Sachsen Frauen aus Meißen sammeln Spenden für Familie der drei getöteten Kinder
In Meißen haben zwei Frauen eine Spendensammlung initiiert, um der Familie der drei getöteten Kleinkinder zu helfen. Mittlerweile steht für die Staatsanwaltschaft fest: Der Vater hat die Kinder getötet.
Nach dem gewaltsamen Tod von drei Kleinkindern in Meißen haben zwei Meißnerinnen eine Onlinespenden-Sammlung gestartet. Die Gelder, die über die Plattform "gofundme" gesammelt werden, sollen "einzig zur Umsetzung der Beerdigung der kleinen Engel ans Bestattungshaus übermittelt werden", betonen die Organisatorinnen in ihrem Aufruf. Dem sind bislang mehr als 200 Menschen gefolgt und haben knapp 5.000 Euro gespendet (Stand: 12. Dezember). Das Spendenziel liegt bei 10.000 Euro. Damit wollen die Initiatorinnen "der Mama eine kleine Last von den Schultern nehmen".
Viele von uns haben Kinder und können sich diese Situation in keiner erdenklichen Art und Weise vorstellen. Initiatorinnen eines Spendenaufrufs |
Immer wieder blieben in dieser Woche Menschen vor dem Haus in Meißen stehen, in dem laut Polizei ein Vater seine drei Kinder tötete. Sie legten Blumen nieder oder zündeten Kerzen an.
Stadt Meißen: Nicht wegschauen, helfen
Nach Bekanntwerden der Gewalttat am 2. Advent, die laut Polizei und Staatsanwaltschaft vom 37 Jahre alten Vater der Kinder begangen wurde, hatte der Oberbürgermeister von Meißen, Olaf Raschke (parteilos), die Hoffnung geäußert, dass die Stadtgesellschaft in schweren Stunden zusammenhält".
In sozialen Medien bekundete auch die Stadtverwaltung ihre Trauer und Anteilnahme. Zugleich betonte die Stadt: "Nicht nur, aber besonders jetzt in der Adventszeit ist es wichtig, aufeinander aufzupassen, Hilfe anzubieten und niemanden alleine zu lassen!" Die Postings mit Hinweisen auf Hilfsangebote und Not-Telefone für Familien wurden vielfach geteilt und kommentiert.
Ermittler schließen Tatbeteiligung Dritter aus
Polizei und Staatsanwaltschaft Dresden gehen davon aus, dass der Vater erst die Kinder getötet hat und dann sich selbst. "Es liegen keine Hinweise vor, dass von außen auf die Wohnung eingewirkt wurde", hatte Polizeisprecher Marko Laske bereits vor zwei Tagen dem MDR gesagt.
Zu in anderen Medienberichten erhobenen Vorwürfen der Familie der getöteten Kinder zu möglichen Fehlern von Polizei und Jugendamt vor der Gewalttat, wollte sich die Staatsanwaltschaft Dresden nicht äußern. Begründung: wegen der "laufenden Ermittlungen, aber auch aus Gründen des Daten- und des Persönlichkeitsschutzes".
Zur Frage, ob und in welchem Maße die Behörden vor der Gewalttat hätten handeln müssen, sagte auch das Landratsamt Meißen nichts mit Verweis auf den Datenschutz.
Anfang der Woche hat die Polizei die Wohnungstür versiegelt, hinter der mutmaßlich ein 37-Jähriger erst seine drei kleinen Kinder und dann sich selbst getötet hat.
MDR (kk)/dpa