Sachsen Übergabe der Welterbe-Urkunde: Delegation aus Herrnhut reist in die USA
Eine Delegation aus Herrnhut reist nach Bethlehem, USA, um die Unesco-Welterbe-Urkunde für die Brüdergemeine entgegenzunehmen. Der Titel hat das touristische Interesse an Herrnhut stark erhöht, sagt der Bürgermeister.
Eine Delegation aus Herrnhut in der Oberlausitz reist am Donnerstag nach Bethlehem in Pennsylvania in den Vereinigten Staaten. Grund der Reise ist die offizielle Übergabe der Welterbe-Urkunde durch die Unesco, wie Bürgermeister Willem Riecke sagte. Die Delegation soll aus Mitgliedern der Arbeitsgruppe bestehen, die maßgeblich dazu beigetragen hat, den Titel für Herrnhut zu erhalten. Das Interesse von Touristen und Reisegruppen sei mit dem Welterbetitel merklich gestiegen, sagte Riecke weiter.
Seit dem Sommer ist die Herrnhuter Brüdergemeine Unesco-Welterbe. Nun soll die offizielle Urkunde übergeben werden. (Archivbild)
Auszeichnung als Teil mehrerer Siedlungen
Die Kleinstadt in der Oberlausitz war im Juli als Teil der Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine mit dem Welterbe-Titel ausgezeichnet worden. Zusammen mit dem bereits 2015 ausgezeichneten Christiansfeld in Dänemark wurden die Herrnhuter Siedlungen in Deutschland, im US-amerikanischen Bethlehem und im nordirischen Gracehill zu einer transnationalen Welterbestätte zusammengeführt. Herrnhut ist die dritte Welterbestätte in Sachsen.
300 Jahre Geschichte
Gegründet wurde der Ort Herrnhut in der Oberlausitz 1722 von protestantischen Glaubensflüchtlingen aus Mähren, die vor der römisch-katholischen Gegenreformation nach Sachsen geflüchtet waren. In Deutschland sind die "Herrnhuter" mit 4.803 Mitgliedern (Stand: 31.12.2023) in 15 Gemeinden präsent. In Herrnhut selbst gehören ihr 570 Menschen an.
MDR (ben/lgü)