Auf einem Tisch liegen Weihnachtsbriefe.

Sachsen Tausende Herzensbriefe von Schülern für einsame Senioren in Sachsen

Stand: 11.12.2024 15:36 Uhr

Die Weihnachtszeit nicht mit Familie und Freunden verbringen zu können, trifft besonders alte und pflegebedürftige Menschen hart. Deshalb entstand die Aktion "Briefe gegen Einsamkeit" - und trifft auf große Resonanz.

Von MDR SACHSEN

Der Landesverband der Johanniter in Sachsen hat die bisher größte Beteiligung bei seiner Aktion "Briefe gegen Einsamkeit" verzeichnet. Den Angaben zufolge gingen mehr als 3.800 Briefe von landesweit über 100 Schulen ein. Sie wurden dort von Schülern geschrieben, gemalt und gebastelt. Empfänger sind Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie Hospizen, wo Einsamkeit in der Weihnachtszeit ein großes Thema ist. In den kommenden Tagen werden ehrenamtliche Helfer der Johanniter die Weihnachtspost verteilen.

Schüler des Gustav-Hertz-Gymnasiums Leipzig übergeben mit Weihnachtsbriefen gefüllte Kartons an Mitglieder der Johanniter-Jugend.

Die Aktion findet zum wiederholten Mal statt: Kisten voller Weihnachtsbriefe übergaben Leipziger Schüler an Mitglieder der Johanniter-Jugend.

Eine Herzensangelegenheit

Im Leipziger Stadtteil Grünau übergaben schon am Dienstag Schüler des Gustav-Hertz-Gymnasiums persönlich die ersten Briefe an Senioren in einem Mehrgenerationen-Wohnprojekt und zauberten ihnen damit ein Lächeln ins Gesicht. Das liege auch an der individuellen Gestaltung der Weihnachtspost, ist sich Maren Reichert vom Zentrum für Lehrer:innenbildung und Schulforschung der Universität Leipzig sicher.

Schulen gestalten "Post gegen Einsamkeit"

Den Briefen sei anzusehen, dass die Schüler sie mit Freude und Kreativität verfasst hätten und ihnen das Anliegen wichtig sei. Das Zentrum hatte die Aktion "Briefe gegen Einsamkeit" gemeinsam mit Studierenden entwickelt.

Maren Reichert vom Zentrum für Lehrer:innenbildung und Schulforschung der Universität Leipzig steht vor einem Tisch, auf dem sich Kartons stapeln und Weihnachtsbriefe liegen.

Maren Reichert vom Zentrum für Lehrer:innenbildung und Schulforschung der Universität Leipzig freut sich über die vielfältige Gestaltung der Weihnachtsbriefe.

Doppelte Überraschung

Über die Resonanz sind die Initiatoren selbst ein wenig überrascht. Sie hätten mit rund 1.000 Briefen gerechnet, sagte Johanniter-Pressesprecher Sebastian Späthe MDR SACHSEN. Dass es fast viermal so viele geworden sind, sei überwältigend. Und weil einige Schüler auch ihre Adresse mit aufgeschrieben haben, hofft Späthe, dass vielleicht einige Brieffreundschaften zwischen Jung und Alt entstehen. Die Senioren im Generationenwohnen in Leipzig-Grünau zeigten sich auf jeden Fall begeistert von der vorweihnachtlichen Überraschungspost.

Die Leipziger Seniorin Christa Schulz steht mit einem Brief in der Hand zwischen vier Schülern des Gustav-Hertz-Gymnasiums.

Seniorin Christa Schulz war überrascht und begeistert von der Weihnachtspost, die sie persönlich von Schülern überreicht bekam.

MDR (stt/sys/dhi)