im Onlinedienst Telegram mit. Laut dem russischen Verteidigungsministerium sei die Lage an der Grenze weiterhin schwierig, aber "unter Kontrolle", fügte er hinzu.

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete, dunkel schraffiert: Russische Gebiete, in die die Ukraine vorgestoßen ist

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete, dunkel schraffiert: Russische Gebiete, in die die Ukraine vorgestoßen ist

ARD-Korrespondent Vassili Golod berichtet aus der Ukraine zu erneuten Angriffen auf die Ukraine.

"Gezielte Angriffe auf Hotels, in denen sich Journalisten aufhalten", Vassili Golod, ARD Kiew, zu erneuten Angriffen auf Ukraine

tagesschau24, 27.08.2024 09:00 Uhr

Der ukrainische Grenzschutz beobachtet nach eigenen Angaben keine Truppenbewegungen in Belarus. In der Nähe zur Grenze sei keine Bewegung von Soldaten oder Ausrüstung festzustellen, sagt Grenzschutzsprecher Andrij Demtschenko im ukrainischen Fernsehen. Von der Grenze zu Belarus gehe aber weiterhin allgemein eine Bedrohung für die Ukraine aus.

Das ukrainische Außenministerium hatte kürzlich erklärt, Belarus habe an der Grenze im großen Stil Truppen und Ausrüstung zusammengezogen. Belarus ist enger Verbündeter Russlands.

Ukrainische Truppen versuchen Berichten auf russischen Telegram-Kanälen zufolge, die Grenze zur Region Belgorod zu durchbrechen. Rund 500 ukrainische Soldaten griffen Kontrollpunkte in Nechotejewka und Schebekino an, heißt es auf dem Kanal Mesch.

In beiden Gebieten werde gekämpft. Belgorod grenzt an die Ukraine und an die russische Region Kursk, in die ukrainische Truppen am 6. August überraschend vorgedrungen waren.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, ist einem Bericht der russischen Staatsagentur Tass zufolge zu seiner Visite des Atomkraftwerks Kursk in der gleichnamigen russischen Grenzregion eingetroffen. Grossi hatte am Vortag angekündigt, die Inspektion der Anlage nahe der Stadt Kurtschatow wegen der ernsten Lage persönlich leiten zu wollen.

Tausende ukrainische Soldaten waren in einem Überraschungsangriff am 6. August in der Region Kursk eingerückt. Russland wirft der Ukraine vor, die Anlage wiederholt angegriffen zu haben. Die Regierung in Kiew hat sich dazu bisher nicht offiziell geäußert.

Die Ukraine hat nach Angaben ihrer Luftwaffe fünf von Russland abgeschossene Raketen und 60 Drohnen zerstört. Insgesamt habe Russland mit zehn Raketen und 81 Drohnen auf das Land gezielt, teilt die Luftwaffe auf Telegram mit. Etwa 15 Drohnen und mehrere Raketen seien rund um Kiew abgefangen worden, teilt der Chef der dortigen Militärverwaltung, Serhij Popko, auf Telegram mit. "Alles, was in Richtung Hauptstadt Kiew geflogen ist, wurde zerstört."

Indiens Premierminister Narendra Modi hat nach seinem Besuch in der Ukraine mit US-Präsident Joe Biden gesprochen. Modi habe in dem Telefonat Indiens "konsequente Haltung" für den Dialog und die Diplomatie bekräftigt und seine "volle Unterstützung" für eine baldige Rückkehr zum Frieden und zur Stabilität zum Ausdruck gebracht, erklärte das indische Außenministerium.

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, sagte, die Vereinigten Staaten würden alle Länder unterstützen, die sich die Perspektiven des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zur Beendigung des Krieges anhören würden. Das Weiße Haus veröffentlichte später eine Erklärung zu dem Telefonat, in dem Biden Modi für seine "Friedensbotschaft" und die "anhaltende humanitäre Unterstützung für die Ukraine" gelobt habe.

Russland hat weite Teile der Ukraine mit Raketen- und Drohnenangriffen überzogen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Attacken als "abscheulich", bei denen mindestens vier Menschen ums Leben kamen, mehrere Menschen verletzt und Energieeinrichtungen beschädigt wurden. Der Beschuss mit mehr als 100 Raketen und einer ähnlichen Zahl von Drohnen begann am Montag gegen Mitternacht und dauerte bis zum Tagesanbruch an.

Offenbar handelte es sich um den umfassendsten russischen Angriff auf das Land seit Wochen. Die ukrainische Luftwaffe erklärte, Schwärme von russischen Drohnen hätten Regionen im Osten, Norden, Süden und der Mitte des Landes unter Beschuss genommen. Anschließend seien etliche Marschflugkörper und ballistische Raketen gefolgt. "Wie die meisten früheren russischen Angriffe war auch dieser abscheulich, da er auf kritische zivile Infrastruktur abzielte", sagte Selenskyj.

