
Sachsen-Anhalt Brunnenwasser in Sachsen-Anhalt vielerorts mit Schadstoffen belastet
Das Wasser aus Brunnen in Sachsen-Anhalt ist an vielen Orten belastet. Nach Angaben des Vereins VSR-Gewässerschutz werden unter anderem im Landkreis Börde und in Anhalt-Bitterfeld die Grenzwerte überschritten. Es geht um die Nitrat- und Eisenkonzentration im Grundwasser.
In den Landkreisen Börde und Anhalt-Bitterfeld ist die Nitratbelastung des Brunnenwassers nach wie vor zu hoch. Wie der bundesweit tätige Verein VSR-Gewässerschutz mitteilte, geht das aus Analysen der vergangenen Jahre hervor. Hierfür konnten Brunnenbesitzer Wasserproben zu einem Labormobil bringen oder sie per Post an Gewässerexperten senden.
Von über 500 ausgewerteten Brunnenwasserproben in der Börde lag demnach jede dritte (34,2 Prozent) über dem Nitrat-Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter. Im Kreis Anhalt-Bitterfeld überschritt von den insgesamt 120 ausgewerteten Proben sogar fast jede zweite (43 Prozent) den Grenzwert.
Nitrat birgt Gefahren für den Menschen
Nitrat wird vor allem in Düngemitteln eingesetzt und gelangt so ins Grundwasser. Es wird im Körper in gesundheitsschädliches Nitrit umgewandelt und kann den Sauerstofftransport durch die roten Blutkörperchen stören. Laut Bundesamt für Risikobewertung können durch Verbindungen mit Nitrit auch krebserregende Stoffe entstehen. Zu viel Nitrat beziehungsweise Nitrit ist besonders für Säuglinge gefährlich.
Ein weiteres Problem sind laut Verein erhöhte Eisenwerte. Diese führen den Angaben zufolge unter anderem zu Ablagerungen und infolgedessen zu Keimen in den Leitungen. Auch die Bakterienbelastung im Brunnenwasser habe zugenommen. In mehr als 30 Prozent der getesteten Brunnen sind demnach Bakterien gefunden worden. Ursache dafür seien vor allem Starkregenfälle.
Erhöhte Werte unter anderem auch im Jerichower Land, Harz und im Saalekreis
Ähnliche Ergebnisse hat der Verein nach eigenen Angaben auch in anderen Teilen Sachsen-Anhalts verzeichnet. Unter anderem, unter anderem im Jerichower Land, im Harz, in der Saale-Unstrut-Region, in Anhalt-Wittenberg und im Saalekreis.
Verschiedene Bürgerinitiativen haben 1980 die gemeinnützige Umweltorganisation VSR-Gewässerschutz gegründet. Sie setzt sich für sauberes Wasser ein. Der Verein führt Untersuchungen von Bachwasser und Grundwasser durch. Jedermann, auch private Brunnenbetreiber, kann seine Wasserproben dort testen lassen.
MDR (Jörg Wunram, , Susanne Liermann, Felix Fahnert, Cornelia Winkler) | Erstmals veröffentlicht am 06.05.2025