Hintergrund Der Islamische Dschihad

Zu den Palästinensergruppen, die immer wieder Selbstmordattentate in Israel verüben, zählt der Islamische Dschihad. Die fundamentalistische Gruppe besteht aus einer Vielzahl kleiner militanter Zellen. Ihre Attentäter feiert sie als Märtyrer im "Heiligen Krieg".

Die Organisation Islamischer Dschihad ("Heiliger Islamischer Krieg") ist neben der Hamas die bedeutendste der radikal-islamischen militanten Palästinenserorganisationen. Die extremistische Gruppe lehnt jedes Zugeständnis an Israel rigoros ab. Der "zionistisch-jüdische" Staat ist in ihren Augen der Hauptfeind der Moslems, der in einem "Heiligen Krieg" vernichtet werden muss.

Eine der ersten bewaffnet kämpfenden Gruppen

Die Organisation gilt als eine der gefährlichsten Terrororganisationen im Nahen Osten. Sie ist für eine Vielzahl von Attentaten, darunter zahlreiche Selbstmordattentate mit Dutzenden Toten, verantwortlich. Zu ihren Gegnern zählte sie auch Palästinenserpräsident Jassir Arafat, der ihr nicht radikal genug war. Gegründet wurde die Organisation 1975 von palästinensischen Studenten in Ägypten. Zu Beginn der 80er Jahre formierte sich die Gruppe dann im Gaza-Streifen und nahm schon früh den bewaffneten Kampf auf. Bereits vor der ersten Intifada (1987 bis 1993) verübte sie Attentate auf israelische Soldaten und Zivilisten. Zunächst operierte der Dschihad ausschließlich in den Palästinensergebieten, inzwischen sendet er auch Selbstmordattentäter in das israelische Kernland.

Im Geheimen agierende militärische Organisation

Dem Islamischen Dschihad gehören nur wenige Hundert Mitglieder an. Sie sind in kleinen, unabhängig voneinander agierenden Gruppen organisiert. Im Gegensatz zur Hamas, die auch als Wohltätigkeitsorganisation auftritt, ist der Islamische Dschihad ausschließlich eine im Geheimen operierende militärische Organisation. Sie kann sich nicht auf eine so große Anhängerschaft stützen, wie die Hamas, findet jedoch immer wieder Freiwillige, die sich mit Selbstmordattentaten als Märtyrer den Weg ins Paradies ebnen wollen.