Explosionen waren auch in der Hauptstadt Kiew zu hören. Die Strom- und Wasserversorgung wurde unterbrochen, wie Bürgermeister Vitali Klitschko mitteilte. Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal sagte, Russland habe Drohnen, Marschflugkörper und Hyperschallraketen des Typs Kinschal auf 15 ukrainische Regionen abgefeuert - mehr als die Hälfte des Landes. "Die Energieinfrastruktur ist erneut zum Ziel russischer Terroristen geworden", sagte Schmyhal. Der staatliche Stromnetzbetreiber Ukrenergo habe Notabschaltungen vornehmen müssen, um das System zu stabilisieren.

Russland hat seine Welle von Luftangriffen gegen die Ukraine in der Nacht unvermindert fortgesetzt. Moskau habe mehrere Wellen von Raketen- und Drohnenangriffen auf Kiew und andere Landesteile gestartet, teilte das ukrainische Militär mit. Die Flugverteidigungssysteme in der Region Kiew seien die ganze Nacht im Einsatz, um die auf die Hauptstadt gerichteten Raketen und Drohnen abzuwehren, teilte die regionale Militärverwaltung über den Mitteilungsdienst Telegram mit.

Augenzeugen der Nachrichtenagentur Reuters berichteten von mindestens drei Explosionsserien in Kiew in den Nachtstunden. Die Angriffe erfolgen nur einen Tag nach dem bislang größten russischen Luftangriff in diesem Krieg.

Russland hat nach ukrainischen Angaben Bomber und Drohnen gestartet, die in Richtung Ukraine fliegen. Die Bomber vom Typ Tu-95ms seien vom Luftwaffenstützpunkt Engels im Südwesten Russlands gestartet, erklärte die ukrainische Luftwaffe im Mitteilungsdienst Telegram. Auch Angriffsdrohnen seien in Richtung Ukraine unterwegs.

In weiten Teilen der Ukraine wurde nach Angaben örtlicher Behörden Luftalarm ausgelöst. In der Stadt Krywyj Rih im Zentrum der Ukraine seien in der Nacht zum Dienstag zwei Menschen getötet worden, erklärte ein örtlicher Beamter auf Telegram.

US-Präsident Joe Biden hat den indischen Premierminister Narendra Modi für dessen Besuch in der vergangenen Woche in der Ukraine gelobt. Modi, dessen Land im Krieg zwischen der Ukraine und Russland Neutralität beansprucht, schrieb im Netzwerk X, er habe mit Biden über Indiens vollständige Unterstützung für eine zeitnahe Rückkehr zu Frieden und Stabilität in der Ukraine gesprochen.

Das Weiße Haus erklärte, Biden habe sowohl die Auseinandersetzung Modis mit der Ukraine als auch dessen Besuch in Polen in der vergangenen Woche gelobt. Warschau ist einer der engsten Verbündeten Kiews in Osteuropa. Man begrüße jedes andere Land, das sich die Perspektive des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj anhöre und ihm helfen wolle, auf einen gerechten Frieden hinzuarbeiten, sagte der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, John Kirby, zu Reportern.

In der Region der Hauptstadt Kiew ist es nach ukrainischen Angaben wieder zu einem russischen Drohnenangriff gekommen. "Eine Bewegung feindlicher UAVs (unbemannter Luftfahrzeuge) wurde entdeckt", teilte die Militärverwaltung des Gebiets Kiew auf dem Mitteilungsdienst Telegram mit. "In der Region sind Flugabwehrsysteme im Einsatz."

In der ukrainischen Großstadt Krywyj Rih ist nach Behördenangaben bei einem neuen russischen Luftangriff eine Rakete in ein Hotel eingeschlagen. Es gebe ein Todesopfer und vier Verletzte, teilte der Verwaltungschef des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lysak, mit. Er selbst sprach von einem zivilen Objekt, die Stadt von einem Hotel, das getroffen worden sei. Unter den Trümmern des Gebäudes könnten weitere Menschen verschüttet sein, sagte Lysak.

Einsatzkräfte seien an Ort und Stelle, um Menschen zu retten, hieß es. Die Russen hätten das Hotel mit einer ballistischen Rakete getroffen, teilte die Stadt mit.

Präsident Selenskyj hat angekündigt, die durch Russland zerstörte Energie-Infrastruktur wieder aufzubauen. Die polnische Armee hat ein fremdes "Flugobjekt" im Luftraum bestätigt. Alle Entwicklungen im Liveblog.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete am 27. August 2024 tagesschau24 und Deutschlandfunk um 09:00 Uhr in den Nachrichten.