Sachsen Trotz Brückeneinsturz: Filmnächte 2025 an gewohnter Stelle am Elbufer in Dresden
Der teilweise Einsturz der Carolabrücke hat auch Auswirkungen für die Filmnächte am Elbufer in Dresden. Die Veranstalter sind optimistisch, dass das Festival im kommenden Jahr an gewohnter Stelle stattfinden kann. Allerdings muss mächtig umgeplant werden. Zudem hat die Stadt die geplante Ausschreibung gestoppt. Damit ist die weitere Zukunft ungewiss.
- Im kommenden Jahr sollen die Filmnächte trotz Brückeneinsturz wieder am Königsufer stattfinden.
- Die im Mai vom Stadtrat beschlossene Ausschreibung für die Filmnächte liegt vorerst auf Eis.
- Kultur und Baustelle: Wie es mit der Carolabrücke neben dem Areal der Filmnächte weitergeht, könnte sich im Dezember entscheiden.
"Die Filmnächte am Elbufer werden 2025 an dem gewohnten Standort am Königsufer stattfinden." Das versicherte Veranstalter Philip Hartmanis von der PAN GmbH auf Anfrage von MDR SACHSEN. Das Areal liegt in unmittelbarer Nähe zur zum Teil eingestürzten Carolabrücke.
Suche nach alternativen Fluchtwegen
Alle Beteiligten hätten das Signal gegeben, dass sie sich für ein Filmnächte-Festival an diesem Ort einsetzen wollen. Im Moment gehe es daher für die Filmnächte nicht darum, alternative Flächen, sprich andere Orte, zu finden, sondern um alternative Zu- und Fluchtwege.
Die Veranstalter denken momentan über Veränderungen in der "Infrastruktur des Festivalgeländes nach, um die Menschen sicher auf das Gelände und wieder runter zu bekommen."
Europaweite Ausschreibung für Filmnächte ausgesetzt
Doch wie es langfristig mit den Filmnächten am Dresdner Elbufer weitergeht, ist ungewiss. Wie die Dresdner Neuesten Nachrichten berichten, hat Baubürgermeister Stephan Kühn eine Ausschreibung für die Filmnächte gestoppt. Dem Bericht zufolge müsse die Ausschreibung "gründlich überarbeitet werden".
Seit 1991 richtet die PAN GmbH die Filmnächte aus und nutzt das Areal am Königsufer über einen Pachtvertrag mit der Stadt. Der Veranstalter hatte die Fläche viele Jahre ohne Ausschreibung gepachtet. Für 2029 sollte das Areal europaweit ausgeschrieben werden. Dies hatte der Stadtrat im Mai beschlossen.
Veranstalter: Ausschreibungsprozess schwierig
"Wir teilen die Ansicht, dass es in dieser Lage schwierig ist, einen Ausschreibungstext zu formulieren. Die Aufgaben, die rund um die Brücke angegangen werden müssen, sind vielzählig. Die Filmnächte kommen da sicher nicht an erster Stelle. Doch die Frage muss angegangen werden", sagte Philip Hartmanis.
Insgesamt halten die Veranstalter jedoch den Prozess der Ausschreibung für schwierig. "Bereits in den vergangenen Jahren und vor dem Einsturz der Carolabrücke hat uns die Unsicherheit über die Zukunft des Festivals vor Herausforderungen gestellt. Schließlich sollen das Format weiterentwickelt und Investitionen geplant werden."
Kultur und Baustelle: Filmnächte mehr als drei Jahrzehnte erfolgreich
Neben Filmvorführungen finden im Rahmen der Filmnächte auch Konzerte statt - wie beispielsweise die Kaisermania von Schlagersänger Roland Kaiser. Der Vorverkaufstart Anfang November löste auch in diesem Jahr einen regelrechten Ansturm auf die Tickets aus - obwohl zu dem Zeitpunkt nicht absehbar war, ob die Konzerte im kommenden Jahr aufgrund von Bauarbeiten an der Carolabrücke am Königsufer stattfinden können.
Aktuell ist der Bereich unter der Brücke gesperrt. Die Trümmer auf der Neustädter Elbseite sollen ab Januar 2025 abgerissen werden. Erste Ergebnisse zum Zustand der beiden verbliebenen Brückenzüge sollen laut Stadt Anfang Dezember vorliegen. Ob dann bereits entschieden werden kann, ob die Brücke wieder für den Verkehr freigegeben werden kann oder abgerissen werden muss, ist jedoch unklar.
MDR (kav/ksc)