Sachsen Wo in Sachsen Silvester das Böllern verboten ist
Böllerverbote zu Silvester wollen die drei Großstädte in Sachsen nicht extra erteilen. Es gibt aber Regeln, die überall gelten.
In den drei sächsischen Großstädten Leipzig, Dresden und Chemnitz wird es zum Jahreswechsel keine zusätzlichen Einschränkungen oder Verbote für private Feuerwerke geben. Ein stadtweites Verbot findet die Stadtverwaltung Leipzig unverhältnismäßig, weil auch keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit bestehe. Chemnitz teilte mit, es gebe aktuell ebenfalls keine Pläne, zusätzliche Verbote einzuführen. Es würden die festgelegten gesetzlichen Reglungen gelten, teilten die drei Stadtverwaltungen auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit.
Extra ausgewiesene Feuerwerksverbote soll es in Sachsens Großstädten nicht geben. Aber die Regeln des Sprengstoffgesetzes gelten dennoch. Das führt auch auf, wo nicht geböllert werden darf. (Symbolbild)
Sprengstoffgesetz-Regeln gelten überall
Gemeint ist damit das Sprengstoffgesetz, das das Abbrennen von Pyrotechnik in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen und besonders brandempfindlichen Gebäuden oder Anlagen untersagt.
Müll, Lärm und Verletzungen vermeiden
Jedes Jahr verletzten sich Menschen mit Pyrotechnik und es gibt zu Silvester drastische Probleme. Die Bilanz vor einem Jahr in Sachsen: Ein toter Jugendlicher, dutzende Verletzte, Brände, kaputte Autos und Briefkästen, tonnenweise Müll und verängstigte Tiere.
Dresdens Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Grüne) rief dazu auf, weniger Silvesterfeuerwerk abzubrennen. Feinstaub und Lärm von Silvesterraketen belasteten Menschen, Tiere und Natur. Darum schussfolgerte sie: "Auch wenn keine weiteren Einschränkungen durch Verbote geplant sind, gilt: Weniger ist mehr."
Bundespolizei warnt vor illegaler Pyrotechnik
Der Leiter der Entschärfergruppe der Bundespolizei in Dresden, Lars Richter, warnt vor illegaler Pyrotechnik aus dem Ausland, weil diese immer mehr explosive Stoffe enthielten. Schon kleinste Böller der Kategorie F3 könnten schwerste Schäden verursachen und Finger komplett abtrennen. Denn das Gefährliche sei: Bei diesem Feuerwerk ist vollkommen unklar, wann sie explodieren. "Im schlimmsten Fall noch in der Hand", sagt der Bundespolizist.
MDR (kk/jwi)/epd