Früherer "Zeit"-Herausgeber Theo Sommer gestorben
19 Jahre lang war er Chefredakteur, acht Jahre lang Herausgeber der Wochenzeitung "Die Zeit". Nun ist Theo Sommer mit 92 Jahren im Kreis seiner Familie in Hamburg gestorben.
Im Alter von 92 Jahren ist Theo Sommer, früherer Chefredakteur und Herausgeber der Wochenzeitung "Die Zeit", gestorben. Das bestätigte eine Sprecherin des Verlags. Er starb in Hamburg im Kreis seiner Familie.
"Die Kolleginnen und Kollegen der Verlagsgruppe sind in tiefer Trauer und verneigen sich vor einem großen Journalisten, der 'Die Zeit' mit seinem Temperament, seiner Tatkraft, seinem klugen Urteil und seiner Fröhlichkeit als weltoffenes, liberales, debattenfreudiges Blatt maßgeblich geprägt hat", heißt es bei der "Zeit".
Sommer war ab 1958 Politik-Redakteur und von 1973 bis 1992 Chefredakteur der "Zeit". Anschließend war er bis 2000 gemeinsam mit Marion Gräfin Dönhoff und Helmut Schmidt Herausgeber der Wochenzeitung.
Sommer war ab 1958 Politik-Redakteur und von 1973 bis 1992 Chefredakteur der "Zeit".
Er prägte die sozialliberale Linie
Journalistisch beschäftigte sich Sommer vor allem mit Außen- und Militärpolitik. In den 1970er-Jahren trat er für eine Entspannungspolitik mit den Ostblockstaaten ein. Als Chefredakteur prägte er mit seinen Leitartikeln die sozialliberale Linie der "Zeit".
In den Jahren 1969 und 1970 arbeitete Sommer im Planungsstab des Bundesverteidigungsministeriums unter dem damaligen Minister Helmut Schmidt an einem "Weißbuch" zur Bundeswehr mit - dafür ließ er sich bei der "Zeit" beurlauben. 1999 bis 2000 war er stellvertretender Vorsitzender der Kommission "Gemeinsame Sicherheit und Zukunft der Bundeswehr".
Sommer wurde am 10. Juni 1930 in Konstanz geboren. Er studierte Geschichte und Politische Wissenschaften in Schweden, in den USA und Tübingen und begann seine journalistische Karriere bei der "Rems-Zeitung" in Schwäbisch Gmünd.