Anschlag in Magdeburg ++ Taleb A. erhielt eine Gefährderansprache ++
Am dritten Tag nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg mit fünf Toten und mehr als 200 Verletzten ging es zunehmend um die politische Aufarbeitung der Tat. MDR-Recherchen werfen neue Fragen an die Sicherheitsbehörden auf. Die Anteilnahme und das Mitgefühl mit den betroffenen Familien sind derweil ungebrochen, zu sehen unter anderem bei einer Menschenkette am Montagabend. Eine Stadt ist in tiefer Trauer. Die Entwicklungen von Montag zum Nachlesen.
- Sachsen-Anhalts Innenministerin hat erklärt, Taleb A. sei im September 2023 und Oktober 2024 insgesamt zwei Gefährderansprachen unterzogen worden.
- Nach dem Attentat von Magdeburg hat der Maßregelvollzug Bernburg Zweifel an der medizinischen Eignung des Beschuldigten als Arzt zurückgewiesen.
- Das Polizeiauto, das die Zufahrt zum Weihnachtsmarkt überwachen sollte, stand nach MDR-Informationen wohl 30 Meter entfernt.
Hier bekommen Betroffene und Angehörige Hilfe:
20:17 Uhr | Wir beenden den Live-Ticker
Liebe Leserinnen und Leser, seit Freitagabend haben wir Sie im Ticker mit aktuellen Entwicklungen nach dem Attentat von Magdeburg versorgt. Mit diesem Eintrag beenden wir unsere Live-Berichterstattung vorerst. Aktuelle Informationen und Entwicklungen zum Attentat von Magdeburg und seinen Folgen finden Sie jederzeit, auch an den Weihnachtsfeiertagen, auf unserer Überblicksseite.
Die Redaktion von MDR SACHSEN-ANHALT wünscht Ihnen viel Kraft.
20:05 Uhr | Tausende Menschen versammeln sich in Magdeburg
4.000 Trauernde haben sich zu einer Menschenkette um den Weihnachtsmarkt in Magdeburg versammelt. Wie die Polizei mitteilte, bildeten sie mit Kerzen eine Lichterkette. Die Aktion stand unter dem Motto: "Wir wollen trauern – Gebt Hass keine Chance".
Ein Feuerwehrmann gedenkt der Opfer des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt.
Die AfD veranstaltete derweil auf dem Domplatz eine Demonstration, bei der auch Parteichefin Alice Weidel auftrat. Nach Polizeiangaben nahmen 3.500 Personen an der Kundgebung sowie dem anschließenden Aufzug teil.
19:41 Uhr | Taleb A. hinterließ offenbar Testament im Auto
Ermittler sind im Tatfahrzeug offenbar auf das Testament des mutmaßlichen Attentäters gestoßen. Das berichtet der "Spiegel" und beruft sich auf eigene Informationen. Taleb A. rechnete wohl damit, bei dem Anschlag selbst zu sterben. In seinem Testament verfügte er demnach, dass sein gesamtes Vermögen nach seinem Tod an das Deutsche Rote Kreuz übergehen sollte. Laut "Spiegel" fanden sich in dem Dokument jedoch keine politischen Botschaften.
19:29 Uhr | Zufahrt freigelassen: Polizeiauto stand wohl 30 Meter entfernt
Das Polizeiauto, das die Zufahrt zum Weihnachtsmarkt überwachen sollte, stand wohl 30 Meter entfernt. Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT hat Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) in der Sitzung des Ältestenrats offenbar eingeräumt, dass das Polizeifahrzeug nicht an der entsprechenden Zufahrt gestanden habe. Ein Video der Festnahme des mutmaßlichen Attentäters untermauert diese Aussage.
18:45 Uhr | Zahlreiche Menschen bei AfD-Demo nach Anschlag in Magdeburg
Drei Tage nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt haben auf dem Domplatz Anhänger der AfD demonstriert. Unter dem Motto "Trauer vereint – Für eine sichere Zukunft" versammelten sich am späten Montagnachmittag zahlreiche Menschen zu der Kundgebung. "Wir fordern echte Aufklärung", sagte die aus Berlin angereiste AfD-Chefin Alice Weidel. Es gehe um "die Lehren aus dieser Wahnsinnstat und aus ähnlichen Taten der Vergangenheit".
Extra aus Berlin angereist war AfD-Chefin Alice Weidel. Sie forderte "echte Aufklärung".
