Eine Person hält ein Telefon in der Hand

Sachsen Verdacht auf Bandenbetrug: Zwei Männer in Dresden angeklagt

Stand: 06.09.2024 20:36 Uhr

Die Dresdner Staatsanwaltschaft hat zwei Männer wegen Betrugsverdacht angeklagt. Zuvor hatte eine Rentnerin und ihr Enkel die mutmaßlichen Betrüger entlarvt.

Von MDR SACHSEN

Die Staatsanwaltschaft Dresden hat gegen zwei Männer wegen des Verdachts des versuchten banden- und gewerbsmäßigen Betrugs Anklage erhoben. Wie die Behörde mitteilte, wird den Angeklagten im Alter von 33 und 48 Jahren vorgeworfen, bandenmäßig mit weiteren bisher unbekannten Mittätern Schockanrufe organisiert zu haben.

So wollten sie den Angaben zufolge an Bargeld, Bankkarten und sonstige Vermögensgegenstände kommen. Die mutmaßlichen Täter sollen dazu das sogenannte Call-ID-Spoofing genutzt haben, bei der Betrüger mit manipulierten Telefonnummern arbeiten.

Was passiert beim Call-ID-Spoofing?

Beim Call-ID-Spoofing sehen Nutzende im Display auf dem Telefon die Rufnummer von Unternehmen, Banken, Institutionen oder sogar der Polizei. Wie der Telekom-Konzern erklärt, nutzen die Betrüger dafür spezielle Apps. Gehen die Betrugsopfer ans Telefon, behaupten die Anrufer beispielsweise, dass der Angerufene gerade Opfer eines Betrugsversuches geworden sei und zum Schutz vor weiteren Attacken ein Kontoabgleich notwendig wäre.

Rentnerin erkennt Betrug

Die zwei Angeklagten wollten laut Staatsanwaltschaft im Mai eine 84-jährige Rentnerin aus Dresden um ihre Ersparnisse bringen. Ein bisher unbekannter Mittäter soll sich dabei als Polizeibeamter bei der Frau vorgestellt haben. Unter anderem sei die alte Dame dazu gedrängt worden, 10.000 Euro von ihrem Konto abzuheben sowie weitere Wertgegenstände an seine Komplizen zu übergeben. Die Rentnerin habe mithilfe ihres Enkels den Betrug erkannt und die Polizei eingeschaltet.

Enkel übergibt wertlosen Rucksack

Ihr Enkel übergab den Betrügern laut Angaben einen mit wertlosen Gegenständen gefüllten Rucksack. Die zwei Männer konnte die Polizei kurz darauf stellen. Sie sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft. Der 33-Jährige bestreitet den Angaben zufolge bisher die Tat. Der vorbestrafte 48-Jährige habe sich zu den Vorwürfen bisher nicht geäußert.

MDR (phb)