Sachsen Drängler auf A9: Polizei stoppt Mann mit griffbereitem Gewehr auf Beifahrersitz
Gleich mehrere Autofahrer riefen am Sonntag die Polizei, weil sie sich von einem Autofahrer auf der A9 bedrängt und genötig sahen. Bei einer Kontrolle fanden Polizisten mehrere Waffen bei dem Fahrer.
Ein Mann aus dem Vogtland ist durch Drängelei und aggressives Fahren am Sonntagnachmittag auf der Autobahn 9 aufgefallen. Laut Verkehrspolizei Bayreuth hatten mehrere Autofahrer die Polizei verständigt. Als Beamte den 61 Jahre alten Mann auf Höhe Bayreuth-Nord kontrollierten, habe ein griffbereites Gewehr über dem Fahrersitz gelegen. Zudem stellten die Polizisten einen Teleskopschlagstock, eine Präzisionsschleuder mit Armstütze und ein Messer mit 19 Zentimeter langer Klinge fest, hieß es in der Polizeimeldung.
Nachdem ein mutmaßlich aggressiver Autofahrer mehreren anderen Autofahrern auffiel, stoppte die Polizei den Mann auf der A9. In dessen Auto fanden Beamte mehrere Waffen (Symbolfoto).
Aussehen des Autos verwies auf "Reichsbürger"-Szene
Laut Polizeiangaben hätten Aufkleber und Schriftzüge am Auto des Mannes eine mögliche Verbindung zur sogenannten Reichsbürger-Szene vermuten lassen. Deren Anhänger erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht als Staat an, ebenso wenig demokratische und rechtsstaatliche Strukturen wie Parlament, Gesetze oder Gerichte.
Während der Kontrolle habe sich der Sachse "soweit freundlich und kooperativ" gezeigt, sagte der zuständige Dienststellenleiter in Bayreuth MDR SACHSEN. Die Waffen seien eingezogen worden. Neben Anzeigen wegen der Fahrweise erwartet den 61-Jährigen demnach auch eine Anzeige wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz. Nach bisherigen Erkenntnissen sei der Vogtländer bislang nicht polizeilich auffällig gewesen.
MDR (kk)/dpa