"Wer die Bürger des Landes verachtet – ja tötet – das ihm Asyl gewährt, wer alles verachtet, wofür wir stehen, was wir lieben, der gehört nicht zu uns", sagte Weidel auf der Bühne. "Wir wollen, dass sich endlich etwas ändert in diesem Land und dass wir nie wieder mit einer Mutter trauern müssen, die auf so sinnlose und brutale Weise ihren Sohn verloren hat." AfD-Generalsekretär Jan Wenzel Schmidt, der ebenfalls als Redner auftrat, bezeichnete den Anschlag als "monströses politisches Versagen". Der "Massenmörder" habe seine Absichten öffentlich verkündet, dennoch sei sein Asylantrag genehmigt worden. Schuld an dem Anschlag seien nicht die Polizeibeamten, sondern deren Führung, die "ihnen die Hände fesselt und sie alleine lässt", sagte Schmidt. Taleb A. lebt seit 2006 in Deutschland und hatte einen unbefristeten Aufenthaltstitel.
Drei Tage nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt haben auf dem Domplatz Anhänger der AfD demonstriert. Unter dem Motto "Trauer vereint - Für eine sichere Zukunft". Später zogen sie durch die Stadt.
Wie viele Teilnehmer auf dem Domplatz waren, war von der Polizei zunächst nicht zu erfahren. Auf Live-Übertragungen waren aber zahlreiche Menschen zu sehen. Es waren immer wieder laute "Abschieben"-Sprechchöre zu hören.
18:31 Uhr | Zentralrat der Ex-Muslime: Haben mehrfach mit Polizei über Taleb A. gesprochen
Nach dem Anschlag in Magdeburg hat der Zentralrat der Ex-Muslime Kritik an den Behörden geübt. Die Vorsitzende Mina Ahadi sagte MDR AKTUELL, der Tatverdächtige habe ihren Verein seit Jahren attackiert. Deshalb habe man drei Mal Anzeige erstattet. Zuletzt habe man die Polizei im Oktober kontaktiert, nachdem der Mann bei einem Treffen in Köln angekündigt habe, er werde etwas tun, wovon man weltweit hören werde. Die Behörden hätten ihn daher stärker beobachten müssen.
17:55 Uhr | Polizei kontaktierte Täter einige Wochen vor Anschlag
Die Sondersitzung des Ältestenrats im Landtag von Sachsen-Anhalt hat neue Erkenntnisse zum Umgang der Polizei mit Taleb A. zu Tage gebracht: Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) erklärte, Taleb A. sei im September 2023 und Oktober 2024 insgesamt zwei Gefährderansprachen unterzogen worden. Bislang war lediglich bekannt, dass es einen erfolglosen Versuch gegeben hatte, Taleb A. anzutreffen.
MDR-Recherchen hatten am Sonntag zudem aufgedeckt, dass die Polizei Taleb A. eine Gefährderansprache schriftlich hatte zukommen lassen, ohne dass klar geworden war, was davor oder danach passiert war. Innenministerin Zieschang erklärte jetzt, die Gefährderansprache im vergangenen Jahr sei im Polizeirevier im Salzlandkreis durchgeführt worden. In diesem Jahr habe man mit Taleb A. auf dessen Arbeitsstätte gesprochen. Hintergründe ließ die Ministerin auf Rückfragen offen und verwies auf den nicht-öffentlichen Teil der Sitzung.
Zieschang erklärte zudem, die Polizei habe nach einem Post von Taleb A. im Dezember 2023 Ermittlungen aufgenommen. Auch in diesem Zusammenhang sei versucht worden, den mutmaßlichen Täter einer Gefährderansprache zu unterziehen. Polizisten hätten Taleb A. aber weder am 2. Noch am 4. Dezember 2023 angetroffen. Das Verfahren sei später eingestellt worden. Ob die Gefährderansprache vor wenigen Monaten in diesem oder einem Zusammenhang erfolgt ist, blieb offen.
17:37 Uhr | Menschenkette zum Gedenken reicht weiter als geplant
Die Menschenkette zum Gedenken sollte eigentlich um den Alten Markt herumreichen, wurde aber wegen der vielen Menschen verlängert.
Auf dem Alten Markt hat am späten Nachmittag eine Menschenkette begonnen. Menschen tragen Kerzen in den Händen. Reporter von MDR SACHSEN-ANHALT berichten, die Kette sei wegen der vielen Menschen vor Ort bis in die Otto-von-Guericke-Straße und die Julius-Bremer-Straße erweitert worden.
Offenbar werden Kerzen genutzt, die für das Magdeburger Weihnachtssingen besorgt worden waren. Es war am Samstag nach dem Attentat abgesagt worden. Ein MDR-Reporter beschrieb die Stimmung vor Ort als "total ruhig".
Kerzen bei Menschenkette
16:53 Uhr | Auslieferungsersuchen aus Saudi-Arabien
Für den mutmaßlichen Attentäter von Magdeburg lag ein Auslieferungsersuchen aus Saudi-Arabien vor. Die Regierung in Riad habe außerdem "viele Male" vor Taleb A. gewarnt, berichteten saudi-arabische Regierungskreise am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Der Grund für das Auslieferungsersuchen von A. wurde AFP aus Saudi-Arabien nicht genannt. Saudi-Arabien habe zudem die Bundesrepublik gewarnt, der aus dem Wüstenstaat kommende Verdächtige könne "gefährlich" sein, hieß es.
