Sachsen-Anhalt 22 Brücken in Sachsen-Anhalt werden genauer überprüft
In Sachsen-Anhalt sollen 22 Brücken-Bauwerke noch einmal genauer überprüft werden. Damit reagiert das Land auf den Einsturz der Dresdner Carolabrücke. 141 Brücken, deren Qualität ungenügend ist, werden nach Ministeriumsanagben regelmäßig überprüft.
Nach dem Teileinsturz einer Brücke in Dresden werden in Sachsen-Anhalt 22 Bauwerke noch einmal genauer überprüft, sagte Infrastrukturministerin Lydia Hüskens im Landtag. Dabei versuche man, die Erkenntnisse aus Dresden zu berücksichtigen. So solle sichergestellt werden, "dass hier nichts Entsprechendes passiert", sagte die Ministerin. Laut der FDP-Politikerin sind diese 22 Brücken in ähnlicher Weise gebaut worden.
Lydia Hüskens will einige Brücken in Sachsen-Anhalt überprüfen lassen.
Saale-Brücke in Weißenfels wird auf Standfestigkeit untersucht
So soll zum Beispiel in Weißenfels die Saale-Brücke auf ihre Standfestigkeit hin überprüft werden. Das teilte das Ministerium für Infrastruktur und Digitales MDR SACHSEN-ANHALT mit. Die Überprüfung soll im November erfolgen. Sie stünde aber nicht in Zusammenhang mit dem Einsturz der Carolabrücke in Dresden, hieß es. Es handele sich vielmehr um eine Routine-Prüfung. Sollten keine größeren Schäden entdeckt werden, könne die Brücke bis zu ihrem Abriss in fünf Jahren bedenkenlos genutzt werden. Ursprünglich sollte die Saale-Brücke in Weißenfels bereits in diesem Jahr abgerissen werden. Ab 2029 soll ein Brücken-Neubau kommen.
Stefan Hörold, Präsident der Landesstraßenbaubehörde sprach vor einer Woche davon, dass es keine außerplanmäßigen Kontrollen geben werde. Er schloss gleichzeitig "an sich" aus, dass Brücken in Sachsen-Anhalt einstürzen könnten.
Ein Teil der Carolabrücke in Dresden, die nahe der Altstadt über die Elbe führte, war vor einer Woche eingestürzt. Verletzt wurde niemand. Betroffen war der Brückenzug, auf dem die Straßenbahn fuhr sowie ein Geh- und Radweg lag.
In Sachsen-Anhalt gibt es laut Hüskens insgesamt 1414 Brücken an Bundes- und Landesstraßen. Alle sechs Jahre fänden Hauptuntersuchungen und alle drei Jahre jeweils weitere Überprüfungen statt. 90 Prozent der Brücken seien in einem guten Zustand, betonte die Ministerin. Bei 141 Brücken sei die Qualität ungenügend. Diese würden deshalb häufiger überprüft, so Hüskens. Sie kündigte an, dass die Qualität der Brückenbauwerke in den nächsten Jahren sukzessive verbessert werden soll.
dpa, MDR (Sebastian Gall, Susanne Ahrens)
