Der Angeklagte sitzt zu Prozessbeginn versteckt hinter einem Ordner im Gerichtssaal.

Sachsen Neuneinhalb Jahre Gefängnis für Mord in Speicherruine

Stand: 09.09.2024 12:04 Uhr

Für die Tötung eines Mannes in einem Speicher in Leipzig ist ein 20-Jähriger wegen Mordes verurteilt worden. Geurteilt wurde nach Jugendstrafrecht. Nach Überzeugung der Strafkammer handelte der Angeklagte aus Heimtücke.

Von MDR SACHSEN

Für die Tötung eines 25-Jährigen in einem heruntergekommenen Getreidespeicher in Leipzig ist ein 20-Jähriger wegen Mordes verurteilt worden. Das Landgericht verhängte gegen den Deutschen eine Freiheitsstrafe von neuneinhalb Jahren nach Jugendstrafrecht. "Er allein ist schuld, dass ein Mensch nicht mehr lebt und, dass ein Kind keine Chance hat, seinen Vater kennenzulernen", sagte der Vorsitzende Richter Bernd Gicklhorn.

Der Angeklagte sitzt zu Prozessbeginn versteckt hinter einem Ordner im Gerichtssaal.

Ein 20-Jähriger ist am Landgericht in Leipzig wegen heimtückischen Mordes verurteilt worden.

Das Gericht erkannte das Mordmerkmal der Heimtücke. Nach Überzeugung der Strafkammer hatte der Angeklagte den 25 Jahre alten Vater eines damals zweijährigen Sohnes Ende Juni 2023 mit der Aussicht auf ein sexuelles Abenteuer in die Industrieruine im Leipziger Westen gelockt. Dort fesselte er das Opfer, klebte ihm eine Socke auf den Mund und stieß den 25-Jährigen in eine mit Wasser gefüllte Betonwanne. Der Mann erstickte qualvoll. Erst vier Wochen später wurde die Leiche entdeckt.

Angeklagter hatte Tat gestanden

Der Angeklagte hatte im Prozess die Tat eingeräumt. Zunächst hatte er über seinen Verteidiger erklärt, er habe dem Opfer eine Lektion erteilen wollen, weil dieses ihm mit einem versprochenen 6.000-Euro-Darlehen für ein neues Moped nur hingehalten habe. Später räumte der Angeklagte ein, dass er den 25-Jährigen vor allem dafür habe bestrafen wollen, dass dieser ihn sexuell benutzt habe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

MDR (ama)/dpa