Sachsen Pferdesport ohne Pferde: Über 400 Teilnehmer beim Hobby Horsing in Eibenstock
Am Sonnabend wurde in Eibenstock der zweite Erz Horse Cup ausgetragen. Bei dem Hobby-Horsing-Wettkampf mussten die Teilnehmenden mit ihren Steckenpferden in den Disziplinen Spring- und Dressurreiten antreten. Die Veranstalter waren von der großen Nachfrage überrascht: Bei über 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern musste die Anmeldung beendet werden, obwohl fast doppelt so viele teilnehmen wollten.
Was Isabel Werth und ihr Gigolo für das Dressur-Reiten waren, könnten Elly und ihr Levin fürs Hobby-Horsing werden. Elly ist aus Borna und amtierende Deutsche Meisterin in der Dressur. Auf Jack macht die 13-Jährige aber auch im Springen eine überdurchschnittlich gute Figur. "Was auch beim echten Reiten passiert, wird hier alles mit einem Steckenpferd nachgestellt," erklärt die junge Reiterin. "Ich habe sehr viel trainiert, um erstmal so weit zu kommen und habe mir alles selbst beigebracht."
Hobby Horsing für alle
Für die siebenjährige Gwenni ist der Erz Horse Cup in Eibenstock der erste große Wettkampf: "Mit meinen beiden Pferde mache ich zu Hause auch viele Tänze, laufe mit denen seitwärts, springe über Hürden, draußen und drinnen." Auch zum ersten Mal dabei und extra aus Aachen angereist sind Jan, Nils und Sean. Für die drei ist das Tunier nicht nur ein Spaß: "Das ist das erste Mal und je nachdem wie erfolgreich das nachher ausfällt wird eine professionelle Karriere angestrebt." - "Wir wollen auch gewinnen heute!“
Für den Erz Horse Cup sind auch Jan, Nils und Sean aus Aachen angereist. Die drei sind noch neu in dem Sport, wollen aber gerne bei dem Wettkampf gewinnen.
Rieseninteresse am Wettbewerb in Eibenstock
Zum zweiten Mal ist Eibenstock Gastgeber eines großen Hobby Horsing Wettbewerbs und die große Resonanz hat die Veranstalter vom Reit- und Fahrverein total überrascht. Über 400 Starterinnen und Starter sind gemeldet, doppelt so viele wollten mitmachen.
Anfangs war man noch skeptisch bei dem neuen Pferdesport ohne Pferde, erzählt Veranstalter Sven Kunath: "Wir machen es für die Kinder, dass sie sich bewegen. Pferde bleiben Pferde, das Hobby Horse ersetzt kein Pferd. Aber man sieht es ja, den Kindern macht es Spaß."
Die professionellen Hobby-Horsing-Steckenpferde sind nicht günstig. Teilweise kosten sie hunderte Euro.
Ein teures Hobby
Bei allem Spaß ist der Ehrgeiz dennoch groß. Elly kann sich gleich in mehreren Disziplinen vorn platzieren und das auf ganz unterschiedlichen Pferden: "Jedes Pferd hat andere Aufgaben. Eines ist etwas schwerer, eines leichter. Das hier ist eher ein Westernpferd und das ist ein Dressurpferd."
Und günstig sind die Steckenpferde dabei nicht, erklärt die 13-Jährige. Ihre vier Pferde hätten zwischen 220 und 480 Euro gekostet. Auch das Zubehör wie Zaumzeug und ähnliches ist nicht günstig. Die Begeisterung bei Sportlern und Fans in Eibenstock ist aber hoch und scheint zu bestätigen: Pferdesport kann auch ohne Pferde funktionieren.
MDR (lev)