Der Chef des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, hatte am Sonntag berichtet, dass nach einem Hinweis aus Saudi-Arabien im November 2023 ein Verfahren zu dem Mann eingeleitet worden sei. Die Sache sei aber unspezifisch gewesen. "Er hat auch verschiedene Behördenkontakte gehabt, Beleidigungen, auch mal Drohungen ausgesprochen. Er war aber nicht bekannt, was Gewalthandlungen angeht", sagte Münch im ZDF.
16:12 Uhr | MDR-Recherche: Ärztekammer Sachsen-Anhalt wusste von früheren Streitigkeiten von Taleb A.
Der Streit zwischen dem späteren Amokfahrer von Magdeburg und der Ärztekammer in Mecklenburg-Vorpommern ist auch in Sachsen-Anhalt bekannt gewesen. Das teilte die Landesärztekammer am Montag MDR SACHSEN-ANHALT mit. Sie hatte den Mediziner aus Saudi-Arabien als Mitglied aufgenommen. Wörtlich heißt es: "Zum Zeitpunkt der Anmeldung 2016 waren uns zurückliegende Streitigkeiten bekannt geworden." Die dortigen Vorgänge seien zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen gewesen.
Der Norddeutsche Rundfunk hatte am Wochenende berichtet, dass der Tatverdächtige von 2011 bis 2016 in Stralsund seine Facharzt-Ausbildung absolviert hatte. Dabei gab es demnach unterschiedliche Auffassungen über Unterlagen und Zeugnisse. Der heute 50-jährige Mann hatte dann der Ärztekammer von Mecklenburg-Vorpommern gedroht und dabei den Anschlag von Boston 2013 erwähnt. Taleb A. wurde deshalb zu 900 Euro Strafe verurteilt, war damit aber nicht einverstanden. Er wandte sich im Mai 2015 an die Justizbehörde und beleidigte in einem Schreiben die Richter. Etwas später, im selben Jahr, wandte sich der Täter an die Petitionshotline der Bundesbehörde und warf den Richtern Rassismus vor. Im Anschluss drohte er damit, sich eine Pistole zu organisieren und sich damit an den Richtern zu rächen.
Die Ärztekammer Sachsen-Anhalt teilte dem MDR ferner mit, dass ihr bei der Anmeldung der Mitgliedschaft von Taleb A. die Approbationsurkunde und die Facharzturkunde übermittelt wurden. Danach sei er zunächst nicht als Arzt tätig gewesen. Ab März 2020 habe er dann als Psychiater im Fachklinikum Bernburg gearbeitet. Die Kammer betonte, dass "keine Beschwerden oder Meldungen über den Arzt herangetragen worden" sind. Sie sei auch nich dafür zuständig, die Voraussetzung für die Aufnahme einer ärztlichen Tätigkeit zu überprüfen. Man prüfe lediglich die Voraussetzung für die Pflichtmitgliedschaft in der Ärztekammer und sei beispielsweise auch für die Fort- und Weiterbildung der Ärzte zuständig.
15:51 Uhr | Diakonie-Präsident: Magdeburg wird "durchschaubar instrumentalisiert"
Der Präsident der Diakonie Deutschland, Rüdiger Schuch, kritisiert einen populistischen Umgang mit dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. "Durchschaubar ist, wie Extremisten von rechts vom ersten Moment an versucht haben, den Anschlag für ihre eigene politische Agenda zu instrumentalisieren", sagte Schuch der "Augsburger Allgemeinen" am Dienstag. Das verspotte die Opfer des Anschlags und alle Menschen, die mit ihnen fühlten.
15:39 Uhr | Herausforderung für Eltern: Mit Kindern darüber sprechen
Die AOK Sachsen-Anhalt gibt Erwachsenen Tipps, wie sie den Anschlag in Magdeburg mit Kindern thematisieren können. Eltern wird empfohlen, sich zunächst vor allem um ihre eigene psychische Stabilität zu kümmern. Dabei hilft ein dosierter Medienkonsum von Radio, TV und Social Media, auch und vor allem für Kinder. Sport und Bewegung können Erwachsen helfen, Stress abzubauen und eigene Ängste nicht eskalieren zu lassen. Eltern haben eine wichtige Vorbildfunktion. Wenn Kinder reden wollen, sollten Erwachsene direkt ein Gesprächsangebot machen.
Anja Böhm, Psychologin bei der AOK Sachsen-Anhalt, sagt, auch in Gesprächen mit Familie und Freunden sei es wichtig, darauf zu achten, dass die Kinder nichts aufschnappen, was sie stark verunsichern könnte. Eltern sollten offen ansprechen, wenn sie selbst Informationslücken haben, so Böhm weiter. Wenn beim Kind der Wunsch entwickele helfen zu wollen, sollten Eltern es dabei unterstützen. Von der Ohnmacht ins Handeln zu kommen, sei auch für sich selbst sehr heilsam, so die Psychologin.
