Sachsen-Anhalt Brand im Saalekreis: Diskussion um Löschwasserversorgung
Die Feuerwehr ist am Sonntag zu einem brennenden Wohnhaus in Lohnsdorf im Saalekreis ausgerückt. Eine Person wurde bei dem Feuer verletzt. Nach dem Löscheinsatz wird Kritik an der Löschwasserversorgung laut. Der Wasser- und Abwasserzweckverband Saalkreis sieht die Gemeinde in der Pflicht.
- Die Feuerwehr ist am Sonntag zu einem Brand in Lohnsdorf im Saalekreis ausgerückt.
- Weil es Probleme mit dem Löschwasser gab, wird Kritik am Versorgungsnetz laut.
- Das Löschwassernetz wird vom Wasser- und Abwasserzweckverband Saalkreis bereitgestellt – dieser sieht die Gemeinde in der Pflicht.
In Lohnsdorf bei Landsberg im Saalekreis ist am Sonntagmorgen ein Feuer in einem Wohnhaus ausgebrochen. Nach Angaben der Leitstelle konnte die Feuerwehr den Brand bis zum Nachmittag weitestgehend löschen. Eine Person wurde bei dem Feuer verletzt.
Fünf weitere Betroffene seien bei Bekannten untergekommen, hieß es von der Leitstelle. Das Gebäude sei einsturzgefährdet und unbewohnbar. In dem Haus lebten den Angaben zufolge der stellvertretende Wehrleiter der Stadt Landsberg und seine Familie.
Wenig Löschwasser bei Brand in Lohnsdorf: Feuerwehr richtet Pendelverkehr ein
Bei den Löscharbeiten waren den Angaben zufolge zwölf Ortsfeuerwehren im Einsatz. Auch das Technische Hilfswerk war vor Ort. Bei dem Einsatz gab es laut Leitstelle allerdings Probleme bei der Löschwasserversorgung. Demnach hat die Feuerwehr auf einen Bach und Tankfahrzeuge zur Wasserversorgung zurückgreifen müssen.
Nach dem Brand in Lohnsdorf wird Kritik an der Löschwasserversorgung laut.
Landsbergs Stadtwehrleiter Marcus Sägling sagte MDR SACHSEN-ANHALT, man habe zunächst versucht, mit Wasser aus Hydranten zu löschen, allerdings hätten die nicht genug Druck gehabt. Deswegen sei ein Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen eingerichtet worden. "Jede Minute, in der man kein Löschmittel auf das Feuer gibt, ist eine verlorene Minute. Wenn man dann erst einmal Alternativen als Löschwasser-Entnahmestellen überlegen und aufbauen muss, kostet das natürlich Zeit."
WAZV: Kommunen für Versorgung mit Löschwasser zuständig
Das Löschwassernetz wird vom Wasser- und Abwasserzweckverband Saalkreis bereitgestellt. Der neue Vorsitzende der Verbandsversammlung, Carsten Straub, sagte MDR SACHSEN-ANHALT, für die Versorgung mit Löschwasser seien die Kommunen selbst verantwortlich.
Wenn diese nicht ausreiche, müsse im Rahmen einer Löschwasserbedarfsanalyse ermittelt werden, wie der Minderbedarf kompensiert werden könne, etwa durch Löschzysternen oder Löschbrunnen. "Das muss geprüft werden, das ist Aufgabe der Gemeinde. Und dann ist mit dem zuständigen Wasserversorger eine Löschwasservereinbarung zu schließen", so Straub.
Strom sicherheitshalber abgestellt, Warnung vor Rauch
In der Gemeinde Lohnsdorf war wegen des Feuers am Sonntag aus Sicherheitsgründen zwischenzeitlich auch der Strom abgestellt worden. Betroffen waren laut der Leitstelle rund 150 Anwohner.
Die Warn-App vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe warnte vor dem Großbrand in Landsberg.
Weil es sich um einen Großbrand mit starker Rauchentwicklung handelte, hatte die Feuerwehr eine Warnung herausgegeben. Auch die Warn-App NINA vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe warnte vor der Rauchentwicklung. Anwohner um Landsberg und Brehna wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Warum das Wohnhaus am Sonntag in Brand geriet, ist bisher noch unklar.
MDR (Marc Weyrich, Michael Rosebrock, Cynthia Seidel, Maren Wilczek, Attila Dabrowski, Lucas Riemer) | Erstmals veröffentlicht am 1. Dezember 2024