Nach Festnahmen China weist Spionage-Vorwürfe zurück
Nach der Festnahme von drei Verdächtigen weist die chinesische Botschaft den Vorwurf der Spionage zurück. Experten befürchten, dass Deutschland schlecht gegen Spionage gerüstet ist und vermuten weitere Fälle.
Zwei Männer und eine Frau sollen Informationen an den chinesischen Geheimdienst weitergegeben haben und dabei insbesondere Militärtechnik ausspioniert haben.
Die chinesische Botschaft in Berlin hat sich nun gegen diese Vorwürfe gewehrt. Gegenüber der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua hieß es: "Wir fordern die deutsche Seite auf, damit aufzuhören, den Spionagevorwurf auszunutzen, um das Bild von China politisch zu manipulieren und China zu diffamieren."
Deutschland nur schlecht gewappnet
Der CDU-Sicherheitsexperte Roderich Kiesewetter vermutet noch weitere unentdeckte Fälle in Deutschland. Für ihn sind die drei Festnahmen erst der Anfang. Deutschland sei gegen hybride Angriffe, auch durch Nachrichtendienste, schlecht gewappnet und deshalb sehr verletzlich.
Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte Kiesewetter: "China hat ein eher leichtes Spiel in Deutschland." Gerade in der Wissenschaft und Wirtschaft fehle die notwendige Sensibilisierung für die Risiken einer chinesischen Zusammenarbeit.
Militärisch nutzbare Technologien im Visier
Zum Zeitpunkt der Festnahmen sollen sich die Beschuldigten in Verhandlungen über Forschungsprojekte befunden, die insbesondere zum Ausbau der maritimen Kampfkraft Chinas nützlich sein könnten, so die Bundesanwaltschaft. Auch sensible Informationen sollen bereits an China gelangt sein - unter anderem über einen Hochleistungsmotor, der für Kampfschiffe geeignet ist.
Die beiden Männer kamen am Montag in Untersuchungshaft. Die festgenommene Frau soll heute dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof vorgeführt werden.