Sachsen-Anhalt Mehr Insolvenzen: Vor allem bei Privatpersonen und im Baugewerbe
In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Insolvenzen im laufenden Jahr höher als 2023. Laut Statistischem Landesamt gab es einen Anstieg um gut zehn Prozent. Allerdings gab es weniger Anträge als vor der Corona-Pandemie.
In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Insolvenzen 2024 bislang höher als im Vorjahr. Das geht aus Zahlen des Statistischen Landesamtes hervor. Demnach sind in den ersten neun Monaten dieses Jahres rund 2.400 Insolvenzanträge gestellt worden. Das seien gut zehn Prozent mehr gewesen als im Vorjahreszeitraum.
Den größten Teil haben demnach private Haushalte ausgemacht, so die Behörde. Hier wurden knapp 1.750 Anträge gezählt; ein Plus von mehr als 12 Prozent. Bei den Unternehmen gab es rund 260 Insolvenzanträge – ein Plus von gut zehn Prozent. Besonders betroffen war demzufolge das Baugewerbe. Aber auch Unternehmen aus dem Handel, der Kfz-Industrie und dem Gastgewerbe hat es vergleichsweise oft getroffen.
Weniger Insolvenzen als vor Corona
Die Zahlen des Statistischen Landesamtes zeigen allerdings auch, dass die Anzahl der gestellten Anträge für Unternehmen weiterhin unter der von 2019 liegt. Damals seien im gleichen Zeitraum knapp 340 Insolvenzanträge erfasst worden.
Dieser Trend hatte sich bereits in den Vormonaten abgezeichnet. Insolvenzforscher Steffen Müller vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle erklärte dazu im August im MDR-Interview, es gebe einen Rückstau aus der Corona-Pandemie. Viele Unternehmen seien damals mit Staatshilfen vorübergehend gerettet worden. "Das waren zum Teil sehr schwache Unternehmen, die jetzt aus dem Markt ausscheiden müssen."
MDR (Jörg Wunram, Kalina Bunk)