15:36 Uhr | Überregionale Anteilnahme
Mit einer Sternfahrt wollen die Feuerwehren in Gera am Montagabend an die Opfer des Anschlags von Magdeburg erinnern. Zudem starteten Feuerwehrleute eine Spendenaktion für die Familie des verstorbenen Jungen.
15:33 Uhr | Maßregelvollzug Bernburg weist Zweifel an der medizinischen Eignung des Beschuldigten als Arzt zurück
Der Maßregelvollzug Bernburg hat Zweifel an der medizinischen Eignung des Beschuldigten als Arzt zurückgewiesen. Zuvor hatten Medien berichtet, es habe hausinterne Beschwerden über falsche Diagnosen gegeben. Kollegen hätten den Mann "Dr. Google" genannt. Auch soll der Mann falsche Medikamente verschrieben haben.
Die Klinikleitung teilte dem MDR mit, solche Beschwerden seien nicht bekannt. Die Personalakte von Taleb A. gebe keinen Anlass, an seiner Qualifikation zu zweifeln. Sie sei inzwischen den Ermittlern übergeben worden.
15:15 Uhr | Generalstaatsanwältin in Naumburg übernimmt Verfahren
Wie in der Sondersitzung des Ältestenrats im Landtag mitgeteilt wurde, wird die Generalstaatsanwaltschaft in Naumburg das Verfahren zum Attentat in Magdeburg übernehmen. Das Verfahren zur Aufarbeitung der Todesfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt wird somit vorerst weiter in Sachsen-Anhalt geführt. Der Generalbundesanwalt habe die Übernahme des Verfahrens abgelehnt, sagte Justizministerin Franziska Weidinger (CDU) im Ältestenrat des Landtags in Magdeburg.
15:04 Uhr | Schalte von Haseloff via Handy war von ARD und MDR geplant
ARD und MDR werden für eine "Tagesthemen"-Schalte zu Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff kurz nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt kritisiert. Mitten in einem Live-Statement hatte unser Reporter Herrn Haseloff ein Handy für ein Gespräch mit Ingo Zamperoni übergeben.
Dazu stellte ein Sprecher des MDR heute klar, dass es sich um eine zwischen den Tagesthemen und der Staatskanzlei fest vereinbarte Schalte in die Live-Sendung gehandelt hat – und nicht wie fälschlicherweise dargestellt, um einen "dreisten Vorgang" (WELT). Vielmehr haben die Kollegen der anderen Medien vor Ort von der vereinbarten Schalte profitiert, so der MDR-Sprecher weiter.
14:44 Uhr | Spendenbereitschaft hoch: 220.000 Euro bis jetzt
Nach dem Anschlag in Magdeburg gibt es eine hohe Spendenbereitschaft. Wie die Stadtverwaltung am Montag mitteilte, kamen bis zum Mittag für die Opfer und ihre Angehörigen bereits mehr als 222.000 Euro zusammen. Ziel sei es, den Betroffenen möglichst schnell Unterstützung zu sichern.
13:57 Uhr | Weiteres Spiel des SC Magdeburg verschoben
Als Reaktion auf das Attentat hat Handballmeister SC Magdeburg eine weitere Partie abgesagt. Das ursprünglich für den zweiten Weihnachtsfeiertag angesetzte Heimspiel gegen den HC Erlangen werde "auf einen späteren Zeitpunkt verschoben", gab der SCM am Montag bekannt. Die Handball-Bundesliga (HBL) hat das demnach gestattet. Zuvor war bereits die für Sonntag geplante Partie gegen den ThSV Eisenach verlegt worden. "Alle Beteiligten sind sich darüber einig, dass es in diesem Zusammenhang unverantwortlich wäre, Einsatzkräfte für ein Handballspiel zu binden", schrieb die HBL in einer Mitteilung am Montag.
Für beide Spiele sollen die Ersatztermine so bald wie möglich festgelegt und kommuniziert werden.
13:22 Uhr | Polizei in Sachsen-Anhalt hat Hinweis zu Taleb A. erhalten – und offenbar nicht beantwortet
Die Polizei Sachsen-Anhalt hat im September 2023 einen Hinweis zu Taleb A. erhalten – und nicht beantwortet. Das geht aus MDR-Recherchen von heute hervor. Der Hinweis kam von der gleichen Person, die zuvor bereits das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und die Polizei Berlin kontaktiert hatte. Beide Behörden hatten sich für nicht zuständig erklärt: Das BAMF hatte an die Berliner Polizei verwiesen, die Berliner Polizei hatte die Hinweisgeberin zur Polizei Magdeburg geschickt.
