Mehr Ansteckungen registriert Erst Karneval, dann Corona
Nach dem Karneval steigen laut RKI die Corona-Fallzahlen in den Narrenhochburgen. In Rheinland-Pfalz gab es ein Plus von 36 Prozent. Das sind nur die offiziellen Zahlen - die Dunkelziffer fällt vermutlich noch höher aus.
Nach der Karnevals- und Faschingszeit mit vielen Feiern und Veranstaltungen zeigen sich nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) mehr Corona-Ansteckungen. Eine Zunahme der Inzidenzwerte sei "in Regionen mit stärkeren Karnevalsaktivitäten zu beobachten", heißt es im aktuellen RKI-Wochenbericht.
Demnach setzte sich vergangene Woche ein bundesweiter Inzidenzanstieg auf niedrigem Niveau fort: Er wurde auf plus 14 Prozent im Vergleich zur Woche zuvor beziffert. Besonders stark stiegen die Werte jedoch in Rheinland-Pfalz (36 Prozent), Nordrhein-Westfalen (35 Prozent) und dem Saarland (34 Prozent) sowie in der Altersgruppe 20 bis 29 Jahre. Diese Angaben beziehen sich nur auf im Labor bestätigte Corona-Fälle.
Hohe Corona-Dunkelziffer in Köln
Die Dunkelziffer bei den Corona-Infektionen dürfte um einiges höher liegen. So geht die Stadt Köln von einer hohen Zahl nicht gemeldeter Ansteckungen aus. "Die Viruslast im Abwasser hatte bereits vor Karneval eine steigende Tendenz, dieser Trend hat sich in der Zeit des Straßenkarnevals und in der Woche danach fortgesetzt", sagte eine Sprecherin der Stadt Köln der "Rheinischen Post".
"Das Gesundheitsamt geht davon aus, dass die Inzidenz mittlerweile zehnfach so hoch liegt wie der offiziell gemessene Wert." Für Köln lag die Sieben-Tage-Inzidenz laut RKI am Donnerstag bei 385,3 gemeldeten neuen Fällen pro 100.000 Einwohnern.
Erster Karneval ohne Corona-Schutzmaßnahmen
Viele Feiern und der Straßenkarneval mit Rosenmontagszügen fanden erstmals wieder ohne Corona-Schutzvorgaben und Einschränkungen statt. Anfang Februar waren bereits die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen sowie im Fern- und Nahverkehr in ganz Deutschland aufgehoben worden.
Insgesamt schätzt das Robert Koch-Institut die Gefährdung durch Covid-19 für die Gesundheit der Bevölkerung nur noch als moderat ein. Begründet wird dies unter anderem damit, dass die Zahl schwerer Krankheitsverläufe abgenommen hat. Jedoch seien weiterhin ältere Menschen ab 80 Jahren am stärksten von schweren Covid-19-Verläufen und Todesfällen betroffen.