Krieg in Nahost ++ Zehntausende fordern Geiselfreilassung ++
In Israel gab es erneut Demonstrationen für die Freilassung der verbliebenen Geiseln der Hamas. Bei Angriffen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben 13 Menschen getötet worden. Die Entwicklungen vom Samstag zum Nachlesen.
- Wafa: 13 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen
- Israels Armee: Kommandozentrale der Hamas attackiert
- USA: Attentat gegen Jüdisches Zentrum um den 7. Oktober vereitelt
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Zehntausende demonstrieren für Abkommen
In Israel haben erneut Zehntausende für die Freilassung der in der Gewalt der Terrororganisation Hamas befindlichen Geiseln demonstriert. In Tel Aviv forderten die Demonstranten auf Plakaten ein entsprechendes Abkommen und hielten Bilder der Verschleppten hoch. Seit Wochen kommt es in Israel zu Protesten, bei denen auch die Politik von Israels Premier Benjamin Netanyahu kritisiert wird.
Libanon wirft Israel tödlichen Angriff auf Rettungskräfte vor
Bei einem israelischen Angriff im Nachbarland Libanon sind nach Angaben der dortigen Regierung drei Rettungskräfte getötet worden. Das Gesundheitsministerium in Beirut erklärte, der israelische Angriff habe sich ereignet, als Einsatzkräfte des Zivilschutzes durch israelische Luftangriffe verursachte Brände im Süden des Libanons gelöscht hätten. Dabei seien laut einer vorläufigen Bilanz drei Einsatzkräfte getötet und zwei weitere verletzt worden. Einer der beiden Verletzten befand sich den Angaben zufolge in einem lebensbedrohlichen Zustand. Das Gesundheitsministerium verurteilte "diesen eklatanten israelischen Angriff, der ein Team eines offiziellen Organs des libanesischen Staates zum Ziel" gehabt habe.
Gaza-Verhandlungen sollen weitergehen
Der Chef des US-Auslandsgeheimdiensts CIA, William Burns, hat weitere indirekte Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg angekündigt. "Wir werden diesen detaillierteren Vorschlag vorlegen, in den nächsten paar Tagen, wie ich hoffe, und dann werden wir sehen", sagte Burns auf einer Veranstaltung der Zeitung Financial Times in London.
Bei den indirekten Verhandlungen vermitteln die USA, Ägypten und Katar, Burns leitet in der Regel die US-Delegation. Die Gespräche finden an wechselnden Orten statt - meist in Kairo oder in Doha -, kommen aber seit Monaten nicht voran. Dabei geht es auch um die Freilassung von Geiseln in der Gewalt der Hamas im Gegenzug für die Entlassung von palästinensischen Häftlingen in israelischen Gefängnissen.
Israels Armee: Rund 30 Geschosse aus dem Libanon abgefeuert
Aus dem Libanon sind nach israelischen Militärangaben erneut zahlreiche Raketen auf den Norden Israels abgefeuert worden. Die Armee registrierte eigenen Angaben zufolge rund 30 Geschosse. Berichte über Verletzte gab es demnach zunächst nicht. Den Angaben zufolge griff die Armee in der Nacht mehrere Abschussrampen der proiranischen Hisbollah im Süden des Libanon an. Die Hisbollah reklamierte einen Angriff auf das Nachbarland für sich. Eine israelische Militärbasis sei mit Raketen des Typs Katjuscha angegriffen worden, teilte die Miliz mit.
Wafa: 13 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen auf eine Schule und ein Wohnhaus im Gazastreifen sind nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa mindestens 13 Menschen getötet worden. 15 weitere Personen wurden demnach dabei verletzt. Mindestens acht Todesopfer gab es in Flüchtlingszelten an der Halima al-Sa'diyya Schule in Dschabalia im Norden von Gaza, so Wafa.
Die israelische Armee teilte zuvor in einer Erklärung mit, sie habe "einen präzisen Schlag gegen Terroristen ausgeführt, die in einem Kommandozentrum der Hamas tätig waren ... eingebettet in einem Komplex, der zuvor als 'Halima al-Sa'diyya' Schule im nördlichen Gazastreifen diente."
In einem weiteren Vorfall wurden Wafa zufolge fünf Palästinenser bei einem israelischen Angriff auf ein Wohngebäude im Flüchtlingslager Nuseirat im Zentrum des Küstenstreifens getötet.
Dunkle Flächen: besiedelte Gebiete, Schraffur: militärische Aktivitäten Israels
USA: Attentat gegen Jüdisches Zentrum um den 7. Oktober vereitelt
Die USA haben nach Angaben des Justizministeriums einen "Terroranschlag" auf ein Jüdisches Zentrum in New York vereitelt. Ein in Kanada lebender Pakistaner habe im Namen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) um den 7. Oktober herum einen Anschlag verüben wollen, teilte das US-Justizministerium mit. Am 7. Oktober 2023 hatte die militant-islamistische Palästinenserorganisation Hamas Israel attackiert. Der Großangriff löste den Krieg im Gazastreifen aus.
Der Mann habe versucht, in die USA einzureisen, "um ein Blutbad in einem Jüdischen Zentrum in New York zu verüben". Er sei am 4. September in Kanada auf Antrag der Staatsanwaltschaft von Manhattan festgenommen worden. Er stehe im Verdacht, im Namen des IS "so viele Juden wie möglich" habe ermorden wollen, erklärte US-Justizminister Merrick Garland.
Israels Armee: Kommandozentrale der Hamas attackiert
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben eine weitere Kommandozentrale der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen. Sie habe sich in einem Gebäude im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens befunden, das zuvor als Schule gedient habe, teilte die Armee am Freitagabend mit. Terroristen hätten es zur Planung und Ausführung von Terroranschlägen gegen Israels Truppen und den Staat Israel benutzt.
Vor dem Angriff mit Präzisionsmunition sollen zahlreiche Maßnahmen ergriffen worden sein, um das Risiko zu verringern, dass Zivilisten zu Schaden kommen, hieß es. Angaben zu möglichen Opfern machte das Militär nicht. Die Angaben der Armee lassen sich nicht unabhängig prüfen.
Erst kürzlich hatte die Armee nach eigenen Angaben eine Kommandozentrale der Hamas in der Stadt Gaza im Norden des umkämpften Küstenstreifens angegriffen. Nach palästinensischer Darstellung war das Ziel des Bombardements ein Schulgebäude, in dem Vertriebene untergebracht gewesen sein sollen. Neun Menschen seien getötet worden.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Israels Armee: Nach Bedrohung Ziele im Libanon attackiert
Die militärischen Konfrontationen zwischen der Hisbollah-Miliz im Libanon und der israelischen Armee im Grenzgebiet beider Länder dauern an. Die israelische Luftwaffe attackierte am Abend nach eigenen Angaben mehr als 15 Abschussrampen und militärische Infrastruktur der proiranischen Miliz im Süden des Libanon.
Nach Angaben des Militärs waren einige der Abschussvorrichtungen für bevorstehende Raketenangriffe auf Israel vorbereitet. Libanesische Sicherheitskreise berichteten von Explosionen und Feuer in einem Tal im Süden. Möglicherweise sei ein Waffenlager der Hisbollah getroffen worden.
Der Liveblog vom Freitag
Die Vereinten Nationen setzen die Polio-Impfungen im Süden des Gazastreifens fort. In Israels Regierung gibt es neuen Streit mit den ultraorthodoxen Koalitionspartnern. Die Entwicklungen vom Freitag zum Nachlesen.