Sachsen Lila Teddy, Mobi-Shuttle, Cannabis und Jugendhilfe: Was die Menschen in Dresden bewegt
Die Online-Petitionen auf den Seiten der Landeshauptstadt Dresden zeigen, welche Themen die Stadtgesellschaft derzeit beschäftigen. Neben vielen ernst gemeinten Anliegen finden sich auch kuriose Ideen unter den Petitionen. MDR SACHSEN hat sich angeschaut, mit welchen Ideen das Leben in der Stadt verbessert werden soll.
- Derzeit laufen zwei Petitionen zum lila Leuchtteddy am Eingang zum Augustusmarkt.
- Eine andere Petition will, dass das Projekt "Mobi-Shuttle" weiterhin den ÖPNV in Dresden ergänzt.
- Mehrere Initiativen haben eine Petition gegen geplante Kürzungen an Dresdner Schulen unterzeichnet.
Eine derzeit laufende Petition richtet sich gegen den lila Teddybären auf dem Weihnachtsmarkt der Dresdner Hauptstraße. In den vergangenen zwei Jahren wurde der leuchtende Riesenteddy auf dem Jorge-Gomondai-Platz aufgestellt. In der Begründung heißt es dazu, der lila Teddybär stehe im Kontrast mit typischen weihnachtlichen Elementen. Er beeinträchtige das harmonische Gesamtbild des Weihnachtsmarktes und das Erlebnis der Besucher. Am Samstagnachmittag hatten sich 105 Menschen der Petition angeschlossen und online mitgezeichnet.
Befürworter: Teddy soll auf Striezelmarkt
Doch gibt es auch eine Petition für den lila Teddybären. Am Samstagnachmittag hatten sich 54 Menschen dieser Petition angschlossen - allerdings fordern die Petentinnen und Petentin, dass der Teddy in prominenter Lage auf dem Dresdner Striezelmarkt aufgestellt werden soll.
In den vergangenen beiden Jahren sorgte der leuchtende Bär für allerhand Gesprächsstoff, auch weil er mehrfach Randalierern zum Opfern fiel und beschädigt wurde.
Teddy gehört Privatunternehmen
Dass der Petitionsausschuss des Stadtrats sich den beiden Petitionen annimmt, ist jedoch unwahrscheinlich. Denn der lila Leuchtteddy wird nicht von der Stadt aufgestellt, sondern von der Plan de Saxe GmbH, deren Geschäftsführer neben Matteo Böhme Stadtratsmitglied Holger Zastrow (Team Zastrow) ist.
Forderung: MOBI-Shuttle erhalten
Ende des Jahres läuft das Projekt MOBI-Shuttle planmäßig aus. Damit wurde im Dresdner Norden sowie in Pieschen und in der Neustadt erprobt, inwiefern sogenannte On-Demand-Dienste den öffentlichen Nahverkehr der Dresdner Verkehrsbetriebe ergänzen können. Mit einer App können die Shuttles ähnlich einem Ruftaxi zum kleinen Preis bestellt werden.
In einer Online-Petition fordert ein Petent, die MOBI-Shuttles zu erhalten und auf das gesamte Stadtgebiet auszudehnen. Außerdem wird der weitere Ausbau des Personennahverkehrs gefordert sowie das Car- und Bike-Sharingangebot.
Ein Petent wünscht sich, auch im kommenden Jahr die sogenannten Mobi-Shuttles nutzen zu können. (Archivbild)
Carolabrücke: Keine grünen Ampeln für gesperrte Straßen
Auch fast zwei Monate nach dem Teileinsturz der Carolabrücke schalten Ampeln zu gesperrten Fahrabschnitten von und zur Carolabrücke auf Grün. Ein Petent fordert, die Abschaltung dieser Grünphasen an den Ampelanlagen, um Staus zu verkürzen.
Protest gegen geplante Kürzungen an Schulen
Gegen geplante Kürzungen der Stadt Dresden hatten sich in der Petition "Kürzungen? Nicht mit uns!" Initiativen, Gruppen und Einzelpersonen ausgesprochen. Die Sorge der rund 8.200 Mitzeichnenden (Stand: 02.11.2024 am Nachmittag): "Die massiven Einsparungen werden die Lebensqualität in der sächsischen Landeshauptstadt drastisch einschränken."
Weil Dresden nächstes Jahr sparen muss, hat Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (CDU) den Rotstift angesetzt. 8,7 Millionen Euro müssen ihm zufolge bei den freiwilligen Leistungen im Etat der Jugendhilfe eingekürzt werden. Im Vorschlag der Verwaltung trifft es Ferienangebote, Beratungsstellen, Treffpunkte und vieles mehr. Der größte Betrag von 1,5 Millionen Euro soll bei der Sozialarbeit an Dresdner Schulen eingespart werden.
- Weg von den vielen Ampeln - hin zu Kreisverkehren in Dresden, 64 Mitzeichnungen - Es stinkt mir mächtig gewaltig - Verbot von Cannabisanbau und Konsum auf den Balkonen, 25 Mitzeichnungen - Kein Konzertsaal Neubau in Dresden, 34 Mitzeichnungen - Neuer Standort Zollamt Dresden, 110 Mitzeichnungen - Rücktritt von Oberbürgermeister Dirk Hilbert und Baubürgermeister Stephan Kühn – Verantwortung für das Versagen in Dresden, 1.150 Mitzeichnungen - Wiederaufbau der Carolabrücke nach historischem Vorbild, 8.327 Mitzeichnungen - Erhalt der Fach- und Anlaufstelle für Alleinerziehende Dresden, 403 Mitzeichnungen
MDR (kav)