Sachsen-Anhalt Fahrgäste in Magdeburg sollen sich besser geschützt fühlen
Wer abends und nachts mit Bus und Bahn der Magdeburger Verkehrsbetriebe unterwegs ist, könnte von nun an auf ein Sicherheitsteam treffen. Fahrgäste sollen sich so sicher fühlen. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Übergriffe im Öffentlichen Personennahverkehr und an Haltestellen gestiegen. Anderswo hat man gute Erfahrungen mit Sicherheitsteams gemacht.
- Die MVB setzen bei der Überwachung auch auf Technik.
- In Halle werden schon länger Sicherheitsteams eingesetzt.
- Die Zahl der Gewalttaten in Bussen und Bahnen ist angestiegen.
In den Bussen und Bahnen der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) sind künftig Sicherheitsteams unterwegs. Sie sollen den Fahrgästen vor allem in den Abend- und Nachtstunden ein sicheres Gefühl geben. "Unsere Fahrgäste sollen sich zu jeder Zeit sicher fühlen", sagte am Donnerstag MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel in Magdeburg.
Sicherheitsteam täglich zwischen 20 Uhr und 4 Uhr im Einsatz
Speziell geschulte Sicherheitsteams sollen demnach täglich ab 20 Uhr bis 4 Uhr auf den Linien im Einsatz sein. Sie würden von einer dritten Person unterstützt, die mit dem Auto nebenher fahre. Sollte ein Fahrer oder eine Fahrerin von Bus- und Bahn über Funk einen Notruf geben, komme das Team so deutlich schneller an die entsprechende Stelle, heißt es von den MVB. "Im besten Fall wirken unsere Sicherheitskräfte allein durch ihre Präsenz präventiv", so Münster-Rendel.
Die Sicherheitsteams sollen zusätzlich Fahrscheinkontrollen übernehmen und in den Abendstunden die Kontrolldichte erhöhen, hieß es. Neben der Präsenz der Sicherheitsteams setzen die MVB auch auf Videoüberwachung in neu beschafften Fahrzeugen, flächendeckenden Digitalfunk und auf die rund um die Uhr besetzte MVB-Leitstelle.
Die Havag setzt bereits seit einiger Zeit Sicherheitsteams ein. (Archivbild)
Positive Erfahrungen bei der Havag
Einen konkreten Anlass in Form eines Vorfalls gab es für die Einführung des Sicherheitsdienstes bei den MVB nicht. Und Magdeburg ist nicht die erste Stadt mit dieser Idee. Die Hallesche Verkehrs AG (Havag) setzt schon länger darauf. Die Erfahrungen mit dem Sicherheitsdienst seien grundsätzlich gut, teilte der ÖPNV-Dienstleister aus Halle mit.
Im besten Fall wirken unsere Sicherheitskräfte allein durch ihre Präsenz präventiv. Birgit Münster-Rendel | MVB-Geschäftsführerin
Anfang des Jahres hatte die Havag das Angebot in den Morgenstunden erweitert und eine "schnelle Einsatztruppe" eingeführt. Diese besteht aus drei Mitarbeitenden, die vom Fahrpersonal angefordert werden können und in kurzer Zeit vor Ort sein sollen.
"Diese Erweiterung wird von Fahrgästen und Fahrern gleichermaßen positiv bewertet", teilte eine Havag-Sprecherin mit. Zudem sei seit der Einführung des Tagesdienstes auch die Zahl von Vandalismus und anderen Störungen "deutlich zurückgegangen", hieß es.
Anstieg der Übergriffe im ÖPNV
In den vergangenen Jahren war die Zahl der Übergriffe im Öffentlichen Personennahverkehr und an Haltestellen in Sachsen-Anhalt laut Innenministerium gestiegen. 2022 seien in dem Zusammenhang knapp 820 Straftaten gezählt worden. Besonders die Anzahl der Fälle von Körperverletzung und sexueller Belästigung hätten deutlich zugenommen.
dpa, MDR (Max Schörm) | Erstmals veröffentlicht am 05.12.2024