Krieg in Nahost ++ Huthi wollen Israel weiter angreifen ++
Auch nach dem israelischen Vergeltungsangriff auf Hudaida wollen die dortigen Huthi-Rebellen ihre Angriffe fortsetzen. Der israelische Ministerpräsident Netanyahu wird am Dienstag US-Präsident Biden treffen. Alle Entwicklungen im Liveblog.
- Huthi kündigen Angriffe ohne "Rote Linien" an
- Neuer Protest gegen Netanyahu
- Huthi melden Tote und Verletzte im Jemen
- Israels Ministerpräsident Netanyahu warnt vor "Achse des Bösen"
Ende des Liveblogs für heute
Wir beenden an dieser Stelle für heute den Liveblog. Danke für Ihr Interesse.
Papst ruft zu Waffenruhe während Olympia auf
Papst Franziskus hat für die antike Tradition eines olympischen Friedens geworben. "Mögen die Olympischen Spiele eine Gelegenheit sein, einen Waffenstillstand in den Kriegen zu schaffen und einen aufrichtigen Willen zum Frieden zu demonstrieren", sagte Franziskus während seines Angelusgebets auf dem Petersplatz. "Vergessen wir nicht die gepeinigte Ukraine, Palästina, Israel, Myanmar und die vielen anderen Ländern im Krieg. Wir dürfen nicht vergessen, dass Krieg eine Niederlage ist."
Im Altertum wurden Konflikte vor, während und nach den Olympischen Wettkämpfen so eingefroren, dass eine sichere An- und Abreise der Athleten und anderer Beteiligter möglich war. Diese Tradition wurde aber nicht immer eingehalten.
Israelisches Drohnen-Opfer beigesetzt
In Israel ist der bei einem Drohnenangriff auf Tel Aviv getötete Mann beigesetzt worden. Familie und Freunde von Yevgeny Ferder nahmen in Rishon LeZion Abschied von dem 50-Jährigen.
Huthi kündigen weitere Angriffe an
Die Huthi im Jemen haben angekündigt, Israel weiter anzugreifen. Dabei werde es keine "Roten Linien" geben, sagte ein Sprecher dem TV-Sender Al Jazeera. "Alle sensiblen Einrichtungen auf allen Ebenen werden ein Ziel für uns sein", sagte er.
Die Huthi haben in den vergangenen Monaten immer wieder zivile Ziele angegriffen - zum Beispiel Handelsschiffe im Roten Meer oder Städte in Israel. Am Freitag war in Tel Aviv eine mutmaßlich von den Huthi gesteuerte Drohne eingeschlagen - ein Mensch starb. Als Reaktion bombardierte die israelische Luftwaffe die jemenitische Hafenstadt Hudaida.
Israel bietet Polio-Impfung an
Die israelische Armee hat angekündigt, im Gazastreifen eingesetzten Soldaten eine Polio-Impfung anzubieten. Es werde geimpft, wenn es Routine-Rotationen von Soldaten gebe, hieß es weiter. Die Impfung sei freiwillig. Sie werde sowohl regulären als auch Reserve-Soldaten angeboten.
Zudem habe man in Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen Impfdosen für mehr als eine Million Menschen in dem Küstengebiet beschafft. Vor wenigen Tagen war in Abwasserproben das Poliovirus ("Kinderlähmung" oder auch Heine-Medin-Krankheit) nachgewiesen worden. Krankheitsfälle wurden bislang nicht gemeldet.
Strafanzeigen nach pro-palästinensischer Demo in Berlin
Nach einer pro-palästinensischen Demonstration am Samstag in Berlin hat es zwölf Strafanzeigen gegen Teilnehmende gegeben. Wie die Polizei nun mitteilte, wird unter anderem wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, besonders schweren Landfriedensbruchs, Beleidigung und Volksverhetzung ermittelt. Insgesamt seien 19 Personen vorübergehend festgenommen worden.
Die Polizei hatte nach eigener Darstellung versucht, das Zeigen des roten Dreiecks zu unterbinden. Sympathisanten der palästinensischen Terrororganisation Hamas benutzen das Symbol seit einigen Wochen, um mögliche Anschlagsorte zu markieren, Gegner zu bedrohen und den öffentlichen Raum für sich zu reklamieren. Die Demonstration stand unter der Überschrift "Solidarität mit Palästina. Stoppt den Krieg. Keine Waffen für Israel". Daran nahmen bis zu 350 Menschen teil, hieß es vonseiten der Polizei.
