Schleswig-Holstein Schockanrufe im Norden SHs: Betrüger erbeuten rund 50.000 Euro
Eine neue Welle von sogenannten Schockanrufen beschäftigt die Polizei im Norden von Schleswig-Holstein. In drei Fällen konnten die Betrüger insgesamt 50.000 Euro erbeuten.
Nach Angaben der Beamten haben Betrüger seit Dienstagmittag mehr als 50 Mal versucht, an das Geld ihrer Opfer in Flensburg sowie den Kreisen Schleswig-Flensburg und Nordfriesland zu kommen. In drei Fällen konnten sie mit ihrer Betrugsmasche erfolgreich sein - insgesamt brachten sie die Opfer um mehr als 50.000 Euro, so die Polizei.
Alt bekannte Masche: Geld oder Inhaftierung
Die Anrufer hätten sich jeweils als Polizisten oder Familienangehörige ausgegeben. Am Telefon sagten sie den Opfern, ein Familienmitglied sei in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt worden. Nur wenn eine Kaution gezahlt werde, könne verhindert werden, dass die verwandte Person ins Gefängnis müsse.
Anschließend sei das Gespräch an einen vermeintlichen Staatsanwalt übergeben worden. Dieser soll weiteren Druck ausgeübt haben und den Geschädigten dringend zur Zahlung geraten haben. Später sollen Personen zu den Geschädigten gekommen und das Bargeld an der Wohnungstür abgeholt haben.
Polizei warnt vor dieser Betrugsmasche
Die Polizei warnt seit Wochen vermehrt vor den sogenannten Schockanrufen. Hierbei geben sich Betrüger oft auch als Polizisten aus. Laut der Beamten würden "echte" Mitarbeiter von Polizei und Staatsanwaltschaft niemals nach Geld oder Wertsachen fragen. Die Angerufene sollten in solchen Fällen auflegen und die Polizei verständigen.
Was tun bei einem Schockanruf? So handeln Sie richtig
Die Polizei gibt folgende Tipps bei Schockanrufen:
- Seien Sie misstrauisch, wenn ein unbekannter Anrufer Sie zum Beispiel mit einem Verkehrsunfall eines Angehörigen oder einem verlorenen Smartphone konfrontiert und Geld von Ihnen fordert.
- Hinterfragen Sie die Richtigkeit der Angaben und nehmen Sie umgehend selbst Kontakt mit Ihren Angehörigen auf.
- Haben Sie den geringsten Zweifel? Beenden Sie das Gespräch und nehmen Sie umgehend Kontakt mit der richtigen Polizei unter der 110 auf.
- Die Polizei würde am Telefon niemals nach Bargeld oder Wertgegenständen fragen.
- Vermögen und Wertgegenstände sollten zudem nicht zu Hause aufbewahrt werden, sondern in einem Schließfach der Bank.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 24.10.2024 | 05:30 Uhr