Anders als vom BAMF und der Berliner Polizei, habe sie von der Polizei Sachsen-Anhalt allerdings nie eine Antwort erhalten, sagte die Hinweisgeberin MDR INVESTIGATIV.
Bitte antworten Sie, es ist sehr dringend. Hinweisgeberin in Nachricht an die Polizei in Magdeburg |
Die Hinweise wurden allen drei Behörden über soziale Netzwerke übermittelt. Screenshots liegen dem MDR vor. Sie enthalten den vollständigen Namen, den Wohnort und das Geburtsdatum von Taleb A. – sowie einen Hinweis auf einen Tweet, mit dem dieser seine Follower fragte, ob sie ihn verantwortlich machen würden, wenn er 20 Deutsche töten würden. Die Polizei Magdeburg erklärte auf MDR-Anfrage, man könne mit Verweis auf laufende Ermittlungen zu den Vorgängen im Moment keine Auskünfte erteilen.
13:13 Uhr | Viele Menschen folgen Aufruf zum Blutspenden
Der Sondertermin zum Blutspenden an der Uniklinik Magdeburg ist von vielen Menschen genutzt worden. Die Gebietsleiterin des DRK-Blutspendedienstes, Anett Sinast, sagte, sie sei überwältigt. Viele würden heute sogar zum ersten Mal spenden. Der Blutbedarf für die Verletzten ist den Angaben zufolge aktuell zwar gedeckt. Es sei aber wichtig, die Vorräte wieder aufzufüllen.
Noch bis 18 Uhr ist die Uni-Blutbank geöffnet. Alle für heute vorab buchbaren Termine sind aber bereits ausgebucht. Hier kann man sich für Termine an anderen Tagen anmelden.
12:46 Uhr | Eigentliche Arbeit für Seelsorger beginnt erst
Der Einsatz von Notfallseelsorgern ist drei Tage nach dem Attentat noch lange nicht vorbei. Darauf hat die ehrenamtliche Seelsorgerin Corinna Pagels im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT hingewiesen. Es gehe nun auch ganz viel um die Nachsorge für die Einsatzkräfte. "Das wird ja gern vergessen. [...] Auch ein Feuerwehrmann ist ein Mensch, der Hilfe braucht und den das völlig unvermittelt getroffen hat." Auch die Notfallseelsorger selbst bekämen Unterstützung, um das Passierte zu verarbeiten.
Hier können Sie sich das Gespräch mit Pagels anhören:
Auch Justus Münster empfiehlt darüber zu sprechen, um das Geschehene und Gesehene zu verarbeiten. Er war 2016 nach dem Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz als Seelsorger im Einsatz und sagt MDR AKTUELL: "Reden hilft, das ist kein Geheimnis." Das gelte für Betroffene, Einsatzkräfte und auch für Menschen, die die Nachrichten mitnehmen würden.
Außerdem verweist er darauf, dass das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Informationsmaterial bereitstellt, wie man mit Kindern darüber sprechen könne: "Denn auch die Kinder bekommen ja mit, dass die Erwachsenen sich vielleicht gerade etwas seltsam verhalten, vielleicht eine Scheu haben, auf den Weihnachtsmarkt zu gehen." Sollten Menschen merken, dass sie mit den Geschehnissen wirklich nicht zurechtkämen, gebe es die Telefonseelsorge oder Krisendienste in den Regionen.
12:11 Uhr | Uniklinik Magdeburg: Noch mehr als 70 Verletzte in Behandlung
An der Universitätsklinik in Magdeburg werden aktuell noch 72 Verletzte des Anschlags behandelt, darunter 15 Schwerverletzte. Wie die Klinik mitgeteilt hat, wird inzwischen aber wieder im Regelbetrieb gearbeitet. Die Notaufnahme und alle anderen Bereiche seien uneingeschränkt im Einsatz.
11:49 Uhr | Gefährderansprache: So geht die Polizei vor
Im Zusammenhang mit der tödlichen Amokfahrt von Magdeburg ist immer wieder die Rede von einer Gefährderansprache. Der mutmaßliche Attentäter hatte nach MDR-Informationen vor der Tat eine erhalten – in schriftlicher Form. Wie genau solche Ansprachen verlaufen und wie erfolgreich sie sind, lesen Sie hier:
11:26 Uhr | Lichterwelt auf dem Domplatz wird ab morgen wieder eingeschaltet
Die Lichterwelt auf dem Domplatz wird morgen wieder eingeschaltet. Darauf hat sich die Stadtverwaltung nach eigenen Angaben mit der Weihnachtsmarkt-Gesellschaft geeinigt. Man wolle damit ein symbolisches Zeichen der Hoffnung und des Zusammenhaltes setzen. Das Einschalten sei auch mit Domprediger Jörg Uhle-Wettler abgestimmt worden.