Eine Gegenkundgebung unter dem Titel "Israel wants peace. No weapons for Hamas" zählte rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Aktion verlief störungsfrei, teilte die Polizei mit.
Inzwischen sechs Tote in Hudaida gemeldet
Jemenistische Gesundheitsbehörden in der Hafenstadt Hudaida geben die Zahl der Todesopfer nach israelischen Luftangriffen inzwischen mit sechs an. 80 Menschen seien verletzt worden, meldet die Nachrichtenagentur Reuters.
Hudaida wird von den Huthi kontrolliert, die vom Iran unterstützt werden.
Treffen von Biden und Netanyahu am Dienstag
Am Dienstag wird US-Präsident Joe Biden den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu im Weißen Haus empfangen. Bei dem Gespräch soll es nach US-Medienberichten vor allem um die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln im Gegenzug für die Freilassung palästinensischer Häftlinge gehen.
Zuletzt waren Biden und Netanyahu im vergangenen Herbst in Tel Aviv persönlich zusammengekommen, kurz nach den Massakern der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober. Seitdem haben die Streitigkeiten zwischen den beiden engen Verbündeten zugenommen. Netanyahu harte Haltung irritiert das Weiße Haus.
Israel fängt Geschoss aus dem Jemen ab
Nach dem Angriff auf die jemenitische Hafenstadt Hudaida hat das israelische Militär nach eigenen Angaben einen vom Jemen aus abgefeuerten Marschflugkörper abgefangen. Das auf die am Roten Meer gelegene Hafenstadt Eilat gerichtete Geschoss habe "israelisches Gebiet nicht erreicht", erklärte das Militär.
Luftalarm sei ausgelöst worden, um vor möglicherweise herunterfallenden Splittern zu warnen. Die Flugabwehr hatte in den vergangenen Monaten immer wieder Geschosse abgefangen, die die pro-iranische jemenitische Huthi-Miliz abgefeuert hatte.
Huthi-Rebellen melden drei Tote und 87 Verletzte
Bei den israelischen Angriffen auf die von den Huthi-Rebellen kontrollierte Hafenstadt Hudaida im Jemen sind drei Menschen getötet worden. Das berichtete die jemenitische Nachrichtenagentur Saba mit Verweis auf das Gesundheitsministerium. Die Zahl der Verletzten wurde mit 87 angegeben.
Die israelische Armee hatte nach eigenen Angaben "militärische Ziele des Huthi-Terrorregimes im Gebiet des Hafens von Hudaida" ins Visier genommen. Die Luftangriffe seien eine Reaktion "auf hunderte Angriffe" der Rebellen auf Israel in den vergangenen Monaten.
Israels Ministerpräsident Netanyahu warnt vor "Achse des Bösen"
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat den Angriff in Jemen verteidigt. "Von Beginn des Krieges an habe ich deutlich gemacht, dass Israel gegen alle vorgehen wird, die uns angreifen", sagte er. Der Angriff im Jemen "macht unseren Feinden klar, dass es keinen Ort gibt, den der lange Arm Israels nicht erreichen wird". Über den Hafen seien Waffen aus dem Iran ins Land gelangt. Wie die Hamas in Gaza und die Hisbollah-Miliz im Libanon sei die Huthi-Miliz ein integraler Bestandteil der iranischen "Achse des Bösen", sagte Israels Regierungschef.
Erneut Massenproteste gegen Netanyahu
In Israel haben Tausende Menschen gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und für ein sofortiges Abkommen im Gaza-Krieg zur Freilassung der Geiseln demonstriert. Kurz vor dessen Abflug von Netanyahu in die USA hielten Demonstranten in Jerusalem Transparente mit der Aufschrift hoch: "Kein Flug ohne Abkommen", wie die Times of Israel am Abend berichtete.
Am Mittwoch will Netanyahu vor beiden Kammern des US-Kongresses eine Rede zu Israels Vorgehen im Gazastreifen halten.
Der Liveblog vom Samstag
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat Dutzende Raketen auf den Norden Israel abgefeuert. Nach dem IGH-Gutachten wirbt UN-Generalsekretär Guterres für eine politische Lösung.