Der Zaun soll laut Stadt noch stehen bleiben, es würden aber mehrere Zugänge geschaffen.
Der Weihnachtsmarkt bleibe dagegen geschlossen und werde ab dem 27. Dezember abgebaut. Die Fläche des Weihnachtsmarktes kann bereits seit gestern Nachmittag wieder betreten werden, Sicherheitskräfte sind weiterhin vor Ort.
10:52 Uhr | Begrich: "Die Stadt ist tief verwundet"
In den migrantischen Communities in Sachsen-Anhalt ist nach dem Attentat in Magdeburg die Sorge groß, zum Sündenbock gemacht zu werden. Das erklärte David Begrich vom Verein "Miteinander" gestern Abend im Interview mit dem ZDF. Der Verein wolle gesellschaftlichen Zusammenhalt organisieren und sichtbar machen.
Die Stadt sei tief verwundet, so Begrich. (Archivbild)
Die Stadtgesellschaft brauche in den Tagen vor Weihnachten die Möglichkeit, der Trauer, Fassungslosigkeit und dem Schock öffentlich Ausdruck zu verleihen. Begrich kritisierte auch die für heute Nachmittag geplante Kundgebung der AfD. "Keine andere Partei nimmt diese Ereignisse von Magdeburg in dieser Art und Weise in Dienst", so Begrich. "Ich halte das ehrlich gesagt für moralisch unredlich."
10:06 Uhr | Psychologische Unterstützung für Schülerinnen und Schüler
Für Schülerinnen und Schüler gibt es ab dem heutigen Montag spezielle psychologische Hilfe. Wie Sachsen-Anhalts Bildungsministerium mitteilte, können Betroffene an zwei Hotlines vertraulich über ihre Gefühle und Ängste sprechen. Die Hilfe gibt es demnach von 10 bis 18 Uhr unter der Rufnummer:
0345 – 131 887 53
Für das an Schulen beschäftigte Landespersonal wird den Angaben zufolge ab dem 27.12.2024 ebenfalls eine Hotline geschaltet. Sie richte sich an Betroffene, die eine psychologische Erstberatung brauchen. Die Kontaktdaten sollen auf dieser Seite veröffentlicht werden.
09:43 Uhr | Erste Reaktion nach Anschlag: "Kann sein, dass es Taleb ist"
Das konkrete Motiv des mutmaßlichen Täters Taleb A. ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar. Dass A. als mutmaßlicher Täter gilt, ist für Taha Alhajji aus Saudi-Arabien allerdings keine Überraschung. Der Rechtsanwalt sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Als ich gehört habe, dass der Täter ein Saudi sei, habe ich sofort meinen Freunden gesagt: Es kann sein, dass es Taleb ist."
Als ich gehört habe, dass der Täter ein Saudi sei, habe ich sofort meinen Freunden gesagt: Es kann sein, dass es Taleb ist. Taha Alhajji, Anwalt aus Saudi-Arabien |
Er habe A. 2016 bei einem Termin kennengelernt, ihn jedoch gemieden, weil er ihn als aggressiv erlebt habe. Trotz des aggressiven Auftretens habe er allerdings nicht gedacht, dass A. unschuldige Menschen töten würde. Im Gespräch mit dem MDR äußert Alhajji die Hoffnung, dass die Tat nicht politisch ausgenutzt wird.
09:16 Uhr | Menschenkette rund um den Alten Markt
Am heutigen Montag gibt es erneut die Möglichkeit, in Magdeburg gemeinsam an die Getöteten zu erinnern. Rund um den Alten Markt hat eine Initiative namens "Gib Hass keine Chance" aufgerufen, eine Menschenkette zu bilden. Das stille Gedenken soll demnach um 17 Uhr beginnen. Treffpunkte seien die Haltestelle "Alter Markt" sowie der Parkplatz "Bei der Hauptwache".
Das Lichtermeer an der Johanniskirche in Magdeburg.
08:42 Uhr | Hotel bietet kostenfreie Übernachtungen für Betroffene
Es ist nicht leicht, aktuell Abstand vom Geschehenen zu gewinnen. Ein Hotel in Fichtelberg nahe Bayreuth bietet über Weihnachten kostenfreie Übernachtungen inklusive Frühstück für Magdeburger an, die genau dies brauchen. Wie das "Wild West Hotel & Restaurant" bei Facebook schreibt, gilt dies bis zum 25. Dezember und richtet sich ausschließlich an Einwohnerinnen und Einwohner von Magdeburg.
08:14 Uhr | Wer war Taleb A.? Interview mit Zeit-Autor Christian Fuchs
Sehr gebildet, aber auch mit einer manischen Art – so beschreibt der Journalist Christian Fuchs den mutmaßlichen Attentäter Taleb A. nach einer gemeinsamen Begegnung. Fuchs, der für Die Zeit schreibt, hat vor ungefähr einem Jahr gut vier Stunden lang mit A. gesprochen. Im ARD-Interview schildert er seine damals gewonnen Eindrücke:
Fuchs zufolge war das Gespräch damals im Zuge einer Recherche über Oppositionelle aus Saudi-Arabien entstanden, die in Deutschland leben und sich für Menschenrechte und Demokratie in ihrem Heimatland einsetzen. A. habe im Verlauf des Gesprächs zunehmend getrieben und misstrauisch gegenüber Jedem gewirkt.
Auf der einen Seite wirkte er sehr gebildet, er sprach fließendes Deutsch auf einem sehr hohen Niveau, kannte sich wahnsinnig gut mit den Institutionen in Deutschland aus. [...] Aber er war auch auf einer Mission. [...] Er hat sich versteigert in so eine Theorie, dass es ein gefährliches Netzwerk gibt an anderen Asylaktivisten in Deutschland, die Spendenbetrug begehen [...] und geheime Kontakte zur saudischen Botschaft pflegen würden. |
Auch Polizei und Justiz habe A. damals nicht mehr getraut, so Fuchs. "Man merkte schon, dass er eine manische Art hatte." Seine gesamte Energie schien in den Aktivismus zu fließen.
07:31 Uhr | Niedersachsen trauert um getöteten Jungen
Das Schicksal der Getöteten und ihrer Familien bewegt viele. Der neunjährige Junge, der sein Leben verlor, kam aus Warle im Landkreis Wolfenbüttel in Niedersachsen und war dort Mitglied der Kinderfeuerwehr. Wie der NDR berichtet, ringt der kleine Ort um Fassung.
Dirk Neumann, der Bürgermeister der zuständigen Samtgemeinde Elm-Asse (parteilos), hat die Familie des Jungen besucht und einen Notfallseelsorger organisiert. Die Angehörigen durchleben einen Albtraum, so Neumann.
Das kann man wirklich nicht in Worte fassen. [...] Die durchleben gerade einen Albtraum und hoffen, dass sie einer zwickt und dieser Albtraum ist vorbei. |
Viele Menschen vor Ort wollen helfen, wie der Bericht zeigt. Auch eine Gedenkveranstaltung sei geplant.
07:03 Uhr | Journalisten kritisieren Magdeburger Polizei
Am Samstagabend ist im Dom an die Opfer des Anschlags erinnert worden. Nicht weit davon entfernt – am Hasselbachplatz – versammelten sich mehrere hundert Menschen zu einer Demonstration aus der rechtsextremen Szene.
Bei dieser Demonstration haben sich Journalisten nicht ausreichend durch die Polizei geschützt gefühlt. Das haben die Landesverbände Sachsen-Anhalt und Sachsen des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) mitgeteilt. Schon vor Beginn der Kundgebung mit 2.100 Teilnehmern hätten sich Kolleginnen und Kollegen vor Ort um ihre Sicherheit gesorgt, weil ihnen das Polizeiaufgebot für die Art der Mobilisierung in rechten Netzwerken als zu niedrig erschien, heißt es von den beiden Verbänden.
Diese Sorge habe sich im Verlauf der Kundgebung bestätigt. Es habe Bedrohungen gegeben – dazu gehörten neben verbalen Äußerungen auch Griffe in Kameras. Ein Fotojournalist aus Sachsen sei von Demonstrationsteilnehmern mehrfach geschubst, getreten und geschlagen worden. Die Polizei habe zwar versucht, Journalistinnen und Journalisten in sichere Bereiche zu bringen, von dort sei eine Beobachtung der Demo aber kaum bis gar nicht möglich gewesen, kritisieren die Verbände.
Der DJV fordert die Polizei auf, den Schutz der freien Berichterstattung bei künftigen Demonstrationen im Einsatzkonzept stärker zu berücksichtigen.
Hier Sehen Sie Bilder der Demonstration von Samstag:
06:42 Uhr | Mutmaßlicher Attentäter: War er wirklich Arzt? Daran gibt es Zweifel
Zum mutmaßlichen Täter Taleb A. gibt es weitere Details. Wie bereits bekannt war, handelt es sich bei A. um einen 50-Jährigen, der aus Saudi-Arabien stammt und seit März 2020 als Facharzt für Psychiatrie im Maßregelvollzug Bernburg angestellt war.
Genau dort gab es aber offenbar Zweifel, ob A. tatsächlich Mediziner ist. Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet, wurde er von anderen Mitarbeitenden "Dr. Google" genannt. Der Grund: Er habe vor jeder gestellten Diagnose im Internet nachgucken müssen. In dem Artikel heißt es zudem, der Mann habe seine Visiten grundsätzlich allein gemacht und Gespräche mit anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möglichst vermieden. Einige Patientinnen und Patienten hätten sich zudem geweigert, von ihm behandelt zu werden.
06:21 Uhr | Bürgermeisterin ruft auf, Angebote zur Krisenbewältigung zu nutzen
Immer wieder sind die Bilder des Anschlags zu sehen und die Frage nach dem Warum ist sehr präsent. Der Magdeburger Thomas Eichert hat die Amokfahrt hautnah miterlebt. Hier schildert er, wie er damit umgeht.
Magdeburgs Bürgermeisterin Regina-Dolores Stieler-Hinz – die erste Stellvertreterin von Oberbürgermeisterin Simone Borris (beide parteilos) – ruft dazu auf, die Angebote zur Krisenbewältigung zu nutzen. Sie sagte MDR SACHSEN-ANHALT, es gebe viele Möglichkeiten. Die Kriseninterventionen würden gut angenommen. Bund und Land hätten weitere Unterstützung zugesagt, unter anderem für die Schulen.
05:57 Uhr | Ältestenrat des Landtags trifft sich zu Sondersitzung
Der Ältestenrat des Landtags berät heute Nachmittag (14 Uhr) in einer Sondersitzung über den Anschlag. An der voraussichtlich zum Teil öffentlichen Sitzung sollen auch die innenpolitischen Sprecher aller sechs Landtagsfraktionen sowie mehrere Kabinettsmitglieder teilnehmen.
Neben einem aktuellen Überblick über die Lage soll es auch um die weitere parlamentarische Aufarbeitung des Anschlags, der Ursache und der Folgen gehen.
Ebenfalls heute will Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ein weiteres Mal mit den innenpolitischen Sprechern der Bundestagsfraktionen über die aktuellen Erkenntnisse sprechen. Gestern hatte Faeser dafür plädiert, schnell neue Gesetze zur inneren Sicherheit zu beschließen.
05:34 Uhr | Experte äußert Kritik am Sicherheitskonzept
War das Sicherheitskonzept für den Weihnachtsmarkt ausreichend? Christian Schneider, Sachverständiger für Zufahrtsschutz, äußerte dazu bei MDR SACHSEN-ANHALT deutliche Kritik. Seiner Einschätzung nach entsprach der Zufahrtsschutz nicht den allgemein anerkannten Regeln der Technik.
Schneider erklärte, es sei baulich möglich, Zufahrten so zu gestalten, dass ohne Fahrzeugkontrolle niemand durchkomme. Wie bei einer Tiefgarage mache man ein Tor auf, dann fahre der berechtigte Verkehr durch und dann mache man das Tor wieder zu. "Also jetzt zu behaupten und zu sagen 'Wir haben da große Löcher lassen müssen, damit die Rettungsfahrzeuge reinfahren können', das ist falsch. [...]", so Schneider.
Die Bild-Zeitung hatte gestern berichtet, dass laut Sicherheitskonzept eigentlich ein Fahrzeug der Polizei im Breiten Weg hätte quer stehen sollen. Dies sei allerdings nicht der Fall gewesen.
05:21 Uhr | Alle Entwicklungen auf einen Blick
An Tag drei nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt mit fünf Toten und mehr als 200 Verletzten rückt neben Trauer und Fassungslosigkeit zunehmend auch die politische Aufarbeitung in den Fokus. Wir halten Sie erneut in unserem Ticker über die Geschehnisse des Tages auf dem Laufenden. Zudem finden Sie auf unserer Übersichtsseite alle wichtigen Informationen gebündelt.
Sonntag | Gedenken und Trauer um die Opfer; mutmaßlicher Täter in Untersuchungshaft
Nach dem tödlichen Anschlag von Freitagabend war die Anteilnahme auch am Sonntag ungebrochen. Das Meer aus Blumen, Kerzen und Stofftieren an der Magdeburger Johanniskirche wurde immer größer. Auch an anderen Orten in der Stadt kamen Menschen zusammen, um innezuhalten und der Opfer zu gedenken.
Gegen den mutmaßlichen Täter wurde in der Nacht zu Sonntag Haftbefehl wegen Mordes sowie mehrfachen versuchten Mordes erlassen. Er befindet sich nach Angaben der Behörden aktuell in der JVA Burg.
Zudem wurden am Sonntag weitere Informationen über die Getöteten bekannt. Laut Magdeburger Staatsanwaltschaft stammen vier der fünf Opfer aus dem Großraum Magdeburg. Es handelt sich demnach um Erwachsene im Alter von 45, 52, 67 und 75 Jahren. Weitere Details wurden nicht veröffentlicht, um die Familien zu schützen. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass es sich bei dem fünften Opfer um einen neun Jahre alten Jungen handelt, der erst seit kurzem in Niedersachsen lebte.
In unseren Live-Tickern der vergangenen Tage finden Sie die Entwicklungen im Überblick.
dpa, epd, AFP, MDR (Christoph Dziedo, Kalina Bunk, Luca Deutschländer, Maximilian Fürstenberg, Engin